489. Das Gespenst zu Hohen-Bünsow.

(S. Pylius, Memorabilia Pomeraniae [Ledini s.a. in 8°.] p. 58.)


Am ersten Weihnachtsfeiertage des Jahres 1687 war der Pfarrer zu Hohen-Bünsow in Amtsgeschäften nach Ruskow gereist. Als es nun Abend und finster war, Frau und Tochter aber in der Stube sich mit Beten und Singen unterhielten, erschien auf einmal an der Stubenthüre ein Gespenst, welches bald wie ein Hund bellte, bald wie ein Ziegenbock meckerte, bald an der Stubenthüre kratzte, bald an der Klinke riß, als wollte es hinein. Die Frauen waren in großer Angst, endlich aber faßte sich die Tochter ein Herz und rief hinaus: »Du Teufel, Du höllische Schlange, des Weibes Samen soll Dir den Kopf zertreten!« Darauf ging der Geist von der Stubenthür weg nach der Küchenthür, dort war aber die Magd, diese nahm zwei Stücke Holz und warf sie nach ihm, so daß sie kreuzweise über einander zu liegen kamen. Da fuhr er plötzlich durch die verschlossene Hausthüre, indem er einen greulichen Gestank hinter sich ließ. Es muß aber der Teufel selbst gewesen sein, denn man sah seinen langen Schwanz und seinen Pferdefuß. Wiedergekommen ist er nicht.

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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. Pommern. 489. Das Gespenst zu Hohen-Bünsow. 489. Das Gespenst zu Hohen-Bünsow. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-3D82-D