Gerdmann und Alheid

(hochdeutsch).


Gerdmann der Gante und Alheid die Gans gingen mal in der Herbstzeit aufs Feld hinaus. Gerdmann, der vorsichtige, blieb auf dem hohen Rücken des Ackers, von wo er weit umher sehen konnte, während Alheid in der tiefen Furche fraß, weil da die grünsten Spiere standen. Als nun der Fuchs heran geschlichen kam, rief Gerdmann warnend:

»Alheid,
sühste nich, wat dar in der fore geit?«
Doch Alheid schnatterte sorglos:
»tatterrattat!
ette wat, ette wat.«

Inzwischen schlich der Fuchs immer näher. Zweimal noch vergebens erhob Gerdmann seine warnende Stimme. Jetzt sprang der Fuchs zu und packte Alheid beim Halse. Da schrie sie kläglich:

»Gerdmann, Gerdmann, sühste nich,
wo häi mi ritt, wo häi mi tüht?«
Aber Gerdmann rief:
»Recht di da–t, recht di da–t!«
breitete seine Fittiche aus und flog ins Dorf zurück.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. Märchen und Sagen. Ut ôler welt. 1. Volksmärchen. Gerdmann un Alheid. Gerdmann un Alheid. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-1746-B