[216] 331. Wie die Tuttlinger lutherisch worden sind.

Mündlich aus Tuttlingen.


Die Tuttlinger wurden zweimal gezwungen, den alten Glauben zu verlassen, und allemal kehrten sie wieder zu ihm zurück. Das dritte Mal endlich, als Alles nichts mehr half, zogen sie mit Kreuz und Fahne den »Withoh« hinauf, eine bedeutende Höhe westlich von der Stadt; ließen dort Kreuz und Fahne und Alles stehen und zogen heim und fügten sich in die neue Lehre 1.

Fußnoten

1 Auch die Winterlinger (Sigmaringen) trugen ihre Fahnen fort in die Donau, als sie vom alten Glauben abfielen. – Betreffend das Wort »Withoh«, so gibt es noch jezt bei Hundersingen, O.A. Riedlingen, einen »Widhau«, der Wald um das Hohmichele. DerWithow erscheint im Herkommen der Stadt Horb, Perg. Handschr. d. 14. Jahrh. Schmid, Pfalzgrafen von Tübingen, Urkundenbuch 264, »das man in demwithow zu den warin mug bleker hauen«. Das Seelbuch der Pfarrei Entingen bei Horb hat das Holtz genant der wythow (ebendas. 217). Die Zimmer'sche Chronik hat »ain wald, haißt der Weytow (Weitow)«. Der Name bedeutet »Holzschlag«, Schmeller IV. 200. Pfeiffers Germania I. 3. Anmerk. 6.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen, Volksaberglauben. 3.. 331. Wie die Tuttlinger lutherisch worden sind. 331. Wie die Tuttlinger lutherisch worden sind. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0C37-F