Die Fliege


Dem Herrn Inspektor tut's so gut,
Wenn er nach Tisch ein wenig ruht.

Da kommt die Fliege mit Gebrumm
Und surrt ihm vor dem Ohr herum.

[113]
Und aufgeschreckt aus halbem Schlummer
Schaut er verdrießlich auf den Brummer.

Die böse Fliege! Seht, nun hat se
Sich festgesetzt auf seiner Glatze.

[114]
»Wart' nur, du unverschämtes Tier!
Anitzo aber komm' ich dir!!«

Behutsam schleicht er nach der Tasse,
Daß er die Fliege da erfasse.

[115]
Perdauz! – Darin ist er gewandt; –
Er hat sie wirklich in der Hand.

Hier schaut er nun mit großer List,
Wo sie denn eigentlich wohl ist.

[116]
Surr! – Da! – Sie ist schon wieder frei.
Ein Bein, das ist ihr einerlei.

Jetzt aber kommt er mit der Klappe,
Daß er sie so vielleicht ertappe,

[117]
Und um sie sicher zu bekommen,
Hat er den Sorgenstuhl erklommen.

Rumbums! Da liegt der Stuhl und er.
Die Fliege flattert froh umher.

[118]
Da holt er aus mit voller Kraft,
Die Fliege wird dahingerafft.

Und fröhlich sieht er das Insekt
Am Boden leblos ausgestreckt.

[119]

Erquicklich ist die Mittagsruh,
Nur kommt man oftmals nicht dazu.
[120]

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TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. Vermischtes. Fliegende Blätter und Münchner Bilderbogen 1859 - 1864. Die Fliege. Die Fliege. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-16EA-1