1824.

Januar

1. Wechselseitige Gratulationen. Herr Geh. Legationsrath Conta gesprochen. Mittag Fräulein Ulrike. Geschichte Ihrer Abwesenheit. Erinnerung an die Berliner Reisenden. Gegen Abend Fräulein Adele. Sodann Herr Canzler von Müller. Gräfin Line Egloffstein. Frau von Pogwisch. Zuletzt Herr Oberbaudirector Coudray, welcher blieb. Shakespeares Heinrich den Sechsten gelesen.

2. Nebenstehendes zum neuen Jahr expedirt: Serenissimo. Der regierenden Frau Großherzogin. Der Frau Erbgroßherzogin. – Briefe abgeschlossen. Anderes vorbereitet. An der Reise von 1797 geschrieben. Mittag Eckermann. Über Shakespeares Heinrich VI. Abends Professor Riemer. Einiges zu Kunst und Alterthum mit ihm durchgegangen.

3. Geognosie vom Wolfsberg. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Dr. Carus, Dresden. Herrn Ludwig Tieck dahin. – Manches andere vorbereitet. Der Prinz von Hessen und sein Adjudant. Professor Riemer zu Tische. Nachher alterthümliche [162] Kupferstiche. Später für mich allein. Schillersche Briefe von 1802. Dazugehörige Chronik und Tagebuch. Vorläufige Redaction für Kunst und Alterthum.

4. An Rath Hage, wegen Schmeller. Abschrift der Meyerschen Recensionen. Ingleichen an der Schweizerreise. Bey Gelegenheit von Schillers Briefen das Jahr 1802; schriftliche Überbleibsel derselben. Mit Eckermann das Portefeuille von Rafael durchgesehen. Blieb derselbe zu Tische. Besprechung über den Divan. Abends für mich. Fortgesetzt die Untersuchungen über 1802.

5. Meyersche Recensionen mundirt. Dictirt bezüglich auf 1802. Spazieren gefahren mit Eckermann. Vorseyendes besprochen. Hatte derselbe den Divan gebracht. Nahm den Anfang Paralipomena mit. Blieb für mich. Die Briefhefte von 1802. Notamina daher.

6. Mundum vollendet der Meyerschen Recensionen. Dictirt vom Jahr 1802. Von Donop Lippsche Lande; besonders wegen der Externsteine. Munda der Schillerschen Briefe. Oberaufsichtliches mit meinem Sohn. Spazieren gefahren mit Hofrath Meyer. Die Geschichte Vom 5. März 1802 durchgesprochen. Sehr schönes Wetter. Hofrath Meyer zu Tische. Nach Tische und Abends für mich. Fortsetzung der morgendlichen Studien. Sur le Gouvernement de la Hollande par Louis Bonaparte. –[163] Herrn Hofrath und Ritter Carl von Reinhard nach Berlin.

7. Promemoria wegen des Kupferstichcabinets. Flüchtige Betrachtung der Schmellerischen Arbeiten. Holländische Geschichte. Badeinspector Schütz die Geschichte des ihn betroffenen Diebstahls erzählend. Mittag Generalsuperintendent Röhr; über die indischen Angelegenheiten; über die sittlichen Wirkungen des Theaters bey Gelegenheit des Werkes von Staüdlin. Nachher mit Ulriken; über die Verhältnisse, die bey bevorstehendem Maskenball zur Sprache kommen; über die Engländer und hiesigen jungen Leute. Geschichte von Holland unter dem Napoleontischen Königthum. Zustand von 1806 im September. Öffenbrand bey'm Drechsler Grosch aus dem Markt. Bald gelöscht. Briefe concipirt an Zelter und Schultz. Mit meinem Sohn eine Stunde. Über dessen Geschäftslage. – Herrn Regierungsrath und Kreisphysicus Dr. Meyer in Minden a. d. Weser, mit meinem Porträt.

8. Votum wegen der Kupferstichsammlung. Schillersche Briefe. Schmellers Zeichnungen und Gemälde im Vorsaal gesehen. Spazieren gefahren allein. Zu Mittag Hofrath Rehbein. Fernere Geschichte von König Ludwig. Abschrift des Zelter- und Schultzischen Briefes. Der Externstein.

9. Munda in oberaufsichtlichen Sachen und Expedition [164] derselben. Schillersche Briefe ferner abgeschrieben. Hauptmann Weyland, wegen der Zeichnung des Wolfsberges. Spazieren gefahren allein. Professor Riemer zu Mittag. Einiges für Kunst und Alterthum arrangirt. Nach Tische Hofrath Meyer. Blieb bis gegen Abend. Mit John verschiedenes besonders auf 1802 bezügliches. Des Königs Louis Werk über Holland geendigt. – Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schnitz ebendahin.

10. Dictirt bezüglich auf 1802. Ingleichen Brief an Cotta. An den Schillerschen Briefen geschrieben. Spazieren gefahren mit Eckermann, welcher mit uns speiste. Hermann und Dorothea prosaisch. Sendung von Wesselhöft sämmtlicher Aushängebogen von Kunst und Alterthum, No. 10 ausgenommen. Abends Herr Canzler von Müller. Das Rectorats-Jubiläum. Die katholischen Angelegenheiten von Madame Szymanowska durchgesprochen. Späterhin Concepte durchgesehen. – Verordnungen an Conducteur Ludwig Schrön, Doctor Körner, Rentamtmann Müller, Museumsschreiber Färber nach Jena. (siehe die Concepte.)

11. Dictirt an 1802. Verordnung und Communicat. Schillersche Briefe. Oberbaudirector Coudray. Fuhr derselbe mit mir spazieren. Speiste mit [165] uns. Abends und Nachts für mich. Frau von Woltmann Spiegel der großen Welt. Kefersteins Deutschland. Vorbereitungen zu weiterer Ausführung der Chronik von 1802. Die Schillerschen Briefe waren an Riemer mitgetheilt. Rescript wegen Schmellers.

12. Chronik von 1802. Schillerische Briefe. Schrönische Tafeln. Herr Präsident Schwendler. Allein spazieren gefahren. Herr Canzler von Müller zu Tische. Abends erst für mich, dann mit John die Chronik von 1802 fortgesetzt.

13. Chronik von 1802. Schreiben an Cotta revidirt. Schillersche Briefe von 1802 abgeschlossen. Herrn von Stoff erwartet. Dr. Körner ein Schreiben bringend. Mit Eckermann spazieren gefahren. Speiste mit uns. Serbisches Heldengedicht. Beredung wegen sonstiger Arbeiten. Abends mit John verschiedenes expedirt und vorbereitet.

14. Abschriften in der Schmellerischen Sache. Ingleichen Schreibens an Cotta. Besuch von denen Herren von Tompson und von Bielke. Mittag zu dreyen, die Kinder bey Melos. Einige große Portefeuilles durchgesehen. Neuerregte Bewunderung des Claude Lorrain. Mit John einiges expedirt und vorbereitet. Manuscript zur Naturwissenschaft angegriffen.

15. Zur Wissenschaftslehre verschiedenes. Briefe mundirt. An der Reise von 1797. Allein spazieren[166] gefahren. Mittag Frau Gräfin Henckel. GelesenDon Alonzo ou L'Espagne, Histoire contemporaine. T. I. Abends für mich Geschäfte und Betrachtungen des Tags fortgesetzt.

16. Einzelne Capitel der Wissenschaftslehre einzeln bezeichnet und geordnet. Herr Beer von Berlin, Verfasser des Paria, mir sein Stück zurücklassend. Ich las solches alsobald und es gefiel mir. Allein ausgefahren. Mittag Hofrath Rehbein. Gesprochen über die neue inquisitorische Verordnung in Cassel. Abends für mich. Den ersten Band des Don Alonzo durchgelesen. – Herrn Geh. Oberregierungsrath Schlosser, Frankfurt a. M. Herrn Geh. Hofrath von Cotta, Stuttgardt.

17. Abschrift von der Reise von 1797. Die Capitel der Wissenschaftslehre ferner completirt. Schild von Serenissimo. Denselben näher betrachtet. Porträte französischer Gelehrten und Künstler, Vues des Côtes de France. Peintes et gravées par M. Louis Garneray. Professor Riemer, ein serbisches Liedchen besprechend. Obgedachte Kunstwerke besehen. Speiste mit uns. Ward auf's neue die bevorstehende Maskerade verhandelt. Abends Don Alonzo 2. Theil. Brief an meine Tochter dictirt und mundirt. – Herrn Bergrath Lenz nach Jena. Herrn Geh. Oberregierungsrath Nicolovius, Berlin.

18. Säcularfest von Serenissimi Rectorat der Jenaischen [167] Academie. Zwey Studirende die Gedichte überbringend. Herr Geh. Assistenzrath von Hoff. Hiezu die Deputirten der Academie: Prorector Danz, Geh. Hofrath Stark, Professor Baumgarten- Crusius, das Programm bringend und auf morgen einladend. Don Alonzo weitergelesen. Neue Zeitungen in dem Sinne betrachtet. Von Froriep, die Zeichnung des Wolfsbergs bringend. Unterhaltung mit demselben. Schreiben von Blumenbach, mit bibliothekarischen Notizen, über das Journal of the House of Lords. Mittags Eckermann. Nach Tische Unterhaltung mit Ulriken, erst die Theatererscheinungen, dann über die Courtage und Abende. – AnFrau Geh. Cammerrath von Goethe nach Berlin.

19. John schrieb an der Reise von 1797. Ich las in den spanischen Geschichten fort. Gnädigstes Rescript, wegen Erweiterung des Jenaischen botanischen Gartens. Nähere Kenntniß des Eskurials und anderer spanischer Localitäten. Zu Tische Herr Oberbaudirector Coudray. Viel über die vorseyenden Maskeraden. Notiz von den englischen Kettenbrücken. Kam Fräulein Adele. Das Masken-Interesse ward fortverhandelt. Das Schild vorgezeigt u.s.w. Später mit John ein Promemoria an Serenissimum ajustirt. Erhielt Sendungen von Bonn, mit einem Probedruck des Cassler Elephantenschädels. Auch sonstiges. [168] Ferner von Berlin Brief und Zeichnung von Bettinen.

20. Ordnung in dem Zimmer und sonst. Abschrift des Geburtstagsgeschenkes für den Herrn Erbgroßherzog. Besuch von Huschken und Rehbein. An Serenissimum Promemoria über viele Punkte. Abschrift an der Reise von 97. Herr Canzler von Müller zu Tische. Gestriges Jubiläum. Zukünftiges. Gedicht der Studirenden. Abends für mich. Spanische Topographie.

21. Rolle an Hofrath Eichstädt. Pyrotypische Sammlung von Albenreuth. Kupferstecher Ermer, Verabredung wegen einiger Platten. Herr Lawrence, Engländer, Bruder des hier längst bekannten geistreichen Mannes. Chronik von 1802 durchgesehen. John an der Reise schreibend. Mittags allein mit Ulriken, welche den verschiedentlichen Zwiespalt erzählte, der aus den neusten Ball- und Maskengeschichten entsprang. Nachher Professor Riemer. Die Einleitung zur Maskerade, auch zu den italiänischen Dichtungen vortragend. Sodann über verschiedenes Naturhistorische. Ferner erzählte ich, wie es mit dem historisch-politischen Roman Alonzo aussehe. Abends Briefe dictirt. – Herrn Hofrath Eichstädt. Rolle und Brief von Bonn, nach Jena.

22. Abschrift der Reise von 1797. Schluß von Alonzo. Herr von Einsiedel. Mit Hofrath Meyer Spazieren [169] gefahren. Speiste derselbe mit uns. Beredeten wir die Sendung von Bonn. Brief von Ottilien. Fräulein Adele. NB. War Herr Director von Fritsch nach Tische dagewesen. Topographie von Spanien.

23. Abschrift von der Reise von 1797. Einige Stellen aus der Chronik von 1802. Alonzo IV. Theil geendigt. Herr Präsident von Motz wegen Jenaischer Angelegenheiten. Zu Mittag Frau von Pogwisch. Blieb bis gegen Abend. Gräfin Line Egloffstein. Die spätere Zeit mit John und Expeditionen zugebracht.

24. Preußen und Bayern im Concordate mit Rom vom Regierungsrath Müller. Expeditionen in oberaufsichtlichen Angelegenheiten. Dergleichen im Concept vorbereitet. Karte von Booden und Altalbenreuth vorgenommen und die dortigen Umstände bedacht. Herr Soret, seine bisherigen Abwesenheiten erklärend und entschuldigend. Feuererzeugnisse von Altalbenreuth ihm mitgetheilt. Er verspricht fernere Fortsetzung der Arbeiten über die Wolfsbergischen Augiten. Von Jena Kunst und Alterthum,V 1, erster Revisionsbogen. Eckermann, die Redaction der kleinen Gedichte überbringend. Mit ihm spazieren gefahren. Derselbe zu Tische. Viel über Theater mit Ulriken und Walthern. Späterhin mit Ulriken und meinem Sohn, wegen der Hofangelegenheiten. Sodann [170] mit Wolf, der von Gräfin Henckel zurückkam, mit der bleyernen Jagd gespielt, wo er sich sehr vernünftig und anmuthig erwies. Für mich einige Portefeuilles angesehen. – Verordnungen an Herrn Dr. Weiler, die Sternwarte betreffend. Herrn Dr. Körner deßgleichen. Rentamtmann Müller nach Jena. Frau Geh. Cammerrath von Goethe nach Berlin.

25. Schreiben an Nees von Esenbeck. Besuch von Oberbaudirector Coudray. Sodann von Eckermann. Mit Professor Riemer spazieren gefahren. Dessen Gedicht zum Geburtstagsauszug besprochen. Er speiste mit uns. Las nach Tische die fertigen Stanzen vor, die als wohlgelungen mußten gelobt werden. Über die obwaltenden Politica. Abends spielten die Kinder mit der Jagd. Ich blieb für mich und las im Gesellschafter den Criminalprozeß von Castaing, wo die Ärzte lächerliche Personen spielen.

26. An den Schillerischen Briefen theils redigirt und einiges abgeschrieben. In Heusingers Histologie gelesen. Herr Soret, seine begonnenen Aufsätze über die Wolfsberger Hornblenden und Augiten vorlegend. Nicht spazieren gefahren. Herr Canzler von Müller zu Tische. Theaterangelegenheiten. Maskeraden-Irrungen. Hofgeschichten. Heyrathsbegebenheiten. Herr von Staff und Gräfin Beust. Eckermann einen Augenblick, das Jahr 1802 wiederbringend. [171] Brief von Madame Szymanowska von Frankfurt. Höchstbedeutender Brief von Zeltern. Concept des Briefs an Alexander von Humboldt.

27. Abschrift des Tiefurter Gedichtes, der Bemerkungen des Barometerstandes auf die Kehlen von Zelter. Das Zeunische Gedicht für Herrn Canzler. Spazieren gefahren mit Eckermann. Blieb zu Tische. Hofrath Meyer war frühe dagewesen, hatte das Armband mit Saphiren von der Hoheit vorgezeigt. Professor Riemer seine Gedichte vorlesend. Abends für mich. Betrachtung über die Zelterische Sendung. Nicht weniger über die Histologie von Heusinger.

28. Abschrift von Zelters Tagebuch. Sonstiges bedacht, vorbereitet, eingeleitet, zurechtgelegt. Für mich Spazieren gefahren. Mittag für uns. Die Kinder spielten Abends unten. Eckermann wegen dem ersten Bogen des neuen Stückes Kunst und Alterthum. Mit John vieles beseitigt, was heute früh vorbereitet war.

29. Reise von Zelter fertig geschrieben. Bey'm Aufstehen heftiges Erbrechen. Die Thätigkeit des Tags gelähmt. Im Bette zugebracht, ärztliche Anordnungen befolgt.

30. Leidlich geschlafen. Besseres Befinden; doch im Bette geblieben. Die Ärzte. Oberbaudirector Coudray. Hofrath Meyer, war das Modell angekommen. Darüber gesprochen. Auch wegen [172] der Billete zur Redoute verhandelt. Mittag weniges gegessen. Unterhielt mich Ulrike mit allerley Stadt-, Hof- und Tanzgeschichten.

31. Aufgestanden. Das Nächste durchgedacht. Einige Concepte. Sorets Arbeit über die Krystalle vom Wolfsberg durchgelesen. Auch Cain von Lord Byron studirt. Mittag zusammen auf meiner Stube gegessen. Nach Tische Herr Hofrath Rehbein. Später Herr Hofrath Meyer. Mit John weniges. Für mich allein. Chronik von 1797 bis 1801 incl. gelesen. Auch Cain. Die Kinder im Theater, wo Raupachs Freunde gegeben wurden. – Herrn Wesselhöfts Druckerey Revisionsbogen V, 1, 1; ingleichen Schillers Briefe Fol. 1 bis 10 incl., Jena. AnFrau Geh. Cammerrath von Goethe, Berlin.

Februar

1. Nebenstehendes expedirt: Herrn Cammerdirector Stichling, wegen der Bibliotheksrechnung. An Dr. Güldenapfel, Verordnung, nach Jena. Frau Geh. Cammerrath von Goethe nach Berlin. – Ferner mehreres vorbereitet und abgeschlossen. Promemoria an Serenissimum. Kam Herr Oberbaudirector Coudray. Mittag Dr. Eckermann, Verabredung wegen verschiedener litterarischer Kunden, auch wegen des morgenden Balles. Alonzo wieder zu lesen angefangen. [173] Herr Canzler von Müller. Abends für mich. Gar manches vorbereitet.

2. Abschluß der Sendung an Nees von Esenbeck. Glückwunsch an Frau Großherzogin. Das Tifurtianum an den Erbgroßherzog. Dr. Weller, Frau Major von Knebel, Hauptmann von Knebel, Bernhard. Herr Hofr. Voigt, die Naumannische Angelegenheit besprochen. Mittag unter uns. Nach Tische Alonzo und sonstig Spanisches. Abends fortgesetzt besonders den Auszug. Eckermann. Mein Sohn und Ulrike maskirt. Vorstehende Studien und Beschäftigungen fortgesetzt.

3. Munda von Briefen, vorbereitend auf morgen. Gesiegelt, ingleichen Aufschriften. Herr Oberbaudirector Coudray vom gestrigen Ball ausgetragenen höchsten Gruß der Frau Erbgroßherzogin bringend. Vorher die Kinder Geschichten von dahererzählend. Mittag Eckermann. Gleichfalls Wiederholung der Ballgeschichten. Abends Hofrath Meyer, Canzler von Müller. Professor Riemer. Über die verschiedenen Ballgeschichten und sonstige Vorfallenheiten. Fortgesetzter Auszug der Personen aus Alonzo. Hatte diesen Tag den Lauf des Grundgebirges durch Spanien in die Karte gezeichnet. Meyerische Recensionen über einige Kunstwerke.

4. Abschrift dieser Recensionen. Drüben stehende Expeditionen: Herrn Wesselhöfts Druckerey [174] zweyte Revision des Bogens 1 Kunst und Alterthum, Krystallographisches Manuscript zur Naturwissenschaft, Schillers Briefe bis zu Ende 1802. Herrn Professor Zelter nach Berlin, dessen Reise im Spätjahr, Kunst und Alterthum IV, 3, zweyte Hälfte, handschriftliche Gedichte von mir, Riemers Gedichte vom 2. Februar. Herrn Professor Döbereiner, Krystalle vom Wolfsberg mit dem Ersuchen um Analyse. – Die handelnden Personen des Alonzo ausgezogen und redigirt. Um 1 Uhr spazieren gefahren nach Belvedere. Mittag für uns. Abends Generalsuperintendent Röhr. Professor Krugs in Leipzig Grundlage zu einer neuen Theorie der Gefühle. Den Meyerschen Aufsatz durchgesehen.

5. Die Personen aus Alonzo in's Reine geschrieben, Sendung von Grafen Sternberg. Ingleichen von Wilhelm von Schütz. Ferner von Oberlandesgerichtsrath Göschel aus Naumburg. Mit Eckermann spazieren gefahren. Derselbe blieb zu Tische. Abends Hofrath Meyer. Recensionen zu Kunst und Alterthum angesehen. Revisionsbogen No. 2 kam an. Blieb nachher allein. Las Über Goethe's Faust, Leipzig 1824.

6. Inventarium der Sternwarte mundirt. Die angekommenen Sendungen überdacht. Sonstig Einzelnes. Mittag Herr Cammerdirector von Fritsch. Nachher Fräulein von Münchhausen. Gräfin [175] Egloffstein. Hofrath Meyer und Dr. Eckermann. – Herrn Chr. Binder nach Stuttgardt.

7. Der Erbgroßherzog schickte das große Bild von der Versammlung bey Madame Geoffrin. Absendungen vorbereitet. Eckermann mit dem Revisionsbogen 2 Kunst und Alterthum. Färber von den Jenaischen Verhältnissen und Umständen erzählend. Mittag Hofrath Rehbein, sodann Hofrath Meyer. Professor Riemer, mit demselben Revisionsbogen 2 völlig ajustirt. Ingleichen das serbische Gedicht. Vorarbeit an 1802.

8. Briefe dictirt. Geh. Hofrath Kirms zum Besuch.d'Agincourt Alterthümer durchgesehen. IngleichenMegrick's ancient Armour, 2 Bände. Mit Professor Riemer spazieren gefahren. Speiste derselbige mit uns zu Mittag. Nach Tische Sonette vorgelesen. Einige philosophische Materien durchgesprochen. Abends für mich. Das Manuscript von 1802 durchgegangen, corrigirt und was noch erfordert wird notirt. Früh Dr. Weller, die Risse der Bibliothek mitbringend. – Herrn Wesselhöft Revisionsbogen 2 Kunst und Alterthum, durch Dr. Weller.

9. Auf 1802 bezügliches Einzelnes. Ferner in andere Ordnung gestelltes Schema. Hofrath Rehbein Ihro Königl. Hoheit die Frau Großherzogin auf morgen anmeldend. In dem vorderen Zimmer Fortsetzung von d'Agincourts Kupfer. Kaufmanns [176] Minervenkopf. Canzler von Müller zu Tische. Frankfurter Haus in Zeichnung bringend. Das Buch der altenglischen Waffen durchgesehen. Nachricht von dem Verheimlichungsrescript. Veranlassung dazu. Eckermann, die von ihm redigirten Xenien bringend. Fräulein Adele Schopenhauer von den Tableaux im Alexanderhof erzählend. Nebenstehenden Brief: An Frau Geh. Cammerrath von Goethe nach Berlin. Columbia in dem Ethnographischen Archiv Band 23, Nr. 2.

10. Frau Großherzogin und Gräfin Henckel. Gutachten von Kiefer in der Sache des Gräfe von Laasan und seiner Wundercuren. Kam die zweyte Revision von Bogen 2 Kunst und Alterthum. Mittag Herr Geh. Hofrath Huschke. Kräuter hatte den Durchschnitt des kugeligen Basaltberges in Kupfer gestochen eingereiht. Abends mit den Kindern eine Stunde. Sodann Columbia.

11. Nebenstehendes: Herrn Dr. Weller nach Jena, wegen Carl Meyer, Studiosus. Museumsschreiber Färber, wegen Eisenacher Mineralien, Jena. – Auf 1802 bezüglich Einzelnes. Zu Mittag Eckermann. Lebhafte Unterhaltung über die vergangenen Bälle. Fräulein Adele und von Münchhausen. Hofrath Meyer, Medaillen bringend und auslesend.

12. Externsteine weiter beachtet. Hofrath von Köppen [177] aus Petersburg. Heinrich Müller, ein Bild des Grafen Bernstorff vorweisend, ingleichen eine Composition des Königs von Thule. Zwey Engländer gaben Billets ab. Den Römerberg von Frankfurt eingerahmt. Die angekommenen Exemplare Kunst und Alterthum IV, 3. Zu Mittag für uns. Sodann die alterthümliche Kunst von d'Agincourt. Briefe aus Berlin. The Vision of Judgement mehrmals durchgegangen.

13. Mehrere Exemplare Kunst und Alterthum IV, 3 an die Weimarischen Freunde gesendet. Zwey Engländer. Der junge Müller seine Zeichnung des Königs von Thule abholend. Die Nachahmung der englischen Bände vom Buchbinder. Rath Vulpius die Abschrift des Catalogs der Ernestinischen Linie bringend, sonstige Nachrichten gebend. Mittag Eckermann. Nach Tische Bild von van der Neer sowie von Bandinelli. Hofrath Meyer, die Händel in der Zeichenschule besprechend. Packete für die nächsten Posttage. Später Lord Byrons Todtengericht theilweise nochmals durchgegangen, die unbekannten Worte nachgeschlagen und das Ganze überdacht. – An Herrn Cammerherrn von Horben nach Constanz, Manuscript von Amintas. Herrn Wesselhöfts Druckerey Bogen 2 zweyte Revision.

14. An den Externsteinen redigirt. John schrieb an [178] der Reise. Historischer Handatlas aus dem Industriecomptoir. Dazu die Zeitrechnungstafeln. Hofkupferstecher Schwerdgeburth. Allein ausgefahren und das nächst zu Unternehmende bedacht. Mittag Hofrath Rehbein, die neusten Vorkommenheiten durchgesprochen. Nach Tische Herr Canzler von Müller, Nachrichten von Madame Szymanowska bringend, auch andere Politica durchsprechend. Nähere Nachricht der Händel in Halle. Erst allein. Dann mit meinem Sohn, die abenteuerliche Dolchgeschichte besprechend. Nähere Aufklärungen darüber. –Herrn Major von Knebel nach Jena, ein Exemplar Kunst und Alterthum IV, 3.

15. Revision der Externsteine. Ingleichen Aufsatz über Don Alonzo. Wuk Stephanowitsch brachte die zwey ersten Bände seiner serbischen Lieder und einen Brief von Professor Vater. Dr. Körner von der Spiegelung des Sonnenlichtes erzählend. Carl Meyer, Studiosus aus Westpfalen. Spazieren gefahren mit Eckermann. Speiste derselbe mit. Brachte die ersten Jahre der Chronik wieder und eine aufgeschriebene frühere Unterredung. Nach Tische Oberbaudirector Coudray, über seine geognostische Untersuchung der Kalksteine. Späterhin blieb ich allein und betrachtete die Mayländischen Kupfer Napoleons Siegesglück in Ober-Italien vorstellend. Bezüglich auf die Tabellen [179] der Weltgeschichte. – Promemoria an Serenissimum. Herrn Professor Zauper, Eckermanns Büchlein und Kunst und Alterthum IV, 3, Pilsen. Herrn von Schütz nach Dresden, Wissenschaftliche Manuscripte.

16. Über Lord Byrons Cain. Über die Kupfer nach Appiani. Anfrage wegen des Portefeuilles mit Jagemannischen Zeichnungen. Facius einige Arbeiten seiner Tochter vorweisend. Spazieren gefahren mit Hofrath Meyer. Kam derselbige zu Tisch. Verhandlungen wegen der Schule im Jägerhaus, auch wegen Wuk Stephanowitsch. Oberbaudirector Coudray. Abends für mich. Die verschiedenen Anfänge für das nächste Kunst und Alterthum durchgehend und durchdenkend. Auch das Niederländische Portefeuille beschauend. Die Kinder waren auf dem Hofball wegen des Geburtstags der Frau Erbgroßherzogin.

17. Verschiedenes zu Kunst und Alterthum, a. Cain. b. Napoleon in Ober-Italien. Zu Mittag Oberbaudirector Coudray, die Risse der schwebenden Eisenbrücken mitgebracht. Sodann für mich die morgendlichen Aufsätze durchsehend. Sodann die Kinder. Wolf blieb allein bey mir bis spät.

18. Die Helldorfischen Acten von Gastein und einige Briefe durch Rehbein. Schmeller Kräuters Porträt und andere schon fertige Büsten-Zeichnungen bringend für die zweyte Classe. Spazieren gefahren [180] allein. Mittag Frau Gräfin Wrisberg. Der Generalsuperintendent. Nach Tische Badeinspector Schütz; spielte einiges auf dem Flügel. Sodann allein, die Sendung von Köln betrachtend. Sodann Canzler von Müller, von Gräfin Line gesendet. Manches Öffentliche und Innere besprochen. Blieb allein. Stanze für den Corsaren.

19. Schreiben an Landgraf Christian; d'Altons und Nees von Esenbeck Schreiben überlegt und beantwortet. Ingleichen die vorliegenden Zeichnungen in Ordnung gebracht. Byrons Cain an Riemer. Spazieren gefahren. Mittags für uns. Nach Tische Herr Soret. Ingleichen Herr Professor Riemer. Aufsatz über Cain und Sonstiges besprechen. Brief von meiner Schwiegertochter. Einige Concepte durchgesehen.

20. Früh Briefe mundirt und expedirt, anderes vorbereitet: Herrn Landgrafen Christian von Hessen- Darmstadt, Durchlaucht, mit zwey Kunst und Alterthum IV, 3. Herrn Professor d'Alton nach Bonn. Herrn Präsidenten Nees von Esenbeck, dahin. Herrn Regisseur Durand, mit Hermann und Dorothea. Herrn Professor Riemer, serbisches Gedicht. – An der Reise von 1797 fortgefahren. DenRedoutenscherz eingeleitet. Herr Canzler von Müller, wegen eines Gedichts bey dieser Gelegenheit. Mit Fräulein Ulrike. Die Umhüllung des Gedichtes[181] für die Frau Erbgroßherzogin. Mittag Frau Gräfin Wrisberg und Tochter. Nach Tische Ordnung gemacht. Abends mehrere Masken in ihrem Putze. Später mit den Kindern, welche Kupfer ansahen und sonst spielten.

21. Kam eine Parthie Münzen von Stuttgardt an. Ging Frau Gräfin Wrisberg fort. Einige Revisionen und Munda. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften. Sodann Hofrath Voigt. Wegen dem kleinen Mineralogischen Cabinet, auch allgemeineren wissenschaftlichen Umgebungen. Für uns zu Tische. Abends Herr Canzler von Müller.

22. John arbeitete den ganzen Vormittag in Oberaufsichts-Geschäften bey meinem Sohn. Kräuter gab Nachricht von dem Transport der Kupferstiche in den Thurm. Ich ging was zu nächst gethan werden müßte durch. Redigirte einiges und bereitete vor. Um 12 Uhr Frau von Spiegel und Canzler von Müller. Ingleichen Herr Soret, welcher früher an den Hornblende-Krystallen gearbeitet hatte. Mittag Eckermann, welcher die Recension vom Paria brachte. Nach Tische die Landschaften des Logo maggiore und die Galerie der Herzogin von Berry. Französische Schule. Abends Erinnerungsbuch der Frau von Spiegel, Gedichte desselben. An ein gleiches denkend. Zeitig zu Bette.

23. Die oberaufsichtlichen Concepte mundirt und gesiegelt. [182] Frau von Spiegel Gedächtnißbuch. Die drey Parias. Für die Mißwollenden Vorschlag. Demoiselle Steinhard von Jena, mit Bitte um Wielands Porträt von der Bibliothek. Herrn Sorets französischer Catalog von Jena. Buchstabe M. Herr Soret arbeitete an den Krystallen. Kündigte den Prinzen auf Nachmittag und sich selbst auf'n Abend an. Mittag Hofrath Meyer und Rehbein. Nach Tische das Kästchen mit den Landschaften und Steinbrücken durchgesehen. Der kleine Prinz in seinem Redouten-Ornat. Kam ein Kästchen von Berlin; mit der Stirn der Minerva vom Parthenon und Münzen von Medailleur Brandt. Abends Herr Soret in seinem Maskenkleide. Später Betrachtungen über alles Vorgefallene und Beschaute.

24. John schrieb an der Reise. Ich bereitete das Gedicht für Frau von Spiegel vor. Herr Soret wegen einer Stelle des Revisionsbogens. Hofgärtner Baumann. Um 1 Uhr Eckermann; mit demselben das Nächstvorliegende besprochen. Rath Vulpius brachte die Münzschatulle und das Verzeichniß der darin befindlichen Thaler und Münzen. Eckermann speiste mit uns. Nach Tische wurden Abdrücke von Gemmen gesehen. Abends für mich. Die Münzen nach dem Catalog von Vulpius durchgesehen. – Verordnung an Cammercalculator Hoffmann, Schmellers Besoldung betreffend.

[183] 25. Nebenstehende Expeditionen mundirt und expedirt: Verordnungen an Herrn Dr. Renner, die Heiderschen Bücher betreffend. Herrn Dr. Güldenapfel, wegen Nachrichten der Festung Wittenberg.An Denselben, Bibliotheksangelegenheiten betreffend, mit einer Rolle, worinnen Quittungen und Risse. Sämmtliches nach Jena. Herrn Bibliothekar Grimm, mit Kunst und Alterthum IV, 3, nach Cassel. – Um halb 11 Uhr I. K. H. die Frau Großherzogin. Die Münzen vorgewiesen. Nachher das Gedicht für Frau von Spiegel abgeschrieben. Eckermann speiste mit uns. Verschiedenes über die zu ordnenden kleinen Gedichte. Nach Tische Portefeuille Französische Schule, Professor Riemer. Canzler von Müller. Den Römerberg von Frankfurt am Mayn betrachtet. Die neusten Gedichte besprochen.

26. Abschrift von Hofrath Meyers Gutachten, sodann der Zeichen zur Correctur aus dem Formbuch. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften. Die neueren 20 Münzen durchgesehen und zurechtgelegt, auch die neusten eingeschaltet. Rochlitz für Freunde der Tonkunst. Brief Ottiliens bis zum 17. Februar. Mittag für uns. Nach Tische Walthern die Gemmenabdrücke vorgewiesen. Abends Hofrath Meyer. Die nächsten Erfordernisse der Zeichenschule besprechend. Herr Soret, abgesendet von Ihro Hoheit der Frau Großfürstin. Beyde gingen [184] weg und ich studirte noch für mich mehrerer Vorliegende. Brief und eingesendete Gedichte, auch Münzabdrücke von Brandt in Berlin, nebst Tiecks Brief deßhalb. – Herrn Geh. Hofrath Blumenbach nach Göttingen, mit zwey Büchern.

27. Revision des Bogen M. zur Naturwissenschaft geendigt. Betrachtung über Alonzo und dessen Recension im Journal des Débats, Mercredi, 11. Février 1824. Inhaltsverzeichniß des neuen Stück von Kunst und Alterthum, auch vom naturwissenschaftlichen Hefte. Mit Walthern spazieren gefahren. Dr. Meyer zum Tentamen gehend. Rehbein, ankündigend, daß er wohl bestanden. Bey Tisch zu drey. Nachher mit meinem Sohn über gegenwärtige innere und äußere Verhältnisse. Abends Herr Hofrath Meyer. Ingleichen Dr. Eckermann. Letzterer fragt an wegen der aus den ersten 20 Bänden herüber zu nehmenden kleinen Gedichte. Beschäftigung mit den modernen Münzen bey Gelegenheit neuer Acquisition. – Herrn Ludwig Tieck nach Dresden, mit Kunst und Alterthum IV, 3. Herrn Wesselhöfts Druckerey nach Jena.

28. Vieles bey mir liegende in der Stadt umhergeschickt und mich sonst von manchem losgemacht. Ein Kupfer zur Morphologie, ingleichen eins zur Wissenschaftslehre von Ermer eingeliefert. Seit gestern: Für Freunde der Tonkunst von Rochlitz, [185] 1. Band. Mamsell Seidler eine Seelandschaft, die sie in Frankfurt copirt, vorstellend. Manches andere vorbereitet und expedirt. Abschrift des französischen Urtheils über Alonzo. Spazieren gefahren mit Walthern. Denselben bey Professor Melos abgesetzt. Mittag zu zweyen. Mancherley Zustände mit August durchgesprochen. Nach Tische Rochlitz für Freunde der Tonkunst. Die Fuge und Handels Messias. An der kleinen Münzsammlung neuster Zeit geordnet und umgelegt. Schemata und Manuscripte zu den Heften durchgesehen. – Herrn Bergrath Lenz die sämtliche mineralogische Correspondenz einiger Jahre nach Jena.

29. Nebenstehendes Packet abgeschlossen: Herrn Präsident Nees von Esenbeck, mit einer Kupferplatte und Kupfern, Bonn. Rochlitz Ursprung der Oper. Französische Journale wegen Alonzo. Ausgefahren mit Eckermann. Speiste derselbe mit uns. Ward über die neue Ausgabe manches besprochen. Nach Tische die Lombardische Schule besehen. Sodann für mich. Die französischen Recensionen des Alonzo. Nahm Fräulein Münchhausen Abschied. Das Nächste überlegt, notirt und schematisirt.

März

1. Einiges Oberaufsichtliche und Briefliches. Kleines Gedicht mundirt. Übersetzung aus dem Euripides.[186] Rath Vulpius. Mit Professor Riemer spazieren gefahren. Speiste derselbige mit uns. Blieb bis Abends. Wir besprachen die nächsten Artikel zu Kunst und Alterthum. Insonderheit bey Gelegenheit des Paria, über die in jedem geselligem Zustande sich bildende Absonderung der auf mannigfaltige Weise beschäftigten Menschen. Blieb für mich. Bereitete manches vor. – Herrn Geh. Hofrath von Cotta, mit einem andern Briefe von Stuttgardt.

2. Munda von Geschäftsexpeditionen. Die Risse zu den Kupferstichschränken an Serenissimum. Gegenwart der Frau Großherzogin. Gräfin Henckel und Frau von Pogwisch. Copie von Gedichten und Vollendung einiger Aufsätze nachgebracht. Mittag für uns. Nach Tische Eckermann. Später Hofrath Meyer. Sodann Canzler von Müller. Litterarische und politische Gespräche. – Herrn Rath Grüner nach Eger. Herrn Bernhard Dumont nach Frankfurt a. M.

3. Abschriften kleiner Gedichte. Revision verschiedener Aufsätze für die laufenden Hefte. Mittag für uns. Nach Tische mit meinem Sohn. Abends deß gleichen. Publica, Privata, Ästhetica durchgesprochen. – Wesselhöfts Druckerey. Bogen M Naturwissenschaft, Jena.

4. Abschriften der Gedichte fortgesetzt. Die Lehrer der Zeichenschule, wegen den zu arbeitenden neuen [187] Vorschriften. Der junge Müller, bringend die Zeichnung für Herrn Erbgroßherzog: den König von Thule. Mittag zu drey. Nach Tische die Kinder. Umherziehende Affen und Bären zu sehen. Kam Ottilie von Berlin zurück. Fräulein Adele, Sie zu begrüßen. Professor Riemer; mit ihm die Bogen Kunst und Alterthum 3, 4, V, 1 durchgegangen. Später Ottilie von Berliner Vorfallenheiten sprechend.

5. Sendung von Berlin durch Ottilien: der Externstein durch Rauch. Auf Wachsblätter aufgetragene und grün erhaltene Pflanzen, vom Württembergischen Legationsrath Wagner. Schmeller zweymal wegen den Nachzeichnungen aus van Brée. Herr Hofrath Meyer wegen eben dieser und der Rauchischen Statuen Angelegenheit. Briefconcepte an die Freunde in Berlin. Lieder, aus dem Schwedischen übersetzt von Frau von Helbig. Mittag Hofrath Meyer. Ottilie viel von Berlin erzählend. Oberbaudirector Coudray eine neue französische Abhandlung über die Hängebrücken vorzeigend. Herr Canzler von Müller. Später für mich. – Herrn Wesselhöfts Druckerey nach Jena Revisionsbogen 3 und 4 Kunst und Alterthum.

6. Munda von Briefen nach Berlin. Schrön, zwey sehr schöne Tabellen vorzeigend. Die jungen Herrschaften. Später die Prinzessinnen und Demoiselle Masselet. Eckermann die Abtheilung der [188] lyrischen Gedichte bringend. Der 2. Aushängebogen. Abschrift der Desiderata von Jena. Mittag Hofrath Rehbein. Ottilie forterzählend von Berliner Zuständen. Gegen Abend Canzler von Müller, von dem Anfang seiner Memoires erzählend. Später die Nordischen Gesänge aus dem Morgenblatt 1822, No. 165 und folgende. – Herrn Frommann, vier Bände: Der Abt von Walther Scott, Wielands Porträt in einem Kästchen.

7. Fernere Munda der Briefe nach Berlin. Ingleichen Mineralogica betreffend. Briefe über Thaers frühere Zustande. Besuch von Geh. Hofrath Kirms, seinen Austritt aus dem Hofmarschallamte berichtend. Serenissimus über verschiedene Geschäfte und Personenveränderungen. Schrön, seine Besprechung mit Helbig berichtend. Aufmunterung desselben zum Druck der Tabelle, auch Zusage des Beystandes. Mittag Eckermann. Abends die Kinder spielend, indessen ich das Gedicht zu Thaers Fest schrieb. –Herrn Rath Vulpius, Verordnung wegen der Taschenbücher und Almanache auf der Bibliothek.

8. Briefe concipirt, mundirt, Sendungen auf die nächsten Posttage vorbereitet. Schrön wegen des Stechens der neuen Witterungsplatte. Herr Staatsrath Schweitzer, verschiedene Academica und sonst. Für mich spazieren gefahren. Abends Herr Canzler und Professor Riemer.

[189] 9. Nebenstehendes besorgt: An Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz, mit einem Kunst und Alterthum IV, 3. Eingeschlossen: An Zelter. – Abschrift der Parias. In dem blauen Zimmer ausgeräumt und das alte Repositorium hergestellt. Mit Soret, die Mineralien von Booden und Albenreuth durchgesehen. Mittag für uns und Eckermann. Nach Tische Herr Oberbaudirector Coudray, die Risse von dem neuen Lusthaus in Berka bringend. Walther nahm Theil daran.

10. Fortgesetztes Ausräumen. Mein Sohn hatte die noch nöthigen Concepte in Oberaufsichtssachen geschrieben. Dieselben mundirt, geflegelt und expedirt. In der blauen Stube aufgeräumt und Rubriken zu den Portefeuilles geschrieben. Herr Generalsuperintendent Röhr zu Tische. Zum Nachtisch Fräulein Adele, welche blieb und verschiedenes vorzeigte, auch einiges zum Copiren aussuchte. Abends für mich, die Varia der großen Schublade zu sondern angefangen. – An Großherzogliches Landschafts-Collegium, wegen der 1000 Thlr. Zuschuß für Extraausgaben. An den Thierarzt Heider, den Verkauf von Instrumenten und Büchern betreffend, nach Marksuhl. Bericht an Serenissimum, die Festung Wittenberg betreffend.

11. Einige Concepte und Munda. Die jungen Herrschaften um 12 Uhr. Nachher auch die Prinzessinnen [190] und Gräfin Fritsch. Ordnung der Kupferstiche fortgesetzt. Mittag mit Ottilien und Walthern. Ich ging mit ihr die Anrufungen der Engel durch. Die Kinder wurden zum Generalsuperintendent eingeladen. Herr Soret, einen Abdruck der Genfer Medaille bringend. Herr Eberwein, den zweyten Act seiner Oper vortragend. Verabredung wegen Händels Messias. Noch einiges an dem Kupferportefeuille.

12. Gedichte von Eckermann zu Thaers Fest. Eins davon an Eberwein. Ottilie gab Verschiedenes Manuscript und Druck, ihr mitgegebenes. Briefe mundirt und zur morgenden Post vorbereitet. Schmellerische lithographirte Vorzeichnungen. Spazieren gefahren mit Hofrath Meyer. Speiste derselbige mit uns. Nach Tische Wolf, der sich spielend beschäftigte. Canzler von Müller im Lobe des Alonzo sich ergehend. Abends für mich. Briefe und Aufsätze durchgedacht. – Herrn von Froriep, wegen des Abdrucks der chromatischen Tafeln. Herrn Eberwein, das Eckermannische Lied für Thaer.

13. Sendung von Serenissimo. Botanischer Criminalprozeß in London. Voigts Mineralogische Reisen durch Weimar. Promemoria an Serenissimum. Monstroser Kieferzweig sehr schön. Ermer, die Zeichnungen des Basaltbruchs übernehmend, ingleichen die Abdrücke der beyden fertigen Tafeln. [191] Mittag Professor Riemer. Mit ihm bis gegen Abend conversirt und das Nächste im Druck und Manuscript abgethan. Auch Älteres ward von ihm beygebracht. Später von Martius' Rede am Jubiläumsfest. Mit der Stielerischen Karte verglichen. – Herrn Professor Zelter, mit dem Gedicht für Thaer, Berlin. Herrn Geh. Oberregierunggrath Nicolovius, vier Bände Kunst und Alterthum, dahin; nebst Brief an Sterling.

14. Nebenstehendes abgeschlossen und eingepackt: An Wesselhöft Revisiongbogen 5, durch Dr. Weller, Jena; ingleichen Manuscript der drey Paria und bildende Kunst, später abgegeben. Herr Staatsrath Schweitzer sendet auf Anatomie bezügliche Briefe und Zeichnungen und kündigt sich auf morgen an. Dr. Weller Besuch, berichtet und fragt an. Hofrath Rehbein, des Großherzogs frühere Reise und verschiedene medicinische Versuche nach mechanischer Theorie vortragend. Serenissimus, von den bisherigen Bemühungen eine Consequenz in dem Kalkstein zu finden zuförderst sprechend. Ihm wird das Nöthige aus chemischen und geognostischen Büchern mit Beyspielen vorgelegt. Mit Eckermann spazieren gefahren. Die Redaction des ersten Bands der Gedichte besprechend, wovon er die vordern Hefte ablieferte. Nach Tische mit meinem Sohn, in von Martius' Rede weiter [192] gelesen. Die Externsteine waren an Riemer abgegangen.

15. Einige Briefe: An Herrn Johann Friederich Mayer nach Gengenbach bey Offenburg. Frithiofs Saga. Serbische Litteratur. Gläschen Opodeldoc. An der Reise von 1797 geschrieben. Brachte Schmeller das Porträt von Soret. Mit Walther in den untern Garten. Mittag für uns. Nach Tische einige Kupfer in Ordnung. Fräulein Adele. Abends für mich. Martius Brasilien.

16. Bräunliches Papier von Müllern. Über die nordischen Heldenlieder. Um 1/2 11 Uhr Ihro K. H. die Frau Großherzogin. Vorgelegt den Flachwuchs der Kiefer. Van der Neers Nacht. Den Externstein. Das Altdeutsche Gesetzbuch mit Steindrücken. Fuhr in den untern Garten mit Walther. Ließ das Haus öffnen, lüften und reinigen. Mittag unter uns. Nach Tische Herr Canzler. Später Herr Soret und musikalische Gesellschaft. Vortrag des Messias; auch erhielt ich das Eckermannische Lied für Thaer componirt.

17. Nordische Gedichte. Serbische Gedichte. Booden und Altalbenreuth. Die Externsteine von Riemer zurück. Mittag für uns. Brief und Sendung von Nees von Esenbeck. Mineralien für Jena eingepackt. Mein Sohn war in Belvedere bey der Versammlung der Landwirthe zugegen gewesen. Eisfahrt, Bild von Preller, näher mit [193] Bewunderung betrachtet. Das Carneval von Cöln aus der Neesischen Sendung näher betrachtet und bedacht.

18. Desiderata wegen des Carnevals an Nees von Esenbeck. Zettelchen geschrieben zu der Soretischen Hornblende-Sammlung. Geisterkarte von Deutschland, gefertigt von Dr. Müglich, gegenwärtig in Genua, mitgetheilt von Serenissimo. Professor Hoffmann beantwortet die Fragen des geronnenen Opodeldocs. Zu Tische Herr Hofrath Meyer. Vor Tische Herr Erbgroßherzog. Das Niederländische Portefeuille angesehen, Rubens u.s.w. Fräulein Adele kam dazu. Abends Professor Riemer. Die Externsteine absolvirt. Über das Cölner Carneval. Später Vorbereitung auf meines Sohns Reise nach Jena.

19. Die Nummern zu Herrn Sorets Amphibolen. Einiges copirt und sonstiges betrachtet. Temmler übergab Blumenzeichnungen. Ermer ließ die Papierprobe und Abdrücke sehen. Mit Eckermann nach Belvedere, wo die Kamelien blühten, ingleichen eine Strelitzia. Im Palmenhaus war man beschäftigt, die Pflanzen sämmtlich umzusetzen. Speiste Eckermann mit uns. Nach Tische Eröffnung meines Sohns wegen abendlicher Anmuthung und Vorsätze. Herr Canzler von Müller. Oberbaudirector Coudray Zeichnung eines Altars für das Städtchen Geis vorweisend. [194] Abends mit meinem Sohn, alles zur morgenden Jenaischen Expedition vorbereitend. Ging derselbe noch auf den Ball. Empfing von Martius Brief und Rede zum 14. Februar. Ingleichen Brief und heroische Comödie von Graf Platen; beachtete letztere näher.

20. Nebenstehende Expeditionen: An Conducteur Schrön, gedruckte Tabelle des Decembers, ingleichen die gezeichneten, nach Jena. An Wesselhöft, Manuscript die Externsteine, dahin. An meinen Sohn, verschiedene Sachen, auch eine Schachtel mit Mineralien. – Schmeller brachte Rehbeins Bild. Hofrath Rehbein des Dr. Schäffer Beytrag zur Kenntniß der mineralischen Wasser. Walther zeichnete zum erstenmal nach den lithographirten Umrissen. Ich las den durch Fräulein Alwine mir mitgetheilten Brief des Bruder aus Mayland, dessen Wanderung vom Comersee beschreibend. Auch las ich den Anfang von Graf Platens Schauspiel: Der gläserne Pantoffel. Mein Sohn war nach Jena gegangen, um dort die Herren Meckel und Froriep mit den Museen bekannt zu machen. Mittag mit Ottilien und Walthern. Nach Tische die Biographischen Denkmale Varnhagens von Ense durchgelesen. Abends Walther spielend, sodann die Trajanische Säule durchblätternd. Nach Tische Badeinspector Schütz, bedeutendes Gespräch.

[195] 21. Die Biographischen Denkmale hinausgelesen. Kurzen Aufsatz darüber dictirt. Herr Genast. Herr Hofrath Rehbein. Demselben den Paria an Frau von Heygendorf mitgegeben. Mit Riemern spazieren gefahren. Derselbe speiste mit uns.

22. Briefconcepte dictirt. Herrn Präsident Nees von Esenbeck, wegen des Carnevals, Bonn. Sendung an den Großherzog. Ingleichen an Professor Riemer. Madame Unzelmann und Tochter von Breslau. Mit Eckermann spazieren gefahren. Herr Canzler von Müller. Abends mit Walther, der die Zauberflöte sehr lebhaft erzählte.

23. Nähere Ansicht der gestrigen von Wolzogischen Vorschläge. Einige Munda und Concepte. Frau Großherzogin um halb 11 Uhr. Brüssler und Genfer Bronzmedaillen. Die Porträte von Schmeller. Mit Ottilien im untern Garten zu Fuße hinab- und heraufgegangen. Mittag für uns. Gegen Abend Professor Riemer. Sodann Eckermann. Mit ersterem Manuscript zum Bogen N. der Wissenschaftslehre. Walther versuchte zu zeichnen. – An die Meygandische Buchhandlung nach Leipzig, wegen einer neuen Ausgabe Werthers.

24. Abschrift von kleinen Gedichten. An Riemer seine Ode für Thaer und meine lyrischen Gedichte, an Eckermann kleineres einzuschalten. Fortgefahren[196] an der Reise. Frau von Wolzogen um 11 Uhr. Ging im untern Garten, blieb bey gutem Wetter zwey Stunden daselbst. Mittag für uns. Später Herr Canzler von Müller. Nachts für mich; an die neue Ausgabe von Werthers Leiden gedenkend. – Manuscript zum Bogen N. Naturwissenschaft an Wesselhöft.

25. Verschiedene Abschriften. Erlaß an Frau von Wolzogen wegen der Herausgabe der Briefe. Herr Erbgroßherzog. Herr Rath Helbig, wegen der Thaerischen Angelegenheit. Mittag für uns mit Eckermann. War das Gedicht zur neuen Ausgabe von Werther fertig geworden. Sendung von Serenissimo, verschiedene Geschäfts- und Lebenspuncte betreffend. Brief von Zelter, Entwicklung des Messias von Händel. Beredung mit meinem Sohn wegen der Jenaischen Vorfallenheiten. War früh Herr Durand dagewesen, um mich auf den Sonnabend einzuladen.

26. Abschrift des gestrigen Gedichts. Dictirt an Zelter und an Serenissimum. Sonstiges beseitigt. Dr. Eckermann die geordneten Gedichte bringend. Mittag für uns. Nach Tische Concepte durchgesehen. Gegen Abend Professor Riemer, das neue Gedicht durchgegangen und stellenweis bedacht. – Röses Brief aus Paris an Rath Hage. Eckermanns und Eberweins Beyträge zu Thaers Fest an Geh. Cammerrath Helbig.

[197] 27. Vielfache Besorgungen, besonders des Nebenstehenden: Serenissimo, auf mehrere Puncte des Handbillets vom 25. geantwortet. An Professor Zelter, Nürnberger Choralbuch geschickt, auch umständlichen Brief in Antwort aus seinen vom 20. d., Berlin. An Regisseur Durand, Ablehnung der Einladung. An Graf Platen, die Absendung des Trauerspiels, Erlangen. – Schmeller brachte Herrn Geh. Hofraths Kirms Porträt. Ich ersuchte Herrn von Einsiedel, sich gleichfalls zeichnen zu lassen. Mittag für uns, viel über Berlin und die dortigen Abschränkungen der Gesellschaft. Die Geisterkarte fand sich wieder. Oberbaudirector Coudray und Herr Canzler. Nachrichten von Madame Szymanowska im Constitutionnel. Lebhafte Unterhaltung über das Pro und Contra der französischen Journale.

28. Hofrath Rehbein berichtet über das Befinden des Großherzogs. Einige Briefe concipirt und selbst mundirt. Eckermann bringt das Conversationsblatt Nr. 61 mit Recension seines Werkchens. Dr. Huschke, sein Werk über die Sinne. Mittag Eckermann. Nach Tische mit ihm einiges aus der Venetianischen Schule. Abends für mich. Mämpels Campagne gelesen. Anderes vorgearbeitet. Später mein Sohn aus Tell. Mittag war viel von der gestrigen Vorstellung: Hermann und Dorothea die Rede gewesen.

[198] 29. Manches durch Mundiren und Concipiren vorbereitet. Ottilie sang einige Arien mit Accompagnement des Herrn Eberwein. Nach 1 Uhr spazieren gefahren. Bey Tische unter uns. Zwey Revisionsbogen 6, 7 von Jena. Ingleichen Nachricht wegen der naturwissenschaftlichen Hefte. Besorgung und Betrachtung deßhalb. Brief von Herrn van Brée mit Anfrage wegen eines historischen Stücks aus der sächsischen Geschichte. Anmeldung der Frau Großherzogin. – Herrn Geh. Cammerrath und Cammerdirector Stichling, wegen einiger Handschriften von Herder und Wieland.

30. An Briefen, Geschäftssachen und die Hefte betreffend manches gearbeitet. Um 1/2 11 Uhr Frau Großherzogin. Die Geisterkarte vorgetragen. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag für uns. Gegen Abend Eckermann. Später für mich.

31. Von Jena Lenzische Briefe. Das Porträt Wielands wieder auf die Bibliothek. Brief an Herrn von Odeleben. Aufsatz über serbische Lieder. Präsident von Motz. Schmeller mit Einsiedels Porträt. Der junge Stark wegen Illumination der Tafeln zur Farbenlehre. Mittag zu dreyen. Nach Tische Marko Kralewitsch. Herr Hofrath Meyer wegen Zeichenschul-Geschäften. Professor Riemer wegen Kunst und Alterthum Bogen 6, 7. Herr Canzler verschiedene französische Zeitungen bringend. [199] Überlegung wegen des Brief an Aubert de Vitry in Paris. – Serenissimum, mit einem Buch von Varnhagen von Ense. An die Gebrüder Boisserée nach Stuttgardt.

April

1. Munda und Concepte von Briefen, ingleichen zu Kunst und Alterthum. Serenissimus die Schmellerischen Porträte beschauend, ingleichen die Geistertafel. Der Erbgroßherzog, dessen Stammbücher vorgewiesen. Herr Canzler von Müller, Herrn Regierungsrath von Ulmenstein einführend. Fortgesetzter Auszug zu Behuf der serbischen Lieder. Dr. Eckermann. Blieb derselbe zu Tische. Nachher einige Kupfer aus der Venetianischen Schule besehen. Mit meinem Sohn verschiedenes durchgesprochen. Vorbereitung auf morgen. Zeitig zu Bette. Vorher mit Walther beschäftigt. – Herrn Wesselhöft Revisionsbogen 6, 7 nach Jena.

2. Sendung von Geh. Staatsrath Schweitzer das Voigtische physikalische Cabinet betreffend. Promemoria deßhalb. Ein studirender Schwede von Göttingen. Die Autographa für Schlosser geordnet. Votum den Voigtischen Apparat betreffend. Simonows Entdeckungsreife. Bedeutende Barometerbeobachtung desselben. Mittag Hofrath Meyer. Schul- und Kunstangelegenheiten. [200] Ankunft der Nürnberger Stammbücher, Beschauung derselben. Später mit meinem Sohn. Publica und Privata. Früh zu Bette.

3. Epitome des gestrigen Votums. Billete an Staatsrath Schweitzer und Serenissimum. Einiges zu Kunst und Alterthum. Prellers Quittungen autorisirt. Auszug aus Simonows Entdeckungsreise, einiges Allgemeine zur Naturwissenschaft. Quatremère de Quincy, Olympischer Jupiter. Die Autographa beglaubigt. Mittag Professor Riemer. Mancherley Bevorstehendes mit ihm durchgesprochen. Frithiofs Saga berichtigt. Abend Herr Canzler von Müller. Anregung den Alonzo wieder vorzunehmen. Zeitig zu Bette.

4. Mehrere Artikel für Kunst und Alterthum vorgenommen und bearbeitet, womit der ganze Morgen zugebracht wurde. Der junge Preller, welcher für die gegebene Beyhülfe blinkte, sein Vorhaben nach Dresden zu gehen vortrug. Ingleichen Doctor Eckermann, welchem ich den Olympischen Jupiter und die Restaurationen vorlegte. Speiste derselbe mit uns. Hildebrandts Heft über die Vegetation in Deutschland. Nochmalige Durchsicht der Aufsätze für Kunst und Alterthum.

5. Abschluß von Rochlitz. Secretär Kräuter hatte zum erstenmal wieder angefragt. Büschings wöchentliche Nachrichten an die Großfürstin. [201] Aufsätze zu Kunst und Alterthum. Mittag Herr Generalsuperintendent Röhr. Betrachtung der Porträte. Gegen Abend Herr Canzler von Müller, Sendung von Bremen bringend. – An Conducteur Schrön, wegen dem regelmäßigen Steigen und Fallen des Barometers unter den Wendekreisen, Quittung auf 40 Thaler Remuneration, nach Jena. Herrn Wesselhöfts Druckerey Manuscript, Frithiof.

6. Conducteur Schrön sendet die abschriftlichen Instructionen für die verschiedenen Beobachter. Secretär Kräuter reicht die Schillerische Handschrift wieder ein. Frau von Wolzogen und von Schiller zum Besuch. Zu Mittag Herr Baudirector Coudray. Der dritte Riß vom Berkaischen Pavillon wurde besprochen. Über Schmellers Bilder. Abends für mich. Aufsätze zu Kunst und Alterthum. Herr Jordis von Berlin kommend, nach Frankfurt gehend, mit Savignys verschwägert. Zeitig zu Bette.

7. Hofrath Meyer sendet Recension des Appianischen Frieses. Auch Lieberische Vorzeichnungen. Nähere Betrachtung der Instructionen für die Witterungsbeobachter. Relation des jungen Feldjägers. Mein Sohn überreicht das Concept seines Vortrags über die letzte Jenaische Expedition. Fernere Expedition der Briefe für Schmeller. Dieser brachte die Porträte von Canzler von Müller [202] und Director von Fritsch. Herr von Cruikshank, Berlinische und andere Weltneuigkeiten mittheilend. Manuscript des spanischen Feldzugs mit der Landeskarte verglichen. Mittag für uns. Nach Tische einiges der nächstliegenden Geschäfte. Abends Gräfin Egloffstein. Mancherley über Ästhetisches und Moralisches. – Herrn von Volkhammer, Schreiben nebst Medaille, nach Nürnberg. An Färber einige Quittungen nach Jena.

8. Frau von Wolzogen sendet einen Brief von Cotta. Beredung wegen eines Gastmahls für morgen. Hofrath Meyers Aufsatz über die Napoleontischen Kupfer mundirt. Schillers Briefe von 1794 durchgesehen. Aufsatz über des jungen Feldjägers zehnjährige Campagne. Mittag für uns.

9. Fortgesetzte obengemeldete Abschrift. An der Tageschronik einige frühere Jahre. Spazieren gefahren allein. Mittag Freunde zu Walthers Geburtstag. Der junge Student Meyer von Jena Abschied nehmend. Mit Herrn Canzler über Alonzo. Mit Professor Riemer über die neusten kleinen Aufsätze. Zeitig zu Bette.

10. Mundum des Meyerschen Aufsatzes fortgesetzt. Kleine Aufsätze für Kunst und Alterthum durchgegangen. Der neue academische anatomische Zeichner, Schenk, meldet sich, dankt und bittet um Erlaubniß, in den Museen zeichnen zu dürfen. [203] Frau von Wolzogen, Unterhaltung und Verabredung mit derselben. Mittag Eckermann. Kamen meine Briefe an Schillern von der Frau Hofräthin an. Ich sonderte sie sogleich und ordnete sie und war bis in die Nacht hinein damit beschäftigt. – An Conducteur Schrön die meteorologischen Instructionen zurück nach Jena.

11. Früh aufgestanden, die wechselseitigen Briefe in einander geschoben und zur reinen Abschrift vorbereitet. Herr Geh. Hofrath Kirms. Cammerconsulent Schnauß. Mittag Professor Riemer. Vor und nachher mit demselben verschiedene Expedienda durchgegangen. Herr Soret eine Vorlesung störend. Merkwürdiger politischer Aufsatz in der Beylage der Litteraturzeitung No. 63 und 65 mit der Überschrift: Historische Übersicht der letzten Neun Monate des verflossenen Jahrs. Ankunft der Boisseréeschen Domsendung, ingleichen der neuen Hefte ihres lithographischen Werkes. Später Revision der Schillerischen Correspondenz.

12. Den Antheil an der Boisseréeschen Sendung Serenissimo zugestellt. Ankunft des Fäßchens Mineralien von Gengenbach. John am Briefwechsel geschrieben. Hofrath Meyer um 1 Uhr. Mein Dom- Exemplar sowie das 9. und 10. Heft der lithographischen Blätter durchgesehen und beurtheilt. Die Angelegenheiten der Zeichenacademie besprochen. Schmeller war gestern nach Jena [204] gegangen. Ich hatte die angekommenen Mineralien von Gengenbach gesehen, auch gegen Abend mich damit beschäftigt. Weitere Überlegung des Bevorstehenden. Früh zu Bette.

13. Früh ausgestanden, manches besorgt, schematisirt und expedirt. John schrieb am Briefwechsel. Die Frau Großherzogin kam halb eilf Uhr. Blieb bis nach 12 Uhr. Fuhr mit Ottilien spazieren. Nach Tische las ich ihr die Einleitung zum Werther vor. Lebenslauf von Hauy, academische Vorlesung von Cuvier. Eingegangene Briefe von 1794 durchgesehen. – Herrn Professor Hinrichs nach Breslau.Wesselhöfts Druckerey Revisionsbogen 8 nach Jena.

14. Fortgefahren an der Briefdurchsicht. Manches auf jenes Jahr Bezügliches. Ferner nach Zelters Anleitung Seite 262 im Divan gelesen. Hofrath Voigt von Jena, sein Wörterbuch der botanischen Kunstsprache bringend. Naumanns Norwegen. Mit Eckermann spazieren gefahren. Papiere über den Dilettantismus besprochen. Speiste mit uns. Ottiliens Ereignisse mit der Herzogin von Cumberland. Nach Tische Herr Soret. Großes Portefeuille durchgesehen. Statue des Grafen Schulenburg errichtet in Corfu. Hofrath Meyer Recension der letzten Hefte Stuttgarter Steindrücke. Abends Gesänge aus dem Messias unter Anleitung Eberweins.

[205] 15. Einige Briefe und Billets dictirt. John schrieb den Meyerschen Aufsatz über Stuttgarter Lithographie. Fuhr spazieren mit Ottilien. Mittag zu vieren. Nach Tische mit meinem Sohn die Einleitung zu Werther gelesen. Auszug aus den 5 Briefen von 1794. John schrieb (in der Schillerschen Correspondenz. Abends die Briefe von 1795 durchgelesen und ineinander geschaltet. Angekommen Revisionsbogen 9.

16. Mehrere Briefe dictirt. John fuhr an der Correspondenz fort. Hofrath Meyer durchsah das Cölner Domwerk. Operateur Heine und Canzler von Müller zum Besuch. Professor Riemer, Durchsicht des 9. Bogens Kunst und Alterthum. Mittag derselbe zu Tische. Den Anfang von Alonzo durchgegangen. Abends für mich. Die Schillerische Correspondenz beachtet, John Millars historische Entwicklung der englischen Staatsverfassung. Den Schluß des dritten Bands.

17. Millars englische Staatsverfassung. Schröns Arbeit über die Cölner Wasserstände an Serenissimum. Fernere Abschrift der Correspondenz. Bedeutung des Worts Pietas bey den Römern. I. K. H. der Erbgroßherzog. Eckermann, der mit uns speiste. Aufsatz über den Dilettantismus besprochen. Ulrike speiste wieder mit. Ankündigung des Geh. Raths Wolf. – An Wesselhöft [206] Revisionsbogen 9, Manuscript bis Junger Feldjäger incl. nach Jena.

18. John fuhr an der Abschrift der Correspondenz fort. Englische Geschichte. Ausgefahren mit Ottilien. Mittag für uns. Nach Tische Piranesi. Serenissimi Intention wegen Prellers. Unterhaltung darüber mit Hofrath Meyer. Geh. Rath Wolf kam an. Unterhaltung mit demselben. Canzler von Müller. Die Kinder an Hof. Styl der Septuaginta und des neuen Testaments. Geh. Rath Wolf speiste ein mäßiges Abendessen. Entfernte sich mit Meyern nach ergangener Einladung auf morgen. NB. Heute hatte ich den Auszug aus den Briefen von 1794 zu Stande gebracht. Relation meines Sohns von den Vorlesungen aus der Trauerloge zum Andenken Graf Marschalls, Kämpfers und Landes-Directions-Rath Horn.

19. Verschiedene Expeditionen: An Serenissimum Antwort auf einiges Mitgetheilte. Die Eisbahn an Serenissimus gesendet. John fuhr an der Correspondenz an schreiben fort. Mittag Geh. Rath Wolf, Professor Riemer, Rehbein, Coudray und Canzler von Müller. Nach Tische Unterhaltung. Blieb ich zuletzt mit Riemer allein. Verschiedenes zu Kunst und Alterthum überlegend. Millars englische Staatsverfassung. – Lord Byron stirbt.

[207] 20. Briefe von 1795 geheftet. Herrn Hofrath Meyers Aufsatz zu Kunst und Alterthum. Früh Canzler von Müller. Kam Schmeller von Jena und zeichnete Dr. Heine. Die Frau Großherzogin um 1/2 11 Uhr. Kam Geh. Rath Wolf und machte ihr sogleich die Aufwartung. Derselbe speiste bey Hof. Vorher fuhr ich allein auf der Troschke nach Belvedere und spazierte einige Zeit. Professor Riemer speiste mit uns. Gegend Abend Geh. Rath Wolf. Canzler von Müller. Beyde gingen zu Schopenhauers. Blieb für mich. – Herrn Grafen Brühl noch Berlin.

21. Geh. Rath Wolf beschloß heute sich in der Stille zu halten. Besorgte ich das Manuscript zu den letzten Bogen Kunst und Alterthum und bedachte manches andere. John schrieb an der Correspondenz fort. Ich fuhr über Oberweimar und ging in den untern Garten. Um 2 Uhr holte Ottilie mich ab. Für uns zu Tische. Mit Ottilien spazieren gefahren. Erst zum Erfurter Thor hinaus, dann wegen der heißen Sonne um's Webicht. Abends Professor Riemer, dann Canzler von Müller. Dann Geh. Rath Wolf, welcher zuletzt blieb. Sendung von Cöln der osteologischen Kupfer und Carnevalsscherze. – Herrn Bergrath Lenz seine Briefe zurück, nach Jena.Herrn Präsident von Ziegesar, wegen seines Porträts, dahin. Herrn Dr. Weller, Schmeller betreffend, dahin.

[208] 22. Briefe vorbereitet. Abschrift an der Correspondenz. In den untern Garten. Geh. Rath Wolf kam zum Frühstücke. Mittag zusammen gespeist. Blieb nach Tische allein. Auch hatte ich früh meine Correspondenz von 1795 die ersten Monate durchgesehen. Ankunft einer Sendung von Odeleben.

23. Manches vorgearbeitet. John fuhr an der Schillerischen Correspondenz fort. Ich war in den Garten gefahren und blieb daselbst bis 2 Uhr. Geh. Rath Wolf speiste mit uns. Nach Tische die fossilen Muscheln von Odeleben ausgepackt. Kam Professor Riemer. Auch Eckermann. Letzterer berichtete seine Bearbeitung der Tabellen über Dilettantismus. Nach dessen Entfernung mit Riemer die serbischen Gedichte von Halle gesendet. Hatte früh Les Environs du Puy en Velay von I. M. Bertrand- Roux.

24. Verschiedene Munda in Oberaufsichtssachen. An der Schillerischen Correspondenz, auch den sonstigen den Jahren nach zu redigiren fortgesetzt. Um 11 Uhr der Erbgroßherzog. Nicht ausgefahren. Zu Tische Geh. Rath Wolf. Nachher Canzler von Müller, seine Reise nach Würzburg ankündigend. Geh. Rath Wolf nahm Abschied. Dr. Eckermann brachte den Aufsatz über Dilettantismus. Nachher mit Walthern. Demselbigen verschiedene Kupferwerke vorgewiesen. Früh zu Bette. [209] Herrn Geh. Hofrath Blumenbach nach Göttingen. Herrn Hofrath Sartorius, dahin.

25. Gebadet No. 1. Briefe von 1795 arrangirt und geheftet. Briefe corrigirt und mundirt. John schrieb an der Correspondenz. Ich arbeitete an den Redactionen fort. Mit Eckermann spazieren gefahren. Speiste derselbe mit uns. Durchsah ich ein großes Portefeuille und legte die Landschaften zusammen. Kam der 10. Bogen von Kunst und Alterthum. Mit Walthern Kupfer angesehen, besonders den Cyclus der Ceres von Wagner. Oberbaudirector Coudray. – An Fräulein von Jakob, mit serbischen Gedichten, nach Halle.

26. Briefe von 1795 geheftet und überhaupt das Jahr betreffend berichtigt und ausgezogen. John schrieb an der Correspondenz von 1796 fort. Bogenhardt, junger Mechanicus, der eine Drechselmaschine für halb erhobene Arbeit gefertigt hatte. Der junge Jof. Held, Gärtner aus Wien, Stiefsohn des K. K. Hofgärtners Antoine. Frau Präsident Schwendler. Frau von Wolzogen. Serenissimus. Fuhr allein spazieren. Kurze Zeit im untern Garten. Redigirte die Schillerische Correspondenz bis Ende 1796. Abends Canzler von Müller und Professor Riemer. Mit letzterem Revision einiges Manuscripts, auch des Bogens 10 von Kunst und Alterthum. – Brief[210] an Frege, mit einer Assignation auf 500 Thlr. zu Gunsten Julius Elkans, nach Leipzig.

27. Einiges an Kunst und Alterthum. Im Nachtrag zum Divan gelesen. John schrieb an der Correspondenz. Ich fuhr in den Garten. Besuchte mich Ottilie. Gingen wir hinauf in den Garten der Frau von Pogwisch. Zu vieren zu Tisch. Die Correspondenz Schluß des Jahres 1795 geheftet. Mit Walthern Kupfer angesehen. Blieben lange beysammen und erzählten Märchen.

28. Gebadet No. 2. Briefe mundirt und expedirt. Schmeller war zurückgekommen, Preller wegen seiner Reise. Canzler von Müller mit Sohn, Abschied nach Würzburg zu gehen. Mit Eckermann spazieren gefahren. Speiste derselbe mit uns und hatte Shakespeare als Theaterdichter gebracht. War die neue Einleitung in der Zeichenschule geschehen. Hofrath Meyer wegen einer Stelle in Kunst und Alterthum. Fuhr mit ihm spazieren über Oberweimar in den untern Garten. Abends für mich. Morgende Geschäfte überlegt.

29. Sendung an Grafen Sternberg vorbereitet. Schmeller Arbeiten von Jena bringend. Um 12 Uhr Frau Erbgroßherzogin und Gemahl. Spazieren mit Professor Riemer. Mittags zu dreyen. Nach Tische große landschaftliche Kupfer ausgesucht. Gegen Abend Professor Riemer und Herr Canzler. Letzterer blieb und brachte sein Tagebuch [211] von 1806. Verhandlung wegen des Bogens 10 von Kunst und Alterthum.

30. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Grafen Sternberg nach Prag. Herrn Inspector Gradl nach Marienbad. Herrn Wessellhöfts Druckerey nach Jena. – Rath Hage, wegen der Boisseréeschen Zahlung. Frau und Fräulein von Schiller Landschaften ansehend. Herr Staatsminister von Fritsch, für Grüner und Volckhammer Diplome und Bänder bringend. Reinigung der oberen Küche und der hinteren Zimmer, um die mit Hagern besprochenen Veränderungen und Besorgungen möglich zu machen. Abends mit Meyern, der mitgespeist hatte, mancherley Verhältnisse durchgesprochen. Sodann mit Walthern spazieren gefahren. Im untern Garten bis Sonnenuntergang. Zu Hause die eingegangenen Briefe von 1796 durchgesehen.

Mai

1. Briefe vorbereitet. Die vordere Einrichtung weitergeführt. Gebadet No. 3. Herr Eberwein einladend zu seiner Oper. Abgelehnt. Versprechen einer Probe beyzuwohnen. Mittags allein. An den eingangenen Briefen von 1797 heftete John. Abends spazieren gefahren. – Herrn Bergrath Lenz undFärber, wegen Abschrift der Catalogen. Herrn Professor Zelter nach [212] Berlin. Herrn Hofrath Rochlitz nach Leipzig, letzterem das einleitende Gedicht zu Werthern gesendet.

2. Kräutern Briefconcepte dictirt. John schrieb an der Schillerischen Correspondenz. Dr. Weller mit Schmellern, der die Jenaischen Arbeiten zusammenstellte. An ersteren Auftrag das Porträt von Lipsius herüberzuschicken. Die jungen Herrschaften um 12 Uhr. Eingegangene Briefe von 1797 arrangirt. Mittags Schopenhauers und Frommanns, auch Professor Riemer. Abends mit Eckermann spazieren gefahren und manches was zur Redaction der Papiere nothwendig besprochen.

3. Nebenstehendes expedirt: Herrn Rath Grüner, mit Serenissimi Vergünstigung und dem rothen Bande, recommandirt, Eger. Herrn Professor Hegel nach Berlin. Herrn Melchior Boisserée nach Stuttgardt. Herrn Frommann nach Jena. – Das Jahr 1797 der Correspondenz ineinander geordnet und durchgesehen.

4. John an der Correspondenz fortschreibend. An Kräutern Briefe dictirt. Geldgeschäfte mit meinem Sohne abgemacht. Die Piccolominis gelesen. Das hinterste Zimmer in Ordnung. Gräfin Line speiste mit, auch Hofrath Rehbein. Nach Tische Hofrath Meyer. Die Schmellerischen Bilder durchgesprochen. Mit ihm spazieren gefahren. Rechnung [213] der Sparkasse. Abends für mich. Die Piccolominis abgeschlossen. Wallenstein zur Hälfte. – Herrn Wesselhöfts Druckerey nach Jena.

5. Gebadet No. 4. Aufsatz über das Carneval zu Cöln. Briefe Vorbereitet. Schluß vom Aufsatz über Boisserée's Werk. John fuhr an der Correspondenz fort zu schreiben. Um halb 11 Uhr die Frau Großherzogin. Mittag zu vieren. Briefe von 1796 foliirt und ausgezogen. Wallenstein gelesen und betrachtet. Zeitig zu Bette. – Herrn von Volckhammer nach Nürnberg. Herrn Wesselhöft nach Jena zweyte Revision des 10. Bogens.

6. Briefe concipirt. Anderes die Mineralien von demselben betreffend. An der Correspondenz fortgefahren. Privatdocent Dr. Gebser von Jena. Großherzog, Erbgroßherzogin und Gemahl. Zu Tische Professor Riemer. Mit Meyer spazieren gefahren in den untern Garten.

7. Gebadet No. 5. Instruction für Herrn Geh. Cammerrath von Goethe die Mineralien von Odeleben betreffend. John die Abschrift der Correspondenz fortsetzend. Um 1 Uhr spazieren gefahren mit Hofrath Meyer, welcher vorher sich mit Schmellern über die bis jetzt gefertigten Porträte unterhalten hatte. Mittag für uns. Nach Tische Fräulein Adele. Die Briefe von 1797 ausgezogen. Fand Serenissimum am Thurne mit [214] den sämmtlichen Ministern. Bestieg und besah das Innere mit ihnen. Abends Oberbaudirector Coudray, schildernd den Neustädter Kreis und sonst verschiedene Sitten anderer Localitäten. Sprach von den errichteten und zu errichtenden Epitaphien pp. – Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn.

8. Rath Hage Abschied nehmend. Die Bezahlung der Boisseréeschen Rechnungen durch Elkan ankündigend. Briefe dictirt und mundirt. Herr Hofrath Stark von Jena zum Besuch und wissenschaftlicher Unterhaltung. Eckermann mit uns speisend. Nach Tische Anfang der Ordnung im gewölbten Zimmer. Eingegangene Briefe von 1797.

9. Briefe mundirt. Kräuter arbeitete im gewölbten Zimmer. Kräuter transportirte das litterarische Archiv in das gewölbte Zimmer. Buchbinder Müller heftete 1794, 95 und 96. Major von Germar. Präsident von Motz. Im Garten. Zu Tische Hofrath Rehbein. John schrieb an 1797 fort. Die Schillerische Correspondenz von 1798 ajustirt. Serenissimus reisten ab. – Herrn Schulz nach Freyenwalde. Frau von Grotthuß nach Berlin. Herrn Tieck nach Dresden, durch Genast.

10. In dem Gartenhaus die Mineralien in Ordnung zu bringen angefangen. Mit August bey den Fossilien. Osanns Beyträge zur Chemie und Physik gelesen. Generalsuperintendent Röhr zu [215] Tische. Im Gartenhause fortgefahren. Eingegangene Briefe von 1798 durchgegangen und ausgezogen. Herr Soret, Verabredung wegen der Krystalle. Aufklärung der Jenaischen oberaufsichtlichen Geschäfte. – Herrn Geh. Rath Willemer nach Frankfurt a. M.

11. Briefe mundirt: An Fräulein Therese von Jakob nach Halle. – Anderes vorbereitet und geheftet. An der Correspondenz von 1797 zu mundiren fortgefahren. Herr Watson ein Engländer, Herr Beurlin ein Genfer. Mittag für uns. Mancherley in Ordnung gebracht. Abends die Herren Meyer, Riemer und Eckermann. Mancherley besprochen, verabredet, besorgt.

12. Die prinzlichen Stammbücher an Hofrath Meyer. Nebensonnen bey leicht überzogenem und cirrhusartigem Himmel. Sammlung von Amphibolen und Pyroxenen zusammengepackt. Schmeller kam von Jena. Er hatte Herrn Hofrath Stark und Major von Knebel gezeichnet. Alles Nöthige angeordnet. Gegen drey Uhr abgefahren mit Ottilien. In Jena um 6 Uhr. Mit August die bisherigen Geschäfte. Dr. Weller, Vorkommenheiten. – Herrn van Brée nach Antwerpen.

13. Von Odelebischen Catalog durchgegangen. Güldenapfel, Weller, Compter, Beyer, Rentamtmann Müller, Götze, Baumann, Färber. In's Schloß gefahren, die Mineraliensammlung zu beyden Seiten[216] angesehen. Bergrath Lenz arbeitete am Einschalten neuer Mineralien und der oryctognostischen Sammlung und Erneuerung des Catalogs. In dem obern Stock fand ich meinen Sohn und Dr. Naumann, welche die angekommenen Mineralien ausgepackt hatten. Es wurden schöne Exemplare gefunden. Sodann in's osteologische Cabinet. In das menschlich- anatomische, in den Thurm, wo ich Prosector Schröter mit Auffüllen beschäftigt fand. Man war mit den angekommenen Gläsern wohl zufrieden; besonders fand man die Preise sehr leidlich. Zu Major von Knebel. Über dessen Porträt disputirt. Zu Frommanns zu Tische; Schopenhauers und andere Gäste. Abends zu Hause, besuchte mich Dr. Weller.

14. Mit meinem Sohn besprochen das zunächst Vorzunehmende. Das botanische Cabinet ward in das mittlere Zimmer, das Mineraliencabinet in das vordere Zimmer gebracht. Auch die angekommenen Mineralien einrangirt. Ich hatte mich im neuen Gebäude der Veterinärschule umgesehen. Fuhr aus die Bibliothek, wo ich alles in bester Ordnung fand. Mittag zu Knebel. Vorher war Professor Kosegarten bey mir gewesen. Abends für mich das Allernächste bedenkend. 1

15. Bey Zeiten aufgestanden, eingepackt. Noch einige Anmeldungen von Untergeordneten. Temmler brachte eine wohlgerathene Zeichnung von dem[217] Himmelsphänomen mit hinlänglicher Beschreibung. Um 9 Uhr abgefahren. Um Zwölf in Weimar. Das Neuangekommene eröffnet, untersucht. Graf Brühlische Theatersendung. Rescript wegen des Voigtischen physikalischen Apparats.

16. Das Tagebuch in Ordnung gebracht. Alles Nöthige, Nächstbevorstehende beachtet. Um 11 Uhr Eckermann, die redigirten Theatralia bringend. Herr Präsident von Motz, wegen der Acquisition Voigtischer Instrumente. Um halb 12 Uhr die Prinzessinnen und der kleine Prinz. Zeigte die Schmellerischen Porträte vor. Nachher die Eckermannische Arbeit durchgesehen. Derselbe war Mittag zu Tische. Mit ihm über seine bevorstehende Reise gesprochen. Abends Hofrath Meyer, Herr Soret und Riemer. Mit letzterem den Bogen 11 Kunst und Alterthum, auch das Cölner Carneval durchgegangen. Ich erzählte die Geschichte von Wischma Mitra. Zeitig zu Bette.

17. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Wesselhöft Revision des Bogens 11, Manuscript zum Abschluß, Umschlag, nach Jena. Herrn Rittmeister von Odeleben nach Waltersdorf. – Hamanns Werke 5. Theil, Briefe enthaltend. Manches Vorliegende zu zu redigirenden Rapieren. Der Erbgroßherzog, des Gedichtes in sein Stammbuch gedenkend. Hofrath Meyer. Mit demselben verschiedene Hofangelegenheiten durchgesprochen. [218] Speiste derselbe mit uns. Erhielt eine Antwort von Rochlitz. Las ferner in Hamanns Briefen. Ferner die Hochzeit des Maxim Cernojewitsch. Überlegte mir Stoffgehalt und Ausführung.

18. Verschiedene Kleinigkeiten geheftet, anderes geordnet. John fuhr an der Correspondenz fort. Ich überdachte einen fernem Erlaß an Hofrath Rochlitz. Förderte sämmtliche Angelegenheiten. Fuhr spazieren. Blieb für kurze Zeit im untern Garten. Mittag für uns. Nach Tische Eckermann. Mit ihm dessen nächstbevorstehende Reise besprochen. Meyers Noten zur Kunstgeschichte. An Eckermann Entwicklung des Hamannischen Verhältnisses, auch anderer eingreifender litterarischer Charaktere. Früh war Fräulein Bogislawski, Hofdame der Prinzeß Wilhelm, mit Ottilien bey mir gewesen.

19. An Hofrath Rochlitz und die Weygandische Buchhandlung vorgearbeitet. Prinz Wilhelm von Preußen und Sohn. An Rath Schlosser. John schrieb einzelne Sprüche zum völligen Abschluß des neusten Stückes von Kunst und Alterthum. Fräulein Adele Schopenhauer von ihrer nächsten Reise sprechend. Mittag Herr Hofrath Meyer. Mit Walther einige Portefeuilles durchgesehen. Blieb der Knabe bey mir bis spät. – Herrn Wesselhöft Rücksendung des Abschlusses von Kunst und Alterthum.

20. Briefe dictirt und zum Theil mundirt. Im [219] Garten spazierend. Herr Hofrath Schwabe. Um 12 Uhr erbgroßherzogliches Paar. Mittags Hofrath Rehbein. Meyers Kunstgeschichte Text und Noten im Bezug. Nach Tische Eckermann; über eine räsonnirte Anzeige des neuen Heftes von Kunst und Alterthum gesprochen, die für den Kranz bestimmt wäre.

21. John fuhr an der Correspondenz fort. In den vordern Zimmern aufgehalten. Meyers Kunstgeschichte nebst Noten. Mittag Professor Riemer. Mit ihm Verschiedenes durchgegangen. Sodann Oberbaudirector Coudray. Über die vergangenen Begebenheiten von der Wartburg und sonst. – Herrn Rath Schlosser nach Frankfurt a. M.

22. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Hofrath Rochlitz nach Leipzig. Herrn Buchhändler Jasper dahin, wegen einer neuen Auflage von Werthers Leiden. An Dr. Naumann nach Jena. An Museumsschreiber Färber ebendahin. – Ferner Verschiedenes von Herrn Canzler von Müller Mitgebrachtes. Neugriechischer Charon von Macco. Merkwürdige Mineralien, Geschenk der Senckenbergischen Stiftung. Mittag Dr. Eckermann. Nach Tische mit ihm wegen seiner Reise. Herr Canzler von Müller, welcher von Frankfurt a. M. kam, manches bringend und erzählend. Meyers Kunstgeschichte.

23. Überlegung und Vorbereitung. Brief und Einladung [220] zu einer englischen Zeitschrift. Oberbaudirector Coudray und Maler Vogel von Dresden. Mittag Eckermann. Vorher Schillerische Correspondenz von 1798 durchzulesen angefangen. Erste Nachricht vom Tode des Lord Byron. Gegen Abend Canzler von Müller. Nachrichten von Frankfurt, von Graf Reinhard und Familie, von des Großherzogs Aufenthalt. Absicht Fräulein Jacobi mitzubringen vereitelt. Überlegung des Antrags von Alexander Walker. Hofrath Meyer. Über Vogels Arbeiten. Nicht weniger über den Charon Macco's.

24. Durchgängig die Schillersche Correspondenz von 1798. John Schloß 1797 ab. Um 11 Uhr Professor Vogel. Zeigte seine Porträtsammlung vor. Zeichnete nachher am meinigen. Mittag für uns. Nach Tische Fräulein L'Estoq und Graf L. Egloffstein. Abends für mich. Den Antrag zur englischen Monatsschrift nochmals durchgedacht. Zuckerschachtel von Berlin.

25. Kam Schrön von seiner Expedition zurück. Thaers Fest wieder vorgenommen in Bezug auf England. Sonstige Concepte. Professor Vogel. Hofrath Meyer, Coudray. Fortsetzung des Porträts. Frau von Könneritz. Mittag Eckermann. Über seine bevorstehende Reise einiges gesprochen. Mit Ottilien im untern Garten gefahren. Schrön hatte frühmorgens seinen Reisebarometer vorgewiesen und die unsrigen verglichen.

[221] 26. Briefe mundirt und concipirt. Fortsetzung des nußbraunen Mädchens. Um 11 Uhr Professor Vogel und Oberbaudirector Coudray. Zeichnung meines Porträts fortgesetzt. Sodann Herr Hofrath Meyer. Mittag für uns. Ich überdachte das gestrige Gespräch mit Soret und daraus herfließende Resultate. Eckermann kam Abschied zu nehmen. Ich fuhr mit Ottilien in den untern Garten. Abends Canzler von Müller.

27. Die Gemälde und Zeichnungen an Herrn Professor Vogel zurück. Er schickte dagegen die allgemeine Auferstehung. Drey Porträte von Dawe an Canzler von Müller. Concepte und Munda von Briefen. Fortgeschrieben an Lenardos Tagebuch. Um 12 Uhr die Frau Großfürstin und der Erbgroßherzog. Mittags Hofrath Meyer; den Brief von Oberbaudirector Moller besprochen, auch die Soretische Lehrmethode. Nachher Professor Riemer; mit solchem den Abschluß des neusten Stücks von Kunst und Alterthum. Vieles verhandelt, besonders das letzte Stück von Calderon: Drey Vergeltungen in Einer. Mancherley Sendungen von Berlin und sonst.

28. Briefe mundirt, andere concipirt. John fuhr an der Schillerischen Correspondenz fort. Ich beachtete verschiedene Sendungen. Hermes 1. Stück: Über Balladen-Wesen. Dr. Meyer von Berlin. Frau von Schiller und Tochter. Mittag für [222] uns. Über Ottiliens Reise nach Ems. Im gewölbten Zimmer an den Papieren zurecht gelegt. Fräulein Adele Schopenhauer im Garten. Die nächstbevorstehenden Arbeiten durchgedacht und theilweise gefördert. – AnFrau von Woltmann nach Prag die Eckermannische Sendung.

29. Briefe abgeschlossen, einiges umdictirt. John fuhr an der Correspondenz fort. Um halb 12 Uhr die Prinzessinnen und Umgebung. Im Garten. Brief von Fräulein Jakob aus Halle. Über Balladen-Poesie im 1. Stück des Hermes von 1824 weiter gelesen. Mittag für uns. Nachher Canzler von Müller seine Frankfurter Erfahrungen mittheilend. Hofrath Meyer die Anmeldung Rauchs auf die Hälfte Juni bringend. Verhandlung darüber. Auch über die zunächst zu erwartenden bedeutenden Verfügungen vom Bundestage her.

30. Nebenstehende Expeditionen durchgeführt: Herrn von Cotta nach Stuttgardt. Herrn Alexander Walker nach Paris. Herrn Dr. Schlosser nach Frankfurt a. M., mit Handschriften. Großherzoglichem Rentamtmann Lange nach Jena. An Madame Löwe, Sachen zum Waschen und Färben, nach Berlin. – Einige Concepte vorbereitet. Nicht weniger im gewölbten Zimmer verschiedenes geordnet. Präsident von Motz; Nachricht von der Anschaffung des Cabinets von Voigt für die Academie, zugleich seine Reise nach Wiesbaden [223] meldend. Mittag Oberbaudirector Coudray. Wurde manches über Bauwesen, Chausséebau u. f. w. verhandelt. Neuer Weg durch's Oberland. Kam Professor Riemer und Hofrath Meyer. Lasen wir das erste serbische Gedicht, wo Marko auftritt. Kam Herr Canzler von Müller, die von Serenissimo gesendeten Kupfer vorlegend. Solche zusammen durchgesehen.

31. Einige Briefconcepte. Einiges im gewölbten Zimmer rangirt. Das neue Leben des Heiligen Bruno in Steindruck durchgesehen und mit den älteren Kupferstichen verglichen. Mittag der Hofrath Rehbein. Frau von Wolzogen vorher. Sendung von Iken. Die Tabelle durchgesehen. Abends mit Walther, welcher Gottfrieds Chronica durchsah. Mit meinem Sohn, der aus den Galeerensclaven kam. Über diese neuere Dichtart. Auch über die neueren Nachrichten von Berlin.

Juni

1. Briefe mundirt. Buchbinder Vater von Jena brachte sein Meisterstück. K. H. die Frau Großherzogin und Frau von Eschwege. Zeigte das lithographirte Leben des Heiligen Bruno vor. Mittag für uns. Nach Tische die eigne Correspondenz von 1797 ausgezogen. Mit Walthern im untern Garten gefahren. Herr Canzler von Müller, die neusten Umtriebsgeschichten, [224] nicht weniger andere Publica und Privata durchsprechend.

2. Nebenstehendes expedirt: Herrn Grafen Reinhard, Inlage. An Fräulein Auguste Jacobi nach Frankfurt a. M. – Nach Berka mit Ottilien gefahren. Gräfin Schulenburg gesprochen. Bey Machon gefrühstückt. Mit Badeinspector zu der Arbeit am Grunde des neuen Hauses. Mittag für uns. Abends Professor Riemer.

3. Vorbereitende Beschäftigung. Mittag Hofrath Meyer. war spazieren gefahren. Sendungen von Zelter, Graf Sternberg, Rath Grüner. Leben Händels aus dem Englischen. Nachricht von Thaers Fest durch Zelter. Canzler von Müller. Unterhaltung besonders über die neuen Umtriebsacten, welche zu lesen ich mich den Tag über beschäftigt hatte.

4. Gedachte Acten ferner gelesen und remittirt. Kräuter fuhr fort, die älteren eingegangenen 20 Briefe zu foliiren. Ich zog einige Monate der Correspondenz von 1797 aus. Las in den Briefen der Madame de Sévigné. Mittag für uns. Betrachtung der Venetianischen Gebäude. Briefe der Frau von Sévigné. Abends Beschäftigung mit Walther. – Herrn Wesselhöfts Druckerey Revision das Umschlags nach Jena.

5. Bericht von Schrön über seine letzte Expedition, solche gelesen. Schmeller, von Knebels lithographirtes [225] Porträt bringend. Dr. Weller Nachrichten von Jena. Die Söhne von Sartorius mit einem Briefe waren angekommen. Wir speisten unter uns. Um 4 Uhr gedachte Knaben. Im Garten. Walther hatte andere Kinder bey sich. Die Sartorius gingen mit Kräuter in's Schauspiel. Kam Oberbaudirector Coudray. Venetianische Gebäude. Professor Riemer. Gleiche Theilnahme. Auch Hofrath Meyer. NB. Früh waren die jungen Herrschaften dagewesen. – An Lenz, Correspondenz zurück. An Färber autorisirte Quittungen nach Jena.

6. (Pfingstfest.) Verschiedene Einrichtungen im Hause auf Rauchs Ankunft bezüglich. Sonstige Ordnung. Die Sartorius fuhren mit Kräuter nach Belvedere. Brief von Odeleben und Beantwortung unserer letzten Erklärung. Die Sartorius und Kräuter speisten mit uns. Fuhren gegen Abend nach Jena. Herr Professor Riemer, der nach Tische gekommen war, blieb. Herr Canzler von Müller.

7. Mit Secretär Kräuter in den vordern Zimmern beschäftigt. Studiosus von Frankfurt, durch Kirchner empfohlen, eingeführt durch Canzler von Müller. Dr. Markus, Arzt von Göttingen, mit einem Schreiben von Sartorius, eingeführt durch Professor Riemer. Mittag für uns. Briefe der Frau von Sévigné. Historisch dazu Gehöriges. [226] Hofrath Meyer die große Geschichte der alten Kunst überbringend. Canzler von Müller ein handschriftliches Blatt.

8. Mit Kräutern einiges in den vordern Zimmern berichtigt. Mit Stadelmann ausgeräumt zur Vorbereitung aus Herrn Rauchs Ankunft. Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin und Frau von Pogwisch. Die französischen Porträte und Facsimiles aus der Revolutionszeit angesehen. Den Aufsatz über Purkinje näher betrachtet. Mittag Frau Cammerherrin von Egloffstein. Nach Tisch Fräulein Schopenhauer. Später Herr Oberbaudirector Coudray. Mittags war große Gesellschaft in Berka gewesen. – Schreiben an Nicolovius, mit Einlage, nach Berlin.

9. Besorgung wegen der vordern Zimmer. Aufsatz über Purkinje. John schrieb an dem Briefwechsel. Die beyden Sartorius kamen von Jena zurück. Beschäftigt die Schillerische Correspondenz zu ordnen. Mittag für uns. Nach Tische abermals die beyden Sartorius. Sie fuhren in der Troschke bis an die Grenze. Abends Professor Riemer, erzählend vom Berkaischen gestrigen Mittagsessen. Hofrath Meyer, war gestern in Belvedere gewesen. Vorbereitung der vordern Zimmer auf Rauchs Ankunft. Abends besahen die Kinder die Silbermünzen. –Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgardt.

[227] 10. Kam das Geld für die Kupfer von Frommann. Übersendete solches durch Kräuter an Ermer. Besuchten mich Herr und Madame Stich auf ihrer Durchreise von Paris nach Berlin. Ich las in Langsdorfs Anleitung zur Salzwerkskunde. Ein Theolog aus Straßburg, von Berlin kommend, Namens ..... Einige Briefe dictirt. Mittag für uns. Nach Tische Herr Canzler von Müller, Nachrichten von Frankfurt und mehrere andere bringend. Die Schillerische Correspondenz redigirt. Abends mit den Kindern mancherley Spiele mit eingeflochtenem Unterricht.

11. Psychologie von Stiedenroth. Die zehnte Satyre von Boileau. Briefe vorbereitet auf morgen. Conducteur Schrön, über den gegenwärtigen Stand des Geschäftes. Die ersten Jahre der Schillerischen Correspondenz durchgegangen. Mittag Hofrath Meyer. Schreiben an Moller von ihm gebilligt. Mannigfache Unterhaltung. Fortgesetzte Durchsicht der Schillerischen Correspondenz. Abends mit Walther um's Webicht gefahren. Zweyter Vers des Fischers, gelernt und gesungen. Abends mein Sohn. Der Meister des Stuhls, die sämmtlichen Beamten auf ein Jahr confirmirt. Über Schultz in Berlin. Auch hatte ich den Tag über Stiedenroths Psychologie gelesen. – Herrn Grafen Sternberg nach Prag.

12. Stiedenroths Psychologie fortgesetzt. Nebenstehendes: [228] Herrn Frommann Quittung über 81 Thlr. 9 Gr. Curr. von Ermer und Kolbe. Herrn Geh. Hofrath Eichstädt, die Trierischen Antiquitäten betreffend, Jena. Serenissima, Notiz von dem Letztem und Mehrerem. – Von Langsdorf geologischer Vortrag. Um 11 Uhr Rath Helbig. Um 12 die jungen Herrschaften. Corrigirte an der Schillerischen Correspondenz. War Adelens Geburtstag. Wir speisten zu vier. Nach Tische morgendliche Beschäftigung. Abends mit Walther spazieren gefahren. War die Braut von Messina gespielt. NB. Hatte mit meinem Sohn wegen Anschaffung alter Münzen verhandelt. Professor Riemer hatte mich nicht gefunden.

13. Ordnung gemacht und das Nächste betrachtet. Stiedenroths Psychologie. Langsdorfs Salzwerk. Zu Tische Professor Riemer. Scherzhafte Dichtung einer Novelle, darstellend eine Dame, die um ihre langweiligen Verehrer los zu werden eine Reise macht, aber immer unterwegs, eben da sie eine neue Eroberung zu machen im Begriff ist, von einem alten Freunde nach dem andern gestört wird. Stiedenroths Psychologie besprochen. Auszug aus Purkinje durchgegangen. NB. Früh war Herr Soret da gewesen. Ich gab ihm die meteorologische Tabelle und besprach mit ihm die erste Sendung der Medaille. – Herrn Oberbaudirector Moller nach Darmstadt.

[229] 14. Einige Briefe dictirt. Stiedenroths Psychologie. Mittag Hofrath Rehbein. Sendung von Kind aus Berlin und von Nauwerck aus Neustrelitz. Ersteres Buch über die neuere deutsche Litteratur gelesen. Gleichfalls den Anfang vom Ring Fouque's. Kam Oberbaudirector Coudray. Manches mit ihm über den Erfurter Congreß, das französische Theater in Weimar. Sodann auch über die neusten Ereignisse der Untersuchungen wegen politischer Umtriebe.Ganz heiterer Himmel bey einem Barometerstand Abends von 27' 4''.

15. Briefe vorbereitet. John an der Correspondenz fortfahrend. Professor ..... Um 1 Uhr Staatsrath Struve, mit Fürst Subow.

16. Der Ring von Fouqué. Deutsche Litteratur von Horn. Graf Canicof. Der Vicomte de Nieulant aus Brabant. Mittag für uns. Professor Riemer. Mit ihm den kleinen Aufsatz über Stiedenroth besprochen. Mit ihm und den Kindern in den untern Garten. Demselben den Aufsatz über Lord Byron mitgegeben. Herr Soret war des Morgens dagewesen, auch Schmeller, von Jena zurück. – An Mechanicus Hoffmann, mit einem chromatischen Instrument, nach Leipzig. Herrn Dr. Naumann Packet Mineralien nach Jena. Herrn Dr. Weller, ebendahin.

[230] 17. Mundum durch Kräuter an Serenissimum. Fouqué's Ring. Horns Litteratur. Ottilie sich zur Abreise bereitend. Nach Tische Canzler von Müller deßhalb. Briefe aus Gent. Erklärung darüber. Correspondenz mit Schiller Vom Jahr 1800. War bis 1798 durch den Buchbinder geheftet worden. Ankündigung des Herrn von Jakob aus Halle.

18. War Ottilie früh 4 1/2 abgereist. Kräuter mundirte den Brief an Serenissimum. Ich war in den vordern Zimmern beschäftigt, wo sich vieles gehäuft hatte. Um 10 Uhr Herr von Jakob und Tochter. Um 12 die jungen Hoheiten und Demoiselle Masselet. Man besah Rousseau's Botanik mit Redouté's Kupfern. Hofrath Meyer speiste Mittags mit uns. Gingen wir das technische Gebirge zusammen durch. Hofbildhauer Rauch und Tochter kamen an. Das Modell ward ausgepackt, auch einiges andere. Mehrere Briefe waren mitgebracht worden. Fräulein Adele kam. Thee und Abendessen. Vieles über die Kunstthätigkeit von Berlin. Ancedoten von Werner und Hoffmann.

19. Mancherley concipirt. John schrieb an der Correspondenz fort. Hofrath Meyer und Rauch, consultirten über die Statue. Mittag mehrere Freunde, hauptsächliche Unterhaltung über die Medaille für Serenissimum. Von Herrn Rauch [231] vorgelegt verschiedene Kupfer und Zeichnungen Berliner Architectur und Plastik vorstellend. Professor Riemer blieb. Fuhr mit ihm und den Kindern in den untern Garten. Verschiedenes über Charaktere einiger Mitwirkenden. Kehrte derselbige mit mir zurück. Mittheilung des serbischen Gedichtes, Das Amselfelder Mädchen. Betrachtung des Bevorstehenden. – An Rentamtmann Müller nach Jena, mit einer Quittung. An Herrn Major von Knebel, Schreiben von Berlin mit einem Säckchen, dahin.

20. Vorbereitung auf das Nächste. Herr Professor Rauch um 9 Uhr. Unterhaltung mit demselben über die neusten Berliner Angelegenheiten, im politischen sowie im Kunstsache. Die Prinzessinnen um 12 Uhr. Herr Rauch wies ihnen die Berliner Kupferstiche vor. Zu Mittag mehrere Freunde. Professor Riemer bis gegen Abend. Unterhaltung mit Canzler von Müller, wegen der Frankfurter Bibliothek-Angelegenheiten. Schreiben von Cotta. –Herrn Regierungsrath Quednow nach Trier.

21. War der Thon für Herrn Professor Rauch angekommen. Fing derselbe an zu modelliren. Verschiedene Gespräche dabey. Kam Hofrath Meyer und gab zu neuer Unterhaltung Gelegenheit. John schrieb an der Correspondenz. Beredung wegen der Medaille. Mittag Gräfin Line Egloffstein. [232] Nach Tische Canzler von Müller. Späterhin Professor Rauch und Meyer. Sie gingen zu Coudray zum Thee und Abendessen. Ich fuhr mit Walther spazieren, der nach der Zurückkunft mich mit mancherley Geschichten unterhielt.

22. Um halb 11 Uhr die Großherzogin. Legte ich ihr die Berliner Risse und Zeichnungen vor. Später wurde Rauch präsentirt, der ihr die Modelle vorwies. Mittag Rauch und Meyer in Belvedere. Die Tochter, Adele und Emma zusammen zu Tische. Starker Regen. Canzler von Müller die Frauenzimmer zu sich in's Haus einladend. Blieb für mich. Fuhr mit Walther spazieren. NB. war Herr von Herda aus Stuttgardt dagewesen. Unterhaltung mit ihm über einen Salzversuch im Württenbergischen.

23. Herr Rauch bekleidete das Modell. Unterhaltung mit ihm über das Weitere. Auch über die nöthige Zeit zur Vollendung des ganzen Werks. Manches andere. Über Kunstbeförderung und technische Thätigkeiten. Canzler von Müller. Den Aufsatz wegen der Jubilarmedaille. Derselbe ging nach Hofe. Blieben zu Tische Professor Rauch, Riemer und Coudray. Hatte mich vorher besucht Herr Falk und Wagner von Leipzig. Nach Tische für mich. Das Nächste zur Morphologie betrachtet. Abends allein spazieren gefahren durch Oberweimar, den Feldweg hinaus, bis in's Webicht. [233] Zu Hause mit Obigem beschäftigt. Hofrath Meyer; über die vorliegenden Geschäfte. – Herrn Professor Giesebrecht nach Berlin.

24. Früh bey Sonnenaufgang Regenbogen in Westen. Des Erbprinzen Geburtstag. An der Morphologie dictirt. Mit Rauch, der am Modell arbeitete, mich über die weiteren Schritte bis zur Vollendung unterhielt, die neusten politischen Schritte und Verhältnisse weiter aufklärte. Herr von Helldorf besuchte mich, sprach über seine Zustände, über seine Badereisen nach Marienbad und Gastein. Fuhr in Belvedere. Canzler von Müller wegen des Medaillenprotocolls. Sonstige Ausrichtung und Ereignisse in Belvedere. Weitere Verhandlung mit Rauch. Zu Mittag er und Tochter, auch Fräulein Adele. Nach Tische mit Rauch die modernen Silbermünzen besehen. Über das Monument Friedrichs des Großen. Abends für mich. Das neuangekommene Trauerspiel Absalon gelesen. – Rolle nach Tepl, durch Herrn von Helldorf.

25. Vollendung des Modells. Dasselbe wird gegen Mittag geformt. Regisseur Grüner von Darmstadt. Capellmeister Hummel. Canzler von Müller wegen der Medaille. Maaße der Statue beredet und besprochen und an die Wand gezeichnet. Die Inschrift beredet. Die jungen Herrschaften um 12 Uhr. Mittags Rauch und Tochter, Gräfin [234] Line Egloffstein, Adele Schopenhauer, Canzler von Müller, Meyer und Riemer. Nach Tische Mantegna's Triumphzug mit Rauch. Abends Gesellschaft bey Schwendler, wohin auch unsere sämmtlichen Gäste geladen waren. Blieb vor mich, das Nächstvorliegende durchzudenken. War von Herrn von Eschwege Nachricht angekommen, wie es mit dem sogenannten neuentstandenen Vulkan sich Verhalten habe.

26. Ordnung gemacht. Die Originalbriefe von Schiller und mir 1797, 98 und 99 reponirt. War 1800 unter'm Mundiren. Acten wegen der Medaille geordnet. Punctation und Ankündigung concipirt. Schmeller zeichnete an Rauchs Porträt. Canzler von Müller wegen der Medaille und der Statue. Zu Tische Gräfin Henckel, Rauchs und Adele. Zeichnete Schmeller weiter. Abends mit Rauch. Über die Externsteine und sonst manches, Kunst überhaupt, auch Berlinische Unternehmungen betreffend. Mein Sohn aus der Oper Euryanthe kommend.

27. Mancherley Concepte und Munda in Geschäftsangelegenheiten. Herr Professor Rauch und Tochter. Schmeller zeichnete fort. Hofrath Meyer. Canzler von Müller. Beredung über die Medaille. Brief des Herrn Canzlers nach Frankfurt an Kirchner. Graf Canicof. Frau von Wolzogen. Mittag für uns. Ordnung angefangen. Reinigung [235] vorbereitet. Hofrath Meyer; was vor seiner Abreise und in dessen Abwesenheit vorzunehmen. Vorschlag wegen einer von der Frau Erbgroßherzogin angeregten Beschreibung hiesiger Kunstbesitzthümer. Vorbereitendes auf morgen. – Herrn Professor Tieck nach Berlin. Herrn Professor Zelter, dahin. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz deßgleichen, Kunst und Alterthum 5, 1.

28. Verschiedene Concepte dictirt. Auch Munda besorgt. Den Schutzgeist für Berlin durchgesehen. Herr von der Malsburg und ein Cadet, Garrik genannt. Das erste Stück von Lope de Vega. Mittag für uns. Kupfer geordnet. Die Ankündigung wegen der Medaille unterschrieben. Rousseau's Briefe über Botanik vorgenommen. Mit Wolf spazieren gefahren. Hernach für mich, zeitig zu Bette. NB. Nach Tische war Fräulein Adele dagewesen.

29. Brief an Ehlers durch Kräuter. In den vordern Zimmern gearbeitet. Vorbereitung zu Herrn Graf Sternbergs Ankunft. Dr. Körner einiges vorzeigend und meldend. Facius mit seiner Tochter, verschiedene Arbeiten vorlegend. Dankbar für bisherige Mittheilung von guten Mustern. Der junge Müller, wegen seines Vaters Badereise und die deßhalb zu treffenden Anstalten. Regierungsrath Müller eine Dedication seiner [236] Schrift über die vier Reichsstädte anbietend. Verschiedenes dictirt für Berlin. Mittag für uns. Sodann die Malsburgische Übersetzung des Lope de Vega. Hofrath Meyer, einiges wegen seiner Abreise; Subscription der Frau Erbgroßherzogin zur Medaille. Mit demselben spazieren gefahren durch Oberweimar um das Webicht. Die Atmosphäre füllte sich schon wieder mit Feuchtigkeit. Abends mit den Kindern. Zeitig zu Bette.

30. Brief an Schultz concipirt und mundirt. An den vorseyenden Geschäften gearbeitet. Mittag für uns. Briefe von Frankfurt von Reinhard, Schlosser und Eckermann. Gegen Abend Canzler von Müller, Riemer, Coudray, Meyer. Letzter um Abschied zu nehmen. Mit den ersteren die Medaille, die Ankündigung deßhalb besprochen und anderes auf's Jubiläum Bezügliches.

Juli

1. Stadelmanns Abgang. Nöthige Einrichtungen deßhalb. Mit Walther spazieren gefahren gegen Belvedere. Mittag Verschiedenes angekommen. Die Caffeemaschine von Berlin, von Frau von Grotthus, von Graf Platen und 50 Ducaten von Leipzig. Nach Tische die Aulularia betrachtet. Madame Neumann, angenehme Schauspielerin, einen Brief von Regisseur Wolff mitbringend. Herr Canzler von Müller. Mit demselben die [237] Erlanger Unart. Berathung deßhalb. Andere Eröffnungen.

2. Einige Briefe dictirt. Stiedenroths Psychologie ferner durchgearbeitet, mit Überschriften und Marginalien versehen. Diderots Reise nach Holland. Ingleichen Briefe an Demoiselle Jodin. John fuhr an der Abschrift fort. Ich beschäftigte mich in den vordern Zimmern. Ulrike fuhr nach Belvedere. Mittags zu dreyen. Nach Tische Fortsetzung des früheren Lesens. Abends mit Walther.

3. Nebenstehende Expeditionen: An die Weygandische Buchhandlung in Leipzig. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin. – Erwartung des Herrn Grafen Sternberg. Vorbereitung deßhalb. Stiedenroth fortgesetzt. Bode, ein junger Student aus Halle. Professor Ofann, Chemicus aus Dorpat, brachte Verschiedenes. Um 12 Uhr Canzler von Müller und Riemer, wegen der Medaille und deren Ankündigung. Nachher Coudray sich entschuldigend, daß er nicht früher gekommen. Mittag für uns. Nach Tische fortgesetzte Studien. Auch von Leonhards Charakteristik der Felsarten. Mit meinem Sohne verschiedenes verhandelt. Später abermals Stiedenroth.

4. Kräuter, Auskunft wegen Missolunghi. Einige Briefe dictirt. Anmeldung Graf Sternbergs. Geh. Hofrath Kirms. Kam Herr Graf Sternberg. [238] Erste vorläufige Besprechung. Mittags Herr Canzler von Müller. Oberbaudirector Coudray. Professor Riemer. Nach Tische der Graf mit meinem Sohn bey den Versteinerungen. Ging derselbe in sein Quartier. Abends allein zusammen. Über manches Wissenschaftliche, besonders Geognostische.

5. Cactus speciosus blühend. Verabredung mit Kräuter, wegen Graf Sternbergs Besuch der Bibliothek. Commerzienrath Widow aus Hamburg mit Hofrath Rehbein. Graf Sternberg mit uns allein. Nach Tische Vielfaches durchgesehen. Die Harz-Zeichnungen. Nachher auch die Flora subterranea. Einiges näher beschrieben und ausgelegt. Zuletzt die Münzen. Walther war nach Dornburg gefahren.

6. Mein Sohn war gegen Morgen krank geworden. Herr Canzler von Müller ward ersucht mit Herrn Graf Sternberg nach Dornburg zu fahren. Protocoll der neusten Umtriebe. Fauriel, Neugriechische Gedichte. Packet an Soret, Brief an Frau von Pogwisch nach Dornburg. An Frau von Hopfgarten und Herrn von Bielke nach Belvedere, Packete von Kunst und Alterthum. Fräulein Adele zum Mittag. Durch sie und Ulriken viele Mädchengeschichten. Ich fuhr fort Verschiedenes zu lesen, Angekommenes zu betrachten. Der Graf und Canzler von Müller [239] waren in Dornburg zum Thee geblieben und kamen erst spät in der Nacht zurück. – Herrn Dr. Schubarth, Herrn Professor Zelter, Herrn Varnhagen von Ense, Herrn Geh. Oberregierungsrath Nicolovius, Frau Generalin von Helbig nach Berlin, mit Kunst und Alterthum V. Bandes 1. Heft.

7. Legte Verschiedenes zusammen, dem Herrn Grafen vorzuzeigen. Besuchte mich derselbe und ließ die gestern mitgebrachten Kalksteine sehen. Erzählte auch die geognostischen Untersuchungen in Gesellschaft von Herrn Soret. Dictirt an dem morphologischen Hefte. Fuhr Graf Sternberg und Herr Canzler nach Belvedere. Ich setzte mein Lesen und Betrachten fort. Mittag mit Ulriken allein; Walther in Dornburg. Abends Professor Riemer. Sendung von Ruckstuhl aus Coblenz. Sendung von Usedom. Gespräch über Schulanstalten und die durch Druckschriften verbreitete überschwengliche Litteratur in allen Fächern. In gleichem Sinne für mich Betrachtungen über Ruckstuhls Programm. Unübersehbare Ausdehnung des Schulunterrichts. – Herrn Major von Knebel Kunst und Alterthum V, 1 nach Jena.Herrn Professor Müller, wegen seiner Badereise in Hinsicht auf den Diener Riese.

8. Einiges dictirt. Graf Sternberg. Demselben Verschiedenes vorgezeigt und besprochen. Schmeller[240] zeichnete dessen Porträt. Zu Tische Herr Canzler, von Froriep, Oberbaudirector Coudray. Nach Tische zeichnete Schmeller weiter. Fuhr Abends mit dem Grafen spazieren über Oberweimar um's Webicht. Verharrte derselbe zu Hause mit mir im Gespräch bis 9 Uhr.

9. Nebenstehendes expedirt: An Ottilien nach Ems, Kunst und Alterthum V, 1. Herrn Fenner nach Cassel, Rücksendung des Carmagnola. Herrn Wesselhöft zum Bogen 8 Morphologie nach Jena. – Einiges dictirt zur Morphologie. Weitere Betrachtungen darüber. Der Graf Sternberg und Canzler waren nach Drackendorf gefahren. Das erbgroßherzogliche Paar und Demoiselle Masselet um 12 Uhr. Professor Riemer zu Tische. Besprochen die neugriechischen Gedichte. Gegen Abend mit Wolf in den untern Garten. Kam August und fuhr mit zurück. Neugriechische Gedichte.

10. An der Morphologie dictirt. Briefe mundirt. Nebenstehendes expedirt: An Fräulein Therese von Jakob nach Halle, Kunst und Alterthum pp. Herrn Dr. Weller nach Jena. – Um 12 Uhr Herr Graf Sternberg. Schmeller zeichnete. Wir speisten unter uns. Vorher Besichtigung der Mineralien im hinteren Zimmer. Nachher derselbe im Gartenhause. Für mich allein. Mannigfache Betrachtung. Herr Graf Sternberg [241] kam wieder. Manches reassumirt und nachgebracht. Abschied. Walther kam von Dornburg.

11. Aufgeräumt, gesondert und geordnet. Eingepackt für Carlsbad. Hofrath Rehbein. Über die neusten durch die Zeitung verbreiteten Umtriebshistorien. Manches durch die Gegenwart des Grafen Angeregte besorgt und beseitigt. Mittag für uns. Gegen Abend Schillersche Correspondenz von 1802 ineinander geschaltet. Auch in den Tagebüchern nachgeschlagen und jener Zeiten mich erinnert. War die antike Eule von Berlin angekommen. Betrachtung deßhalb. Antike Thiere verglichen mit den Satyrspielen. Niedrige Naturen im hohen Sinn behandelt. – Herrn Hofrath Meyer nach Carlsbad, Brief mit Kunst und Alterthum V, 1. Herrn Graf Sternberg, verschiedene Kupfer. (Beydes durch Herrn Regierungsrath Müller. Die Rolle in Carlsbad abzugeben bey Herrn Dr. Pohl.) Frau Geh. Cammerrath von Goethe nach Ems.

12. Dictirt das Verhältniß zu Lord Byron für Soret. Schreiben von demselben. Ferner einige Briefe. Gebadet. Mit Hofrath Rehbein gesprochen über Marienbad und sonst. Mittag für uns. Canzler von Müller. Nachricht von verspäteter Ankunft Serenissimi. Einige Politica. Professor Riemer. Coudray. Quittungen nach Gotha, wegen des Zuschusses zur Medaille. Über die Anordnung [242] zum Transport der fürstlichen Särge. Chronik meines Lebens durchgeschaut. Nachts das Conversationsblatt vom Januar an. – Herrn Soret nach Dornburg.

13. Aufsatz für Soret umdictirt und corrigirt. Abschrift von 1801 vollendet. In den vordern Zimmern beschäftigt mit verschiedenen neuangekommenen Schriften. Mittag Professor Riemer. Mit demselben nachher den Aufsatz für Soret durchgegangen. Aus Stiedenroths Psychologie einiges gelesen. Später für mich, die Insel Föhr und das Seebad daselbst. – Herrn Rittmeister von Odeleben, Schachtel mit dem Liëvrit, nach Waltersdorf.

14. Früh nach Berka. Besah den Anfang des neuen Badehauses. Sprach mit Frau Präsident Schwendler. Klarer Himmel, sehr heiß. John hatte den Aufsatz für Soret geschrieben. Mittag für uns. Nach Tische die verschiedenen neuangekommenen Bücher und Hefte angesehen.

15. Nicht ganz wohl. Verlor den Morgen. Mittag unter uns. Conversationsblatt von 1824. Ferneres Lesen in den angekommenen Büchern und Heften. Professor Riemer von Belvedere kommend. Später Herr Canzler von Müller. Das gestern angelangte Porträt vorgezeigt. Über den Transport der fürstlichen Särge gesprochen. Staatsministerliches Billet und Erklärung. Schillersche [243] Correspondenz von 1803 geordnet. – Herrn Soret nach Dornburg, Aufsatz des Verhältnisses zu Lord Byron.

16. Expeditionen zusammen gemacht, gesiegelt. Ich nahm das Tagebuch von 1794 vor. Um 1 Uhr die Glieder des Vereins wegen eines eingegangenen Schreibens des Herrn von Lynckers. Mittag für uns. Nach Tische fortgefahren in der früheren Arbeit. Ferner Conversationsblatt gelesen. Herr Director von Fritsch wegen eines Packets von Dornburg. Selbiges enthielt eine Übersetzung des Wilhelm Meisters in drey Bänden. Ich suchte die Gedichte auf, die ich wohl gerathen fand.

17. Aufgeräumt und Ordnung gemacht. Schemata für's Jahr 1794. Köhler, Organist in Breslau. Weiteres für das Jahr 1794 bedacht. Mittag Hofrath Rehbein und Frau. Halsbinden-Angelegenheit. Conversationsblatt. Betrachtung über dessen Leistung.

18. John schrieb an der Correspondenz fort. Ich nahm die Epoche von 1794 vor. Herr Soret mehrere Steinarten von Dornburg und eine silberne Medaille bringend. Ich fuhr in meinem Geschäft fort. Las einiges darauf Bezügliche. Beschäftigte mich mit den Kindern und überdachte das Nächstbevorstehende. Um 11 Uhr Frau von Wolzogen, über die Ausgabe der Briefe gesprochen. [244] Ihr die Elegie lesen lassen. Mittag für uns. Kam eine Sendung von Ottilien an, welche zu mancherley Betrachtungen Anlaß gab. Nach Tafel Gräfin Egloffstein. Herr Canzler von Müller. Sendung von Serenissimo. Aufnahme in die Genter Agrikultur-Gesellschaft und Medaille. Brief von Zeltern, durch Herrn Regierungsrath Schmidt. Mit Herrn Canzler über das Porträt und die Maccoschen Briefe. Stelle aus Dichtung und Wahrheit Band II, S. 449. Walthern die Geschichte der Siebenschläfer erzählend. Durch Schillers Briefe hingewiesen auf eine Recension Matthissonischer Gedichte in der Allgemeinen Jenaischen Litteratur-Zeitung von 1794, No. 298. Langsam herannahendes, endlich in Sturm und Regengüsse ausbrechendes Gewitter. Die Schloßgasse und das Vorwerk war durch das zuströmende Oberwasser überschwemmt. Man mußte mit den Pferden flüchten.

19. Die gestern bemerkte Recension gelesen. Die Schillersche Correspondenz von 1796 durchgegangen. Um 11 Uhr Regierungsrath Schmidt von Berlin kommend und von dortigen Zuständen viel erzählend. Billet von Herrn Soret und Packet Mineralien. Mittag für uns. Nach Tische Fortsetzung der morgendlichen Arbeit und manches andern daraus Bezüglichen. Abends geschröpft. [245] Unterhaltung mit Rehbein. Brief von Zauper. Antwort an Soret Abends.

20. Schillerische Recension von Matthisson geendigt und fürtrefflich gefunden. Der Dichter mit Recht gelobt, nur die Einheit der Darstellung hie und da vermißt. Das Jahr 1802 fertig geschrieben. Herr Baron von Martens. Dr. Weller, verschiedenes die Bibliothek betreffend. Mittag für uns. Troilus und Cressida von Shakespeare. Fräulein Adele. Über den Tod von Lord Byron von Walther Scott. Herr Dr. Weller Abschied nehmend. Die Schillerische Correspondenz bis Ende 1796 durchgesehen. Die Bedeutung des Ganzen immer mehr erkannt. Abends Professor Riemer. Den ersten und zweyten Bogen Werthers, der Morphologie No. 8 durchgegangen. Über Stiedenroth sonstiges psychologische und Ästhetische.

21. Ordnung in vielen Dingen gemacht. Nebenstehende Expeditionen: An Weygands Buchhandlung 2. Bogen von Werther nach Leipzig. Herrn Geh. Hofrath Cotta das Manuscript vom Spanischen Feldzug nach Stuttgardt. Herrn Wesselhöft Morphologie 8 und Manuscript zu 9, Jena. – Einiges andere beseitigt. Troilus und Cressida weiter gelesen. Verhältniß zu Lord Byron mundirt. Revision des Jahrs 1796 der Correspondenz. Mittags Generalsuperintendent [246] Röhr. Unterhaltung über den feyerlichen Act bey -Versetzung der Leichen. Ferner über Stiedenroths Psychologie. Heinrich der Achte von Shakespeare.

22. Früh gebadet. Dictirt die Erklärung wegen auswärtiger Theilnahme an der Medaille. Revision des Jahres 1797 zur Hälfte. Auf die Chronik bezügliche Betrachtungen darüber. Mittag für uns. Anstalten die hintere Cammer einzurichten. Timon von Athen angefangen. Wiederholte Betrachtung über Shakespeare. Schöne Wirkung der Eschenburgischen Übersetzung als Prosa.

23. Einige Briefe dictirt. Verhältniß zu Lord Byron. Die Abschrift mit den Originalen in ein Portefeuille. John fing das Jahr 1803 an. Schmeller das Bild des Herrn von Einsiedel aufstellend. Verhandlung mit ihm wegen des zu hoch stehenden einen Augs und Sonst. 1797 revidirt. Herr von Lyncker Abschied nehmend. Anfrage wegen des Steindrucks. Shakespeares Timon ausgelesen. Professor Riemer zu Tische. Mit demselben manches Grammatisch-Kritische und Ästhetische verhandelt. Abends aufgeräumt und manches beseitigt.

24. Schmeller den Steindruck von Knebel vorzeigend. Die jungen Herrschaften ließen für heut absagen. Eberwein von Berlin kommend und vieles erzählend. Fortgesetzte Revision des Jahres 1797. [247] Gedichte von Amalie Louise aus Braunschweig. Betrachtungen darüber. Mittag für uns. Herr Canzler von Müller war früh abgegangen und hatte noch einiges gesendet. Frau Rath Vulpius, um Abschied zu nehmen. Beschäftigung mit dem kleinen Wolf. Büchschen über die Medaille vom Drechsler. Betrachtung über die Atmosphäre und deren Habitus im Bezug auf's Barometer. Richard III. von Shakespeare zu lesen angefangen. – Herrn Hofrath Meyer nach Carlsbad, mit Kunst und Alterthum V, 1, durch Herrn von Lyncker in Jena.

25. Brief mundirt. Die Revision von 1798 fortgesetzt. Shakespeares König Richard III. Geh. Hofrath Huschke Nachricht von Carlsbad bringend. Mittags Geh. Legationsrath Conta und Obermedicinalrath von Froriep. Nach Tische die moderne Münzsammlung vorgewiesen. Allein mit Ulriken. Brief von Ottilien. Gräfin Line Egloffstein. Abends die Kinder.

26. Kants Abhandlung über das Weltgebäude. Revision von 1798 fortgesetzt und daraus Bezügliches. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften und der Prinz von Oldenburg. Mittag für uns. Shakespeares Vorschule. Die Sage vom Pater Baco. Neue Tausend und eine Nacht von Breslau. Professor Riemer, mit ihm den 3. und 4. Bogen von Werther. Frau von Arnim Zeichnungen [248] vorweisend. Schreiben von Fräulein von Jakob mit Rücksendung der Serbischen Gedichte, Original und Übersetzung.

27. Früh gebadet. Einiges in Ordnung und vorgearbeitet. Der olbenburgische Cammerherr von Freytag. Shakespeares Vorschule von Tieck. Die Mord- und Hexengeschichte. Mittag unter uns. Nach Tische fuhr mein Sohn nach Jena. Professor Rübecker von Berlin, Mitglied der deutschen Sprachgesellschaft. Abend Frau von Arnim.

28. Shakespeares Vorschule näher bedacht. 1804 und der Correspondenz sorgfältiger gelesen und die Briefe und Billete ohne Datum eingeschaltet. I. K. H. Frau Großherzogin von 1/2 11 – 12. Die neusten Berliner architektonischen Hefte vorgelegt. Herr Canzler von Müller. Nachrichten von seiner Naumburger und Dresdner Reise. Mittag mit Ulriken und Walther. Die Tausend und eine Nacht. Mancherley geordnet. Abends die Briefe ohne Datum wieder vorgenommen; zu besserer Entwirrung die Tagebücher und Comödienzettel durchgesehen.

29. Kants kleine Schriften. Betrachtungen über Weltgebäube. Conversationsblatt vom July. Gebadet, John endigte das Mundum der Correspondenz von 1803. Ich corrigirte an 1799. Herr Soret Walthern nach Belvedere holend. Geh. Legationsrath Conta und Herr von Hoff. Vor Tische [249] mein Sohn von Jena zurückkommend. Mittags zu dreyen. Gute Nachrichten von unsern Geschäften drüben. Tausend und eine Nacht 1. Band absolvirt. Correspondenz von 1799 ferner durchgesehen. Die neue öconomische Behandlungsart Alberti's im Magbeburgischen und Kösnischen bey Veranlassung einer Zeitungsnachricht durchgedacht.

30. Briefe dictirt und mundirt. Einiges geordnet und damit den ganzen Morgen hingebracht. Mittag für uns. Nach Tische an der Schillerschen Correspondenz. Eingeschaltet Briefe ohne Datum. Mit Untersuchung fortgefahren deßhalb bis Nachts. Außerdem den gesprengten Schildkrötenkopf betrachtet.

31. Gestrige briefliche Expeditionen weitergeführt:An Herrn Major von Knebel nach Jena. An Museumsschreiber Färber Mineralien, Pflanzen etc. nach Jena. – Kam ein Blücherisches Modell von Berlin an. John besorgte die Einschaltungen von 1803. Herr Hofmarschall von Bielke, mit dem Antrag der Hoheit, dem Hofgärtner Baumann den Prinzessinnen-Garten auch in Aufsicht zu geben. Rousseau's botanische Schriften mit Abbildungen von Redoute. Mittag für uns. Nach Tische Herr von Stein aus Breslau. Rousseau fortgesetzt. Herr Canzler von Müller, mancherley Publica und Privata besprochen. [250] Des Großherzogs Aufenthalt in Wilhelmsthal. Die Medaillen u.s.w.

August

1. Ausgeräumt und Einzelnes beseitigt, John bey August beschäftigt, die Wäsche in Ordnung zu bringen. Um 1/2 2 Uhr der Erbgroßherzog und der Prinz von Oldenburg. Nach 12 Uhr die Prinzessinnen, der kleine Prinz und Umgebung. Walther fuhr mit nach Belvedere. Mein Sohn war spazieren gegangen. Speiste mit Ulriken allein. Las Rousseau's botanische Briefe. Kam Dr. Eckermann, erzählend von seiner Reise. Fräulein Adele, über Wolfs Ankunft sprechend. Fortgesetzte Überlegung der abzusendenden Briefe. Sendung von Frankfurt.

2. Nebenstehendes ausgefertigt: Serenissimo nach Wilhelmsthal. Fräulein Therese von Jakob nach Halle. – Einiges vom Jahr 1803 der Correspondenz umgeschrieben. Lieutenant von Witzleben, Abschied zu nehmen. Rousseau's Botanik nebst einigen andern zur Morphologie überdacht. Mittag Eckermann. Schöne Sendung von d'Alton. Erzählung von Verhältnissen der Lehrer zu Bonn, sonstigen Zuständen und Gegenständen auf der Reise bemerkt. Professor Riemer die Schillersche Correspondenz besprechend. Dazu Eckermann. d'Altons Beurtheilung in Kupfer gestochener [251] Pferde. Secretär Kräuter sorgte für Eckermanns Einrichtung.

3. Anmeldung von Wolffs. Antritt des neuen Bedienten. Die Correspondenz von 1804 an John übergeben. Die Nagethiere von d'Alton. Die Großherzogin von 1/2 11-12 Uhr. Sodann Wolffs. Ferner Professor Riemer, Eckermann und Canzler von Müller. Speisten sämmtlich mit uns. Berliner Theater- und andere Geschichten. Auch Reminiscenzen aus früheren Weimarischen Zeiten. Blieb für mich. Das nächste Morphologische durchgedacht. Dr. Eckermann. Reisegeschichten und Sonstiges was vorzunehmen sey.

4. Berliner frühere Correspondenz zwischen dem bedeutenden Frauenzimmer und einigen Freunden. Gebadet. Der Buchbinder heftete an dem fernern Mundo der Correspondenz. Herr Dr. Schütze von Dresden erzählend. Herr Regierungsrath Werneburg mit Hofrath Rehbein. Mittag Eckermann, von seinem Quartier sprechend. Die Briefe und Fragmente der Frau von Varnhagen durchgelesen. Abends Eckermann. Die nächsten Arbeiten besprochen. Der Anfang der Chronik ihm mitgegeben. –Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt. An Frau von Goethe nach Ems.

5. Englisches Gedicht auf Lord Byrons Tod. Briefe der Frau von Varnhagen an die Freunde und [252] wechselweise. John schrieb an der Correspondenz von 1804. Herr Gerhard, Frau und Kind. d'Altons Nagethiere. Mittag Herr von Groß, von den Niederlanden und Paris erzählend. Nach Tische Betrachtungen fortgesetzt. Abends mit Wolf spazieren um's Webicht. Sendung Nees von Esenbeck, auch von Dorow. Professor Riemer. Herr Canzler von Müller von Jena kommend. Wir besprachen die Angelegenheit wegen der Medaille und anderes die vorhabende Reise des Herrn Canzlers betreffend. NB. Großfürst Constantin war gegen Abend angekommen und fuhr nach zweystündigem Aufenthalt in Belvedere sogleich weiter.

6. Gegenstände zur Morphologie durchgedacht. Herr Cammerherr von Cruikshank, Abschied zu nehmen. Der junge Müller die traurige Geschichte der Wiesbader Reise mit seinem Vater erzählend. John schrieb an 1804. Ich dictirte verschiedenes zur Morphologie Gehöriges. Dr. Peez über Wiesbaden, ein vorzüglich gut geschriebenes Werk. Mittag Herr von Stein aus Breslau. Von den dortigen Zuständen viel erzählend. Setzte Naturbetrachtungen fort. Fuhr mit Eckermann spazieren in's Webicht. Ließ denselben die weitere Ausführung vom Jahr 1775 lesen und besprach überhaupt das Geschäft mit ihm. Einiges in den Tagesblättern.

[253] 7. Hofrath Rehbein, den traurigen Zustand des Professor Müllers referirend. Der Diener deßgleichen, die Schlüssel zu dem Museum abholend. Ich dictirte den Aufsatz zu d'Altons Nagethieren in's Reine. Machte mich mit Julius Pontedera Anthologia bekannt. Mittag für uns. Nach Tische Herr von Stein. Vielfache Gespräche. Später Canzler von Müller, Abschied zu nehmen und die Acten wegen der Medaille übergebend. Ich las Tiecks Vorschule, die Hexen in Lancashire. – Herrn Dr. Weller wegen der Stadelmannischen Rechnung. Herrn Wesselhöft, das Manuscript vom 9. Bogen der Morphologie zurückverlangt, Jena.

8. Schrön sendete Meteorologica. Ich excerpirte d'Altons Einleitung zu den Nagethieren. Mit Schrön verschiedenes aus Meteorologie durchgesprochen. Alles Herkömmliche durchgedacht. Manches vorbereitet. Mittag Dr. Schütze, Riemer und Eckermann. Abends mit Riemer spazieren gefahren. Nachher Eckermann. Mit ihm die Aufsätze von 1775 durchgesprochen. – Herrn Regierungsrath Quednow nach Trier, das Eichstädtische Programm.

9. Schmeller, das Porträt der jungen Gräfin Schulenburg vorweisend. Mehrere Bücher für die Bibliothek durch Canzler von Müller. Memoiren des Iturbide. Alte Geschichte des heiligen Bonifacius [254] in Dorows Denkmälern. Mittag Frau Obercammerherrin von Egloffstein. Verschiedenes Naturhistorische von der Bibliothek. Blieb für mich und bereitete manches vor.

10. Das Eichstädtische Programm an Serenissimum zur Begrüßung. Gestrige Lectüre fortgesetzt. Herr Soret, in Auftrag von dem Erbgroßherzog. Etwas zur Morphologie dictirt. John schrieb die Correspondenz von 1804 bis zu Ende. D'Agincourt Geschichte der bildenden Kunst. Das Leben des heiligen Bonifacius. Verschiedene neue Bücher von der Bibliothek. Mittag für uns. Nach Tische Herr Hofrath Otto, Nachricht von Belvedere bringend. Ulrich von Hütten Briefe an Pirkheimer. Mit Professor Riemer spazieren gefahren. Blieb derselbe. Dazu Eckermann, das Manuscript Vom 4. Bande der Confessionen bringend. Herr von Stein. Man besah die Kölner Acta Eruditorum. – Herrn Wesselhöfts Druckerey nach Jena Manuscript zur Morphologie.

11. Feyerlichkeit in Belvedere wegen Confirmation der Prinzeß Marie. Aufsatz über d'Altons Nagethiere. Ulrich von Huttens Briefe an Pirkheimer fortgesetzt. Mittag Herr Cammerdirector von Fritsch. Gegen Abend Herr von Stein aus Breslau. Ersterer besah die Berliner Hefte. Letzterer die Silbermedaillen der neuem Zeit.

[255] 12. Gebadet. Einiges an d'Altons Nagethieren. Briefe dictirt. Mittag Eckermann. Sodann Hofrath Meyer, von seiner Bad- und Dresdner Reise erzählend. Später Serenissimus. Über Gent, Antwerpen , Seeland, persönliche, nationale und Kunst -Angelegenheiten.

13. John schrieb die Correspondenz fertig. Recension der Nager weiter bearbeitet. Consistorialdirector Peucer. Wegen einer von Seiten des Consistoriums Serenissimo zum Jubelfest zu bezeugenden Aufmerksamkeit. Entoptischen Apparat wieder vorgesucht. Mittag für uns. Gegen Abend Herr von Stein. Mit demselben spazieren gefahren. – An Fräulein Adele Schopenhauer nach Wiesbaden.

14. Zum Aufsatz von den Nagethieren. Briefe vorbereitet. Baumann wegen seiner Anstellung in dem Prinzessinnen-Garten. An Schillers Correspondenz revidirt. Mittag für uns. Gegen Abend Hofrath Meyer, Coudray und von Stein. Letzterer ältere und neuere landschaftliche Verhältnisse erzählend. Coudray von den Bauten in Eisenach, dem Wegebau im Oberlande, ferner in Ilmenau u.s.w. erzählend.

15. Am morphologischen Hefte. Das neue Vorrathszimmer eingeräumt. Eckermann die Jahre 1805, 6, 7 übergebend. Mittag Oberbaudirector Coudray und Eckermann. Vieles von Eisenach und [256] den dortigen Bauten. Den neuen Weg von Tiefenort aus in's Oberland in Kefersteins Karte gezeichnet. Später Hofrath Meyer. Die Verhältnisse in Belvedere und im Jägerhause durchgesprochen. Professor Riemer den ersten Band der Schillerschen Briefe wegen gewisser Einzelnheiten durchgesehen. Einiges vorbereitet. Artischocken waren angekommen.

16. Den 2. Band der Correspondenz an Hofrath Meyer. Recension von d'Alton an Professor Riemer. Nebenstehendes concipirt und ausgefertigt:Herrn Geh. Rath Willemer nach Frankfurt. Herrn Kummer, Buchhändler in Leipzig, wegen den Festgedichten. Serenissimo wegen Paria. – Mittag für uns. Martius Palmen betrachtet. Shakespeares Richard III. Herr von Stein, über Breslauer Verhältnisse.

17. Kräuter wegen den Veränderungen in der Bibliothek. Englische Bücher von Serenissimo. Briefe dictirt, mundirt, überhaupt mancherley vorbereitet. Um halb 1 Uhr die Frau Großherzogin. D'Agincourt, 1. Band der Kupfer. Zu Tische Professor Riemer. Nachher die Schillerschen Briefe mit ihm durchgegangen. Herr von Stein auf kurze Zeit. Mit Professor Riemer spazieren gefahren um's Webicht. Nachher an der Arbeit fortgefahren.

18. Mit Kräuter das weitere wegen Bibliothek und[257] Thurm. Briefe, Concepte und Mundum fortgesetzt. Gräfin Line Egloffstein die Petersburger Reise anzeigend. Herr Hofrath Rehbein Nachricht von Gastein bringend. Herr Gersting von Meißen, von der gegenwärtigen Beschäftigung der dortigen Fabrik. Mittag für uns. Den ersten Band der Schillerschen Correspondenz abermals durchgesehen. Fuhr mit den Kindern um's Webicht. Herr von Stein. Über verschiedene schlesische Verhältnisse. Hofrath Meyer den 2. Band Schillerischer Briefe wiederbringend.

19. Weitere Revision der Schillerschen Correspondenz. Verschiedene Briefe concipirt und mundirt. Hofrath Meyer wegen Belvederischer und Zeichenschule – Angelegenheiten. Hofrath Rehbein den Brief aus Gastein bringend. Mein Sohn den Vortrag wegen der letzten Jenaischen Expedition vorlegend. Mittag für uns. Luidgarda, Trauerspiel aus dem polnischen. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray von Eisenach erzählend, von Geh. Rath Thon und sonstigen neuem Ereignissen. Besahen zusammen die Karte von New-York und die Anlage des neuen Westkanals.

20. Nebenstehende Expeditionen: An den Herrn Fikentscher nach Redwitz, mit Zeichnungen zu Präparaten-Gläsern. Herrn Geh. Rath von Leonhard nach Heidelberg. Herrn Professor d'Alton nach Bonn. Serenissimo, wegen [258] überschickten englischen Büchern. – Das Jahr 1796. Schillersche Correspondenz abgeschlossen. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften mit Demoiselle Masselet. Vorher Herr Stromeyer den Schlüssel zur Theaterloge überbringend. Mittag für uns. Sodann zum Abschluß der naturwissenschaftlichen Hefte hingearbeitet.

21. In Betrachtung des neuem geologischen Entzündungsprozesses. John liniirte die meteorologische Tafel. Ich ging die Aufsätze aus diesem Fache durch. Um 1 Uhr Professor Riemer. Revision des 9. Bogens, ingleichen des Manuscriptes zum 10. Speiste derselbige mit uns. Nach Tische fortgesetzte Unterhaltung. Abends im Schauspiel; ward Euryanthe vorgestellt. Später kleine Aufsätze zur Naturwissenschaft.

22. Nebenstehendes: Herrn Wesselhöfts Druckerey den 9. Bogen zurück, Manuscript zum 10. Einiges zur Wissenschaftslehre. Serenissimus über Reise und Aufenthalt in den Niederlanden sprechend. Zu Mittag Ernst von Schiller, Geh. Cammerrath Helbig, Hofrath Meyer und Rehbein, auch Eckermann. Letzterer kam gegen Abend wieder. Schreiben von Walker aus London. Ich bereitete Manuscript zu den letzten Bogen der naturwissenschaftlichen Hefte.

23. Nebenstehendes: Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn in Auftrag Serenissimi.[259] Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M. – Einiges zur Wissenschaftslehre. Erste Bände von Gilberts Annalen. Anderes Physikalisches. Mittag für uns. Sendungen: Festgedichte von Leipzig. Werthers Aushängebogen von daher. Europäisches Archiv. Westküste von Südamerika. Acapulca. Hofrath Meyer. Geschichte der Erfurtischen Arrestationen.

24. Sendungen von Bopp, Übersetzungen aus dem Sanscrit. Einige Briefe dictirt und mundirt. Die indischen Gedichte gelesen. Manches geordnet und vorbereitet. Mittag für uns. Nach Tische Eckermann. Über indische Poesie und sonst gesprochen.

25. Recension von Eckermanns Beyträgen in der Allgemeinen Litteratur-Zeitung. Einiges an Schrön. Schema zu den serbischen Gedichten. Einiges zum Abschluß des Packets an Rauch und Zelter. Mittag Oberbaudirector Coudray und Riemer. Letzterer blieb und sah den Titelbogen der neuen Ausgabe des Werthers durch. Ich fuhr mit ihm spazieren, nachher beachteten wir das Sylbenmaß der Sanscrit-Gedichte. Später Hofrath Meyer. Ausstellung der Zeichenschule. Ingleichen Belvederische Verhältnisse. NB. War auch Gräfin Fritsch zum Besuch dagewesen. Hatte verschiedenes von Carlsbad erzählt. Auch die nächste Ankunft des Herrn von Martius berichtet.

[260] 26. Die Physiognomie des Pflanzenreichs in Brasilien wieder vorgenommen. Aufsatz über die serbischen Lieder. Herr Hofrath Meyer, Belvederische Angelegenheiten. Mittag Eckermann. Über indische Poesie und bey Gelegenheit des Nala. Herr Dr. Stichling, Geh. Legationsrath Conta, der erste von Carlsbad, der zweyte von Liebenstein zurückkommend. Setzte Betrachtungen über serbische Poesie fort.

27. An dem Aufsatz über serbische Lieder dictirt und die Betrachtungen hierüber fortgesetzt. Mittag für uns. Ankunft meiner Schwiegertochter. Unterhaltung mit derselben. Mit derselben über Ems und Schlangenbad.

28. Früh einige Freunde und Freundinnen zum Besuch. Fuhr ich mit Ottilien nach Berka. Weitere Ausführung der Bade- und Reisegeschichten. Abends im Schauspiel: Der Freyschütz. Überraschender Bezug aus meinen Geburtstag. – Herrn Professor Rauch, mit 2 Exemplaren Festgedichte.Herrn Professor Zelter, pr. Einschl. deßgleichen, nach Berlin. An die Weygandische Buchhandlung in Leipzig.

29. Ordnung gemacht. Manches in Packete vertheilt, zum Versenden der Geburtstagsgedichte vorbereitet. Die Rahmen im hintern Zimmer aufgehängt. Mittag Herren von Froriep, Peucer, Meyer und Eckermann. Blieben nach Tische. [261] Abends Professor Riemer und Meyer. Die gestrigen Gastmahls- und Theatergeschichten durchgesprochen.

30. Sendung von Dorows Alterthümern. Einiges über serbische Zustände. Nebenstehendes eingeleitet und abgeschlossen: Durch Herrn Regierungsrath Schmidt: An Professor Zelter nach Berlin, anHerrn Geh. Oberregierungsrath Nicolovius dahin, an Herrn Varnhagen von Ense dahin, im Namen meiner Schwiegertochter. Herrn Professor Heusinger nach Jena. Herrn Bibliothekar Grimm nach Cassel, mit Kunst und Alterthum. – Regierungsrath Schmidt, Abschied zu nehmen, nach Berlin gehend. Die Kinder fuhren nach Belvedere zur Tafel. Ich speiste mit Eckermann und den beyden Knaben. Nach Tische für mich. Die serbischen Lieder von Fräulein Jakob gesendet. Abends Oberbaudirector Coudray, einen Schmuck von monstrosen Perlen vorweisend. Eckermann, der Tänzerin Grab zurückbringend.

31. Die Sammlung serbischer Lieder durchgelesen und durchgedacht. Die Frau Großherzogin um 1/2 11 Uhr. Den 2. Band von D'Agincourt Kupfern zur Kunstgeschichte zur Hälfte durchgesehen. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften und Demoiselle Masselet. An den serbischen Liedern fortgefahren. Mittag für uns. Nach Tische Beschäftigung [262] wie Morgens. Abends mit Ottilien spazieren gefahren und Wolf.

September

1. Gestrige Betrachtungen wieder aufgenommen. Die Lieder schematisirt und die Abtheilungen dictirt. Ferner den Inhalt der Liebeslieder ausgezogen. Mittag für uns. Mein Sohn kam von der Jenaischen Expedition zurück. Ich setzte meine Arbeit fort. Beschäftigte mich mit Wolf. Fuhr allein spazieren. Der Abend war sehr schön. Eckermann kam später. Ließ einen Brief von Kiesewetter zurück.

2. Fuhr fort an der Betrachtung serbischer Lieder. Mundirt den Vorschlag zur Ordnung der Gedichte in Duplo. Herr von Struve mit Geh. Staatsrath de Gouroff aus Petersburg, welcher in Angelegenheiten der Findelhäuser reiste. Überlegung des Briefs von Kiesewetter. Secretär Kräuter mit Schortmann von Buttelstedt. Mittag die Herren Stromeyer, Coudray. Meyer und Eckermann. Nach Tische Professor Riemer, der Abends mit mir spazieren fuhr. Sendung von Breslau, Berlin und anderen Orten.

3. Früh zu Serenissimo in's römische Haus gratuliren gefahren. Verschiedenes besorgt und eingerichtet. Besuch von Herrn von Hoff, Präsident von Motz, von Lyncker und Bran. Serbische [263] Lieder charakterisirt. Betrachtung des von Herrn von Motz überschickten Goldschmieds-Werkes. Mittag für uns. Gegen Abend mit den Kindern spazieren gefahren. Später Hofrath Meyer. NB. Herr Staatsminister von Gersdorff war morgens bey mir gewesen, hauptsächlich die Coburger Geschichte erzählend und berichtigend.

4. Früh gebadet. Nebenstehende Expeditionen expedirt: Herrn Geh. Hofrath Eichstädt nach Jena.Herrn Professor Güldenapfel dahin, Herrn Wesselhöft deßgleichen. – Einiges vorbereitet. Mittags für uns. In Bezug auf Eckermann die Heidelberger Anträge überlegt. Abends mit Wolf um's Webicht gefahren und an's Vogelschießen. Später Hofrath Meyer. Nachricht wie es mit der Ausstellung stehe. Betrachtung der Goldschmiede-Arbeit.

5. Die Sammlung der neueren Gedichte durchgesehen. Das erste Heft von Professor Riemer abholen lassen. Nebenstehende Expeditionen mundirt und abgesendet: Herrn Professor Kosegarten nach Jena, mit Einschluß an Professor Güldenapfel. Herrn Dr. Schrön autorisirte Rechnung zurück nach Jena. – Um 12 Uhr die Prinzessinnen. Mein Sohn war früh nach Rudolstadt gefahren. Mittag Eckermann. Sodann Hofrath Meyer. Derselbe ging die Palmen des Martius durch. Von Raumer Geschichte.

[264] 6. Briefe vorbereitet. Abschrift der Elegie, John nahm die früheren Festgedichte mit, sie zu Hause zu schreiben. Ich beschäftigte mich mit den zwey Bänden handschriftlicher kleinerer Gedichte. Las von Raumer Hohenstaufen ersten Theil. Registrator Geist einige Versteinerungen bringend. Mittag für uns. Nach Tische fortgesetzte morgendliche Beschäftigung. Überlegung der letzten Schrönischen Arbeiten. Die Kinder gingen auf's Vogelschießen. Abends fortgesetzt die Hohenstaufen. – Herrn Hofrath Eichstädt, mit den vergessenen Papieren, Jena.

7. Kam eine Sendung von d'Alton nebst Brief. Ingleichen eine von Schweigger nebst Brief. Wolf beschäftigte sich gar zierlich mit Ordnung seiner Spielsachen. Hofrath Rehbein, Ankündigung angekommener Kasten von Gastein. Geschichte des abendländischen Kaiserthums, besonders auch Bosniens, Serbiens u.s.w. Herr und Frau Dr. Förster, aus ihrer Durchreise, mit Madame Zimmermann. Ferner kündigt sich Madame Davy durch ein Billet an. Ich durchsah die beyden Manuscriptbände Lieder; einiges zu ordnen und einzurichten. Mittag für uns. Kam eine Sendung von Jena, durch Osann. Nachricht von einer neu sich bildenden Gesellschaft für Wissenschaft und Kunst. Abends Madame Davy und Herr Wooley. Erstere von Lord Byron, [265] Walther Scott, Thomas Moore erzählend, auch von Rom und Neapel.

8. Die serbischen Angelegenheiten geordnet. Ingleichen den 1. Theil der kleinen Gedichte fernerhin durchgesehen. Mittag Madame Davy und Herr Wooley. Erstere von den Reisen mit ihrem Gemahl durch Frankreich nach Italien sprechend, von Cardinal Consalvi, dem Papst Ring VII., von dem König von Neapel, der sich gegen die antiken Manuscripte Känguruhs ausbittet. Sie fuhr mit meiner Tochter auf's Schießhaus. Ich blieb für mich und las weiter in der Geschichte der Hohenstaufen ersten Band. – An Fräulein Therese von Jakob nach Halle, Manuscript der serbischen Lieder zurück.

9. Die kleinen Gedichte vorgenommen. Ingleichen die Chronik von 1794. John schrieb den Aufsatz von Meyer über Martius Palmen ab. Besuch von General von Both und Frau. Sie erinnerten sich mit Ottilien Emser Anmuthigkeiten. Mittag für uns. Am Jahre 1794 fortgefahren, sowie an der Berichtigung der beyden ersten Theile Lieder. Abends Hofrath Meyer. Später Professor Riemer, Wolffs Ankunft vermeidend. In Raumers Geschichte der Hohenstaufen weiter gelesen.

10. Chronik von 1794. Verschiedenes auf morgen vorbereitet. Herr Wolff von Berlin. Nachher [266] Herr General Neidhard, Russe, sehr seiner Mann. Mittag für uns. Manches fortgearbeitet. Auch die Autogropha wieder angesehen. Abends und zum Nachtessen Herr Wolff, die Herren Coudray, Meyer, Riemer und Eckermann. Über Theater, besonders auch die Radziwillschen Vorstellungen von Faust. Mit Bedauern der Unterbrechung derselben.

11. Das Jahr 1794. Besuch von Herrn Frommann und Familie. Ingleichen Professor mit Frau. Sendung des 6. Bandes Calderonischer Schauspiele von Gries, wovon ich sogleich: Hüte Dich vor stillem Wasser mit großem Vergnügen las. Mittag für uns. Abends das Stück zu lesen fortgefahren und geendigt. Abends im Schauspiel, Ferdinand Cortez von Spontini. Später Sendung von Böhndel aus Schleswig. – Herrn Wesselhöft, Manuscript zum 10. Bogen Morphologie. Herrn Professor Osann Dank wegen der Sendung zum 28. August.

12. Den Aufsatz über Martius Palmen concipirt. Die lithographischen Arbeiten des Böhndels betrachtet. Mittag für uns. Von Raumers Geschichte der Hohenstaufen. Die allgemeine Zeitschrift von Walker. Zögerung des Drucks und Berechnung des Seiteninhalts gegen Kunst und Alterthum.

13. Aufsatz über die Palmen wieder durchgesehen.[267] Herr von Martius. Zugleich in die Localitäten von Brasilien, Palmen und andere Geschlechter schöne Einsichten mittheilend. Derselbe fuhr nach Belvedere. Ich bereitete mich auf eine Unterhaltung vor. Er speiste bey uns, mit seiner jungen Frau und deren Tante, einer Fräulein von Stengel. Ich hatte die große brasilianische Karte ausgehängt. Er ging sie mit mir durch. Ferner die zwey Lieferungen Palmen, die ich schon besaß. Ferner die neusten Blätter bis zum hundertsten illuminirt, wobey das Nähere erzählt und ausgelegt worden. Von brasilianischen Zuständen erzählte er das weitere. Sodann kam das Gespräch aus die Regensburger botanische Gesellschaft, ingleichen auf Bonn und Erlangen. Durchaus fand ich seine Einsichten und Urtheile alles Beyfalls werth. Er blieb bis 8 Uhr und ich entließ ihn ungern.

14. Schreiben an Hofrath Sprengel nach Halle. Nähere Betrachtung des 1. Stücks von European Review und zwar den gegenwärtigen Zustand der deutschen historischen Litteratur betreffend. Frau Großherzogin Vorgemeldetes mitgetheilt. Die Epochen von 1794 bis 96 nach den Entwürfen und Auszügen durchgedacht. Mittag Hofrath Meyer. Durchgesprochen die Holzschnitte von Schleswig gesendet, auch gewisse belvederische Verhältnisse. Graf Panin von Geh. Rath Loder [268] aus Moskau ein Buch bringend. Abends für mich. Der Münchner Naturforscher Reise nach Brasilien.

15. Dictirt am Jahr 1794. Darauf angestellte Betrachtung, was dem naturwissenschaftlichen Hefte vortheilhaft seyn könnte. Hofrath Voigt von Jena. Anzeige wie er von Serenissimo zur Revision in Belvedere berufen worden. Verschiedene Briefe und Expeditionen concipirt und mundirt. Mittag Eckermann. Mit demselben besprochen seine einzeln ausgesetzten Fragmente, Recensionen über Carl den Kühnen, auch Bemerkungen über den ältesten Götz von Berlichingen. Abends mit Walther spazieren gefahren. Später die Reise der Münchner Naturforscher nach Brasilien.

16. Zur Wissenschaftslehre einige Blätter dictirt. Sonstiges in Ordnung gebracht. Ankunft des Revisionsbogens 10 der Morphologie von Jena. Herr von Schulz im Gefolge der Oranischen Herrschaften. Den Bogen 10 Morphologie, ingleichen Naturwissenschaft L. weiter durchgedacht und gefördert. Mittag für uns. Mein Sohn kam von seiner Reise aus den Thüringer Wald zurück. Die brasilianische Reisebeschreibung weiter gelesen und des Herrn von Martius' Verdienste ferner überdacht. Mit Wolf auf der Troschke in den untern Garten und um's Webicht gefahren.

17. Dictirt am naturwissenschaftlichen Hefte. Sonstige [269] Vorbereitungen. Mittag für uns, den Abschluß des 10. Bogens an Riemer. Mit demselben spazieren gefahren. Nachher gedachten Bogen im Druck revidirt. Auch anderes auf Sprache und Sprachbildung Bezügliches besprochen.

18. Schreiben von Herrn Grafen Sternberg von München. Beachtung der Lehre von Gängen und Klüften. Deßhalb vorgenommene Musterstücke. Wolfens Geburtstag. Dr. Naumann seinen Abgang von Jena anmeldend und wegen der Übergabe des Mineralogischen Cabinets anfragend. Mittag für uns. An den Bogen L. Naturwissenschaft gedacht. Abends Herr von Hartmann, Frau und Sohn von Petersburg. Generallieutenant Murray mit Frau. Frau von Wegner. Späterhin Canzler von Müller von seiner Reise erzählend und einiges mitbringend. NB. Früh Morgens war Frau von Altenstein und Tochter da gewesen. – Herrn Hofgürtler Seyffarth nach Dresden, mit einem Kästchen, worin ein getriebenes Porträt. Herrn Hofrath Sprengel nach Halle, wegen der Dedication an Serenissimum.Herrn Wesselhöft Abschluß des Bogens 10 Morphologie nach Jena. Herrn Dr. Weller, wegen der Instrumente bey Körner.

19. Expeditionen vorbereitet. Großes Frühstück, wobey besonders die hier anwesenden Engländer sämmtlich gebeten waren. Mittag Eckermann. [270] War viel von den Bareuthern die Rede. Hofrath Meyer berichtete wegen der Zeichenschule und den auszutheilenden Prämien. Will. Emerson aus Boston, Nordamerika, in Göttingen studirend, protestantischer Theolog. Blieb für mich. Viele Expeditionen auf die nächsten Tage vorbereitend. Abends spazieren gefahren. Auf dem Rückweg Oberbaudirector Coudray mitgenommen. NB. Bey'm Frühstück war General Murray und Gemahlin.

20. Verschiedenes mundirt, concipirt und angeordnet. Herr Hofrath Fries. Der in Gotha umgekommene arabische Hengst im Bilde. Mittags für uns. Nach Tische Dr. Schubert, Professor der Geschichte an der Universität in Königsberg. Spazieren gefahren. Hereinziehende Gewitter in Südost. Nachts für mich. Brasilianische Staatsveränderungen bey der Ankunft des Königs. Sinica von Serenissimo gesendet. Anerbietung einer großen Sammlung chinesischer Sprachwerke im Besitz von Antonio Montucci.

21. Harzer Gebirgszeichnungen. Dieselbigen durchgesehen, catalogirt und numerirt. Kam die letzte Revision des morphologischen Bogens 10. Herr Canzler von Müller von seiner Reise her vieles mitbringend, reserirend, besonders auch die Graf Reinhardischen Angelegenheiten durchsprechend. Frau Gräfin Henckel zu Tische. von Hof- und [271] Familiensachen durchgesprochen. Fortgefahren an den morgendlichen Arbeiten. Mit John das weitere betrieben. Hofrath Meyer gegen Abend. Die Prämiensache der Zeichenschule abgeschlossen. Derselbe las die neuste Geschichte von Brasilien in Brans Minerva vor. Später für mich Martius Reise. – Herrn Grafen Sternberg nach Prag, mit denen Durchzeichnungen der Antithesis Christi et Antichristi.

22. Nebenstehende Expeditionen: An Färber Quittungen zurück. Herrn Professor Werneburg englisches Journal zurück, Jena. An Serenissimum Sinica zurück. Drey Kisten, 1. Böhmisch von Wolfsberg, 2. Portugiesisch von Lissabon, 3. Folge bis zum Steinsalz. Herrn Geh. Cammerrath Frege, die Assignation an Elkan wegen 400 Thlrn. – Manches andere besorgt. Vierhundert Thaler von Elkan. Zeichnungen vom Harzgebirg catalogirt. Göttlings Aristoteles. Canzler von Müller kurze Note. Mittag mit Ulriken und den Kindern. Nach Tische Anordnungen, Expeditionen, Vorarbeiten aller Art fortgesetzt. Allein spazieren gefahren. Den Bogen 10 der Morphologie nochmals revidirt. Den Bogen L. Naturwissenschaft im Manuscript durchgesehen. Der bayrischen Naturforscher brasilianische Reise weiter gelesen.

23. Die Gebirgslehre wieder ausgenommen. Einiges[272] deßhalb dictirt. An Professor Bachmann wegen derSinica. Schmeller, die Tochter der Frau von Gersdorff vorweisend. Müller, den Gothaischen Hengst in Stein abgebildet zurückbringend. Französische Oryktologie von Kräutern in der Auction erstanden vom Jahr 1755. Mittag Dr. Eckermann. Beurtheilung des Trauerspiels: Das Bild. Halb scherz-, halb ernsthaft. Johnsons englisches Lexicon in der Auction gekauft. Spazieren gefahren mit Wolf. Abends Professor Riemer. Wir gingen die geognostischen Blätter und wissenschaftlichen Hefte durch. Später Brasilianische Reise. Sendung von Schrön überdacht.

24. Vorbereitete Expeditionen durchgesehen. An dem wissenschaftlichen Buche, N. Geh. Referendar Helbig, wegen der meteorologischen Angelegenheiten gesprochen. Mittag Professor Riemer. Mit demselben die Harzer Zeichnungen durchgesehen und so durchgesprochen. Über chinesische Sprache bey Gelegenheit der Sendung von Montucci. Abends allein spazieren gefahren. Das Bevorstehende durchgedacht. Unterwegs den Oberbaudirector Coudray aufgenommen, welcher mit mir nach Hause fuhr. Die Berliner Steindrucke, ingleichen das mecklenburgische holzgeschnitzte Monument betrachtet. Auch einige Stellen in der Brasilianischen Reise gelesen.

[273] 25. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Professor Bachmann nach Jena, wegen der Sinica. Verordnung an Schrön, mit den meteorologischen Tabellen des Monats May. An Färber, wegen den Kisten mit Mineralien, nach Jena. – Die auszutheilenden Medaillen an Hofrath Meyer. Einiges zur Morphologie. Nach 12 Uhr Prinz von Hessen. Mittag für uns. Fortgesetzte Studien, Vorbereitungen.

26. Einiges am Wissenschaftlichen Hefte. Gegen 12 Uhr die Prinzessinnen. Nachher Herr von Nagler. Nachher Canzler Niemeyer, Doctor Niemeyer und Professor Thilo von Halle. Zu Tische Hofrath Meyer und Professor Riemer. Letzterer blieb bis gegen Abend. Herr Canzler von Müller kam und erzählte von den Folgen seiner Reise. Ich lag nachher den neusten Hallischen Missionsbericht, 72. Stück.

27. Weniges zur Naturwissenschaft. Vieles geordnet und vorgesehen. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften und Demoiselle Masselet. Das Geschäft der Sternwarte mit meinem Sohn verhandelt. Vortrag an Serenissimum concipirt. Acten geheftet und arrangirt. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn d'Alton, Abbildung des Gothaischen Hengstes, Bonn. Wesselhöfts Druckerey, Manuscript für Bogen L. – Mittag für uns. Nach Tische fortgesetzte Arbeiten. Die Farben, [274] ein Lustspiel von Carl von Holtei. Missionsanstalten 72. Stück. Einige Nachricht vom Königreich Ara darin. Walther besah die Stockholmer Kupfer.

28. Einiges expedirt und vorbereitet. Bericht wegen der Sternwarte durchgesehen. Der schönschreibende Schwager des Capellmeisters Hummel, Reckel. Ihro K. H. die Großherzogin. Die Palmen von Martius angesehen. Nachher Louis Liegniser aus Breslau, aus Landwirtschaft studirend. Die Farben, Lustspiel, ausgelesen. Mittags Eckermann. Geschichte von dem närrschen Kiesewetter. Naturwissenschaftliche Betrachtungen. Abends Oberbaudirector Coudray. – An Studiosus Vormann, Manuscript zurückgegangen, nach Halle.

29. Von Raumers Hohenstaufen, gegen Ende des zweyten Theils. An Herrn Canzler von Müller Sendung. Die Schrönische Angelegenheit weiter befördert. Deßhalb derselbe auch bey mir einsprach. Die Arnimsche Gruppe ausgepackt und durch Feuchtigkeit des Mooses gesprengt gesunden. Carusens Bilder eingepackt. Einiges zum wissenschaftlichen Hefte. Mein Sohn ging nach Jena, wegen der Übergabe des neuen Cabinets von Naumann. Mittag für uns. Fortgesetzte Beschäftigung und Überlegung. Abends im Schauspiel, Richard Löwenherz. Nachher Arnaults Tragödie Marius zu Minturnä.

[275] 30. Geburtstag der Prinzeß Auguste. Brief eines Arztes aus Marseille, Segaud, die letzten Stunden des Geh. Raths Wolf erzählend. Briefe von Herrn von Rennenkampff, wegen einer Angelegenheit den Ritter von Krusenstern betreffend. Mittag für uns. Arnaults Trauerspiele. Das Nöthige zur Naturwissenschaft überdacht und ferner zusammengestellt.

October

1. Briefe dictirt. Abschrift der Übersetzung von Geh. Rath Wolfs letzten Stunden. An der Wissenschaftslehre dictirt. Kam mein Sohn von Jena zurück. Mittags die Froriepsche Familie. Martius Palmen und Sonstiges vorgewiesen. Hofrath Meyer gleichfalls. Die Kupfer wurden durch Kräuter in Thurm geräumt. Gegen Abend Professor Riemer. Späterhin Kupfer dem Walther vorgezeigt.

2. Nebenstehende Expeditionen besorgt: Herrn Carl nach Jena, mit zwey Kisten nach Prag und Dresden. Herrn Dr. Carus nach Dresden. Herrn Geh. Staatsrath Langermann nach Berlin. Herrn Dr. Weller, mit Quittungen, nach Jena. An Färber, einige Aufträge, dahin. – Geh. Cammerrath Helbig, den Beyfall Serenissimi zu den meteorologischen Einrichtungen besprechend. Schreiben von Fräulein von Jakob [276] von Halle. Die graphischen Darstellungen von zwey Jahren zusammengesucht. Heine von Göttingen. Mittag für uns. Nach Tische die morgendlichen Arbeiten fortgesetzt. Um 5 Uhr der Baßsänger Reichardt von Berlin. Herr und Frau von Schreibershofen auf ihrer Durchreise nach Dresden. Im Schauspiel Hermann und Dorothea. Später Geschichte der Hohenstaufen.

3. Naturwissenschaftliches dictirt. Kam der Aushängebogen Morphologie. Sturm Beyträge der Landwirthschaft. Reichardt und Ottilie sangen. Gräfin Henckel und Frau von Pogwisch waren gegenwärtig. Mittag Dr. Eckermann. Über die gestrige Vorstellung von Hermann und Dorothea. Sonstig Litterarisches. Für mich einiges Historische. Die Geschichte der Hohenstaufen.

4. Vorbereitung zu dem Bogen N. Naturwissenschaft. Einige Briefe nach Rußland mitzugeben. Um 12 Uhr die Frau Erbgroßherzogin und Demoiselle Masselet. Mittag für uns. Nach Tische Umsicht des Bevorstehenden und Durchsicht des Nächsten zur Naturwissenschaft. Alte Kupfer gesondert. Geschichte der Hohenstaufen von Raumer.

5. Am Naturwissenschaftlichen dictirt. Ingleichen Briefe. Herr Hofrath Meyer, verschiedenes zu verabreden. Zu Tische Frau Hofrath Schopenhauer und Tochter. Abends Professor Riemer, Bogen L. zur Naturwissenschaft durchgegangen. [277] Ingleichen einen großen Theil des Jahres 1797 Schillerscher Correspondenz.

6. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M. Wesselhöfts Druckerey Bogen L. Wissenschaftslehre. An Färber autorisirte Quittungen nach Jena, nebst einer Schachtel mit einem anatomirten Schildkrötenkopf. – Attestat für den jungen Friedrich Preller. Hefte der Morphologie an den Buchbinder. Einige Concepte und Munda. Geh. Secretär Müller, Anfrage wegen Volckamers in Nürnberg. Mittag für uns. Vorbereitet und fortgesetzt. Oberbaudirector Coudray. Später die Geschichte der Hohenstaufen.Cactus Hexagonus-Zeichnung von Jena.

7. Briefe mundirt. Nebenstehendes Gräfin Line Egloffstein überantwortet: Herrn Geh. Rath Loder nach Moskau, mit einem Packet Bücher Morphologie und Naturwissenschaft. Herrn Generalmajor von Klinger nach Petersburg, mit Kunst und Alterthum letztes Heft. – Dr. Schrön. Unterhaltung mit demselben über meteorologische Fragen und Vorkommenheiten. Nicht weniger Auftrag zu einem Aufsatz für das naturwissenschaftliche Heft. Schema der Jenaischen unmittelbaren Anstalten aus Anregung meines Sohnes, der hiernach einen Aufsatz für's Jubiläum zu machen gedenkt. Noch einige Concepte [278] für morgen. Mittags für uns. Kamen die Wertherschen Exemplare von Leipzig an. Generalsuperintendent Röhr sich entschuldigend, der morgenden Einladung nicht folgen zu können. Sprengels Dedications-Exemplar an den Großherzog. Raczynskis Malerische Reise, erhalten durch Geh. Oberregierungsrath Schultz in Berlin. Abends mit Walthern. Späterhin mancherley vorgearbeitet. Eine geheimnißvolle Schachtel mit Trauben.

8. Eine Schüssel Trauben an die Frau Großherzogin. Mehrere Concepte und Munda. Auch sonstig vorbereitete Expeditionen. Dr. Weller von Jena das Neuste auf Bibliothek bezüglich bringend den Hauptbericht zusagend. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften, auch der kleine Prinz und Frau Dr. Batsch. Um 1 Uhr die beyden Prinzessinnen und Demoiselle Sylvestre. Mittag für uns. Expedition für Jena in Angelegenheiten der Sternwarte. Herr Canzler von Müller von seiner Expedition nach Neustadt erzählend. Gräfin Line Egloffstein, Abschied zu nehmen. Abends John verschiedenes mundirt und einpackend. – Herrn Geh. Rath von Willemer neue Ausgabe von Werthers Leiden in Frankfurt a. M.

9. Verschiedene Munda und Expeditionen: Verordnung an Rentamtmann Müller, wegen Abänderung im Quartal-Extract, nach Jena. Zweyte Revision von Bogen L. Wissenschaftslehre. An [279] Professor Riemer 2. Revision Bogen L. Schrön Abschied nehmend. Dr. Kranichfeld, Reisender, von Konstantinopel kommend, in russischen Diensten. Frau von Bechtolsheim und Frau Präsident Schwendler. Frau von Wolzogen. Herr Staatsminister von Fritsch. Mittag für uns. Nach Tische Fräulein von Jakob. Abfichten morgen ein Frühstück zu geben. Abends im Theater, die heimliche Heyrath.

10. Meteorologischer Bericht an den Großherzog dictirt und mundirt. Um 11 Uhr Geh. Staatsrath Jakob von Halle, Schopenhauers, von Gerstenbergk, Fräulein Weiß, Canzler von Müller. Mittag Professor Riemer, nachdem wir vorher das Manuscript zur Naturwissenschaft durchgegangen hatten. Nach Tische mit demselben verschiedenes abgehandelt. Abends Dr. Eckermann. Über seinen unterhabenden Aufsatz. Sein bezogenes Quartier und sonstige geschäftliche Verhältnisse. Walthers Armbruch.

11. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Major von Knebel, Exemplar von Werther, Anfrage, Jena.Herrn Bergrath Lenz, Eingesendetes zurück, Anfrage wegen eines curriculum vitae des nordischen Freundes. Herrn Dr. Schrön meteorologisches Heft von Würzburg. – Einiges zur Ordnung des hinteren Zimmers. Deicks, Philologe, empfohlen von Tieck. Mittag für uns. [280] Kam der Grundriß des Königsstädter Theaters von Berlin. Betrachtungen darüber. Kästchen zur Schillerschen Correspondenz. Rudolf Suhrlandt, Großherzoglich Schwerinischer Professor und Hofmaler, eine Sammlung Porträte in schwarzer Kreide gezeichnet, meistens Künstler, vorweisend. Abends Professor Riemer das Jahr 1797 der Schillerschen Correspondenz mit mir durchgehend. Unterbrochen durch Herrn Canzler von Müller. Ersterer blieb zum Abendessen.

12. Kamen die Niemeyerschen Reisen an. Ich ordnete manches zu nächster Expedition. Um 11 Uhr die Frau Großherzogin, den neuen Theater-Grundriß in Berlin ihr vorgelegt. Auch die Reise des Grafen Raczynski. Mittag für uns. Nach Tische kam Walther, mit dem Freyschütz zu spielen. Abends Hofrath Meyer, Professor Riemer. Die Correspondenz von 1797 durchcorrigirt.

13. Concepte, Munda und Expeditionen: An die Weygandische Buchhandlung nach Leipzig. Mit dem Schillerschen Briefwechsel beschäftigt. Mittag Eckermann, den Antrag von Professor Melos mit ihm verhandelt. Die Niemeyersche Reise weiter gelesen. Abends Professor Riemer, den Briefwechsel von 1798 durchgegangen. Er genoß ein Abendbrod und blieb bis gegen 10 Uhr. Überlegung wie die Sache ferner zu behandeln sey.

14. In die Schillersche Correspondenz einiges eingelegt. [281] Um 11 Uhr Frau von Wolzogen und Herr General von Wolzogen. Um 12 Uhr Herr Professor Riemer, die Schillersche Correspondenz abermals mit durchzugehen. Blieb zu Tische. Obige Arbeit nach Tische fortgesetzt. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Herr Oberbaudirector Coudray. Mit demselben das Berliner neue Königstädter Theater beurtheilt.

15. Einschaltungen in die Schillerische Correspondenz. Serenissimi Erklärung wegen des Geburtsfestes. Rescript wegen Wiedereinsetzung Körners. Herr Beer von Berlin nach Bonn gehend. Durchsicht einiger Jahre der Chronik. Frau Professor Melos, wegen der Einleitung von Eckermanns Verhältniß. Mittag Eckermann. Ich sprach mit ihm das Verhältniß zu Melos durch. Verfolgte sodann meine Obliegenheiten. Abends Hofrath Meyer. Das Königstädter Theater mit ihm durchgesprochen. Andere Geschäftsverhältnisse. Kam Professor Riemer. Ging mit demselben die Schillerische Correspondenz von 1798 zum Theil durch. Nach dem Abendessen fuhren wir fort. Es wurden bedeutende und erfreuliche Bemerkungen gemacht.

16. Einiges zur Chronik vom Jahre 1794. Beschäftigte mich damit den ganzen Vormittag. Nebenstehendes expedirt: Herrn Geh. Staatsrath Langermann, was aus dem Concept ersichtlich, nach Berlin.Fräulein von Jakob die Königinhofer [282] Lieder, Halle. An Dr. Körner, Citation aus den 18. October nach Jena. – Mittag unter uns. Gegen Abend Canzler von Müller. Der Medaillen-Angelegenheit erwähnend und einiges andere. Voß Antisymbolik.

17. Mit nebenstehenden Expeditionen den Morgen beschäftigt: An Canzler von Müller den Schillerschen Brief für den Herzog von Orleans. An Stromeyer, Vorbereitung zum Paria. – Ingleichen Schema zu 1795. Herr Professor Riemer um 12 Uhr. Revision der Schillerisch-Goethischen Briefe. Speiste derselbe mit uns. Wir setzten nach Tische das Geschäft fort und beendigten das Jahr 1798. Ich überlegte bis in die Nacht das Weitere deßhalb. Um 5 Uhr war Herr von Malsburg, Bruder des verstorbenen Dichters, bey mir, die Hinterlassenschaft in Dresden abzuholen, mit einem rechtlichen Beystand, Herrn ....., der die verwickelte Geschichte der Cassler Verschwörung, insoweit man sie durchdrungen hatte, umständlich erzählte.

18. Einleitung des zunächst Nöthigen. Herr Genast, Ankündigung eines Fremden. Hofmechanicus Körner, Publicirung eines gnädigsten Rescripts und Vorhalt wegen seines bisherigen Betragens. Einige Anordnung zum Beziehen der Winterquartiere. Lord Byrons The age of Bronze. Mittag für uns. Des Aristoteles Politik in Garves [283] Übersetzung. Die Extersteine von Menke. Der Maler von München kommend, drey Hefte Raphael Sanzio von Fr. Rehberg. Hofrath Meyer in Auftrag Serenissimi. Beredung deßhalb. – An die Herren R. I. Frank nach Straßburg, mit Inlage. Herrn Obrist von Lyncker, wegen des Bibliotheksdiener Beyer, nach Jena.

19. Abdrücke des Gothaischen Pferdes von Müller. d'Altons Aufsatz darüber abgeschrieben. Zum Jahre 1795 einiges dictirt. Brachte Reckel die Abschrift der Jenaischen Bibliotheks-Disposition. Nachricht von der intendirten Gefangennehmung eines Griechen in Dresden. Einiges Meteorologische. Mittag zu dreyen. Ottilie war bey der kranken Mutter. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Darauf Frau von Arnim, von ihren Frankfurter Expeditionen.

20. Jenaische Sendung von Wesselhöft, Schrön und Bran. Überlegung, Arbeiten und Vorarbeiten deßhalb. Nebenstehende Sendung abgefertigt: Herrn Wesselhöft die Kupfer zum morphologischen und naturwissenschaftlichen Hefte. Serenissimo d'Altons Gutachten über die Zeichnung des Gothaischen Hengstes nach Wilhelmsthal. – Herr Soret wegen des französischen Blättchens. Meteorologische Darstellungen an Helbig 1823 December, 1824 Januar bis August, fehlt der [284] May. Mittag für uns. Schillers Niederlande, zufällige doch angenehme Begegnung. Hofrath Meyer einiges wegen der Zeichenschule eröffnend. Frau von Arnim.

21. Sendung von Meyern des Museum Worsleyanum, auch die alten Münzen, erklärt durch Nöhden. Hofbuchhändler Hoffmann, mit einem Bilde von Klopstock und Anfrage, ob es gleiche? Einiges an der Chronik von 1795. Briefconcepte. Sonstiges besorgt und vorbereitet. Nachricht von der unglücklichen Aderlaß der Königin von Bayern. Mittag zu dreyen. Sodann fernere Überlegung wegen des Bogen N. Abends Professor Riemer. 1798 der Schillerschen Correspondenz abgeschlossen, 1799 angefangen. Schillers Abfall der Niederlande.

22. Mamsell Facius. Vorbereitung der morgenden Sendung an Wesselhöft. Herr Eckert grüßend von Herrn von Helldorf und das Kästchen Gebirgs- und Gangarten von Gastein abliefernd. Vorbereitung sie auszupacken und auszulegen. Hofrath Rehbein. Über Wirkung der warmen Bäder auf Paralysen, entstanden durch Nervengebrechen und durch Gicht. Zwey persische Gedichte, übersetzt von Scherer in München, mitgetheilt von Canzler von Müller. Sie sind von der höchsten Vortrefflichkeit. Englische Nachbildungen, herrliche Antiquitäten abermals angesehen. [285] Mittag Herr Generalsuperintendent Röhr. Nach Tische die Gebirgsarten von Gastein ausgepackt und überdacht. Abends Professor Riemer. Am Jahr 1799 der Schillerschen Correspondenz zu revidiren fortgefahren. Blieb derselbe zu Tische. Verschiedene durch jene Briefe aufgeregte Erinnerungen durchgesprochen.

23. Von Raumer Hohenstaufen, König Manfred im vierten Bande. Mineralien von Gastein, Catalog durchgesehen und Nummern geschrieben. An dem Jahre 1795 dictirt. Pastor Lossius von Heusdorf, einige Münzen bringend. Um 12 Uhr Professor Riemer. Behandlung der Correspondenz von 1799. Speiste derselbe mit. Fernere Anordnung der Gasteinschen Mineralien. Canzler von Müller, eine Unterredung mit Frau Großherzogin referirend. Mit Riemer fortgesetzt die Correspondenz von 1799. Mancherley Betrachtungen und Verhandlungen darüber. NB. Um 5 Uhr Frau von Spiegel und Fräuleins.

24. Bericht wegen der Zeichenschule im Jägerhaus. Verschiedenes Jena betreffend mit meinem Sohn. Hofrath Rehbein, die Gasteiner Mineralien schauend. Manches geordnet. Einiges am Jahr 1795. Kurzes Promemoria wegen des Ludus Helmontii. Mittag für uns. NB. Vor Tische der Erbprinz und Herr Soret. Letzterem wurden die Gasteiner Mineralien vorgewiesen. Nach Tische weitere [286] Ordnung und Betrachtung gedachter Mineralien. Abends Professor Riemer, mit ihm die Briefe von 1800 durchgegangen. Kam eine Sendung von Herrn Zanoli aus Köln, Bilder des Kölner Carnevalszugs enthaltend. Interessantes Gespräch über Sprache, Sylbenmaaß, Metier und Verfahrungsweise der Grammatiker.

25. Briefe concipirt. Julius Angersteins Gemälde- Sammlung in Kupfer von Serenissimo. Kräuter, Bibliotheksangelegenheiten. Mittag für uns. Nach Tische die Ordnung der Gasteiner Gesteine weitergeführt. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray. Eisenacher Ereignisse. Angesehen die Kölnischen Carnevalsbilder, ingleichen den neuen Band Kupferstiche nach dem Cabinet des Herrn Angerstein, welches nach dessen Ableben das Londner Museum angekauft hat. Zu Nacht ältere Dinge vorgenommen.

26. Den Brief wegen der Zeichenschule an Hofrath Meyer expedirt. Verschiedenes vorbereitet auf morgen. Das neue Repositorium einzuräumen angefangen. Sonstige Ordnung im hinteren Zimmer. Um halb 11 Uhr die Frau Großherzogin. Die Gebirgsarten von Gastein absolvirt. Mittag mit den Frauenzimmern. Mein Sohn war bei der Logentafel. Kam die Revision des Bogens N. von Jena. Gegen Abend mit John verschiedenes expedirt. Wachlers Handbuch der Geschichte der Litteratur betrachtet.

[287] 27. Der Bibliotheksdiener Beyer von Jena, wegen der Militär-Angelegenheit. Resolution von Serenissimo aus den Vortrag wegen der Zeichenschule. Mittag für uns. Stufen von Kupferkies aus dem Neustädter Kreise. Gegen Abend Herr Canzler. Maynzer Untersuchungsacten. Andere Notizen von öffentlichen und besondern. Brief von Paris, Lord Byrons Büste und die meinige ankündigend. Die Acten der italiänischen Reise durchgesehen. Wachlers Handbuch. – Herrn Obrist von Lyncker nach Jena, mit einem Attestat für Beyer etc.

28. Correspondenz von 1796 in Absicht auf Politica durchgesehen. Die darauf bezüglichen Paragraphen dictirt. Alles Vorseyende weiter geführt. Werthers Leiden an Frau von Stein. Elegie an Frau von Pogwisch. Herr Rath Hage, ein Verzeichniß archivalischer und typographischer Merkwürdigkeiten von Serenissimo bringend. Mittag Eckermann. Umständliches Gespräch über die hiesigen Engländer, deren Absichten, Fähigkeiten und Behandlungsweise derselben. Brief von Geh. Rath von Leonhard. Auch dessen Taschenbuch für 1823. Fortgesetzte Studien des nächst Vorliegenden. Professor Riemer. Den Jahrgang der Briefe 1801 mit ihm durchgegangen.

29. Copie von Brief und Schreiben die Bundestags- Angelegenheiten betreffend. Herr Präsident von[288] Motz, Academica: von seiner Seite Eichstädts Naturalien betreffend, von meiner Wohnung des Bibliothekars. Herr Geh. Legationsrath Conta. Zeitschrift für Physiologie, gesendet von Herrn Roux für die Jenaische Bibliothek. Heinrich Müller, den Tod seines Vaters meldend und seine Wünsche wegen des Steindrucks vortragend. Einiges am Jahre 1796. Sonstiges eingeleitet und abgeschlossen. Mittag für uns. War Geburtstag der Fräulein Ulrike. Die Geschenke vorgezeigt und ein scherzhaftes Gedicht erwidert. Gegen Abend Hofrath Meyer, die Angelegenheiten der Zeichenschule durchgesprochen. Auch die Fortschritte des jungen Prinzen. Ich las in Wachlers Handbuch.

30. Papiere der italiänischen Reise gesichtet. Manches vorbereitet und eingelenkt. Nebenstehendes:Herrn Professor Zelter nach Berlin. Wesselhöfts Druckerey Bogen N. und 2 Convensionsthaler nach Jena. – Besuchte mich I. A. Stumpff, Harp- Maker to his Majesty. Conversationsblatt, October. Schmeller wegen der Veränderung im Jägerhause. Mittag für uns. Auf die Lebenschronik Bezügliches. Conversationsblatt von October. Leonhards neustes Taschenbuch von 1823.

31. Correspondenz von 1797. Ottiliens Geburtstag. Dr. Weller von Jena den Bibliotheks-Hauptbericht[289] bringend. Einige kleine Bemerkungen. Um Zwölf Herr Professor Riemer; mit demselben die Briefe von 1802 durchgegangen. Speiste derselbe mit uns, auch Eckermann. Gegen Abend fuhr ich in der Arbeit mit Riemern fort. Gedachtes Jahr ward geendigt. Vermischte Briefe von 1797 angefangen auszuziehen.

November

1. Das erste Vierteljahr von 1797 abgethan. Den Güldenapfelschen Bericht bis zum Beschluß gelesen. Den Bericht an die höchsten Höfe durchgedacht, den Entwurf dictirt. Heinrich Müller wegen der Schlüssel und der Locale. Verhältnisse des Gebäudes. I. A. Stumpff, ein Rühler, in England angesessen. Regierungsrath Müller sein Werk über die Hansestädte bringend. Mittag für uns. Sodann alles Vorliegende vorwärts gebracht. Briefe von 1797 excerpirt. Blieb allein und fuhr fort bis Nachts. Den früh concipirten Bericht durchgesehen.

2. Den Bibliotheksbericht frisch dictirt; die Expedition an Herrn von Nagler ausgefertigt: Herrn von Nagler nach Berlin, nach dem Concept. Den Abschluß des Güldenapfelschen Berichts erhalten und durchgelesen. Die Rechnungs-Extracte nochmals durchgesehen. Sonstiges hierher Gehöriges arrangirt. Mit dem Diener bey der [290] Zeichenschule, Riese, besprochen, besonders wegen des Holzes. Mittag für uns. Nach Tische Herr Canzler von Müller. Französische Übersetzung des Briefes nach Brüssel. Sonstige Verhandlungen. Professor Riemer, mit demselben erstlich den Bogen O. und den Umschlag durchgegangen. Sodann die Correspondenz von 1803. Zuletzt Wachlers Handbuch vorgenommen.

3. Fernere Wintereinrichtung im hinteren Zimmer. Nebenstehendes: Verordnungen an Güldenapfel, an Geh. Hofrath Eichstädt, an Rentamtmann Lange nach Jena, nach dem Concept. An Wesselhöft Abschluß des Bogen O. und Umschlag. – Einiges über kurz erst gelesene Bücher. Fernere Überlegung des Bibliothek-Berichtes. Mittag Eckermann. Nach Tische die serbischen Lieder vorgenommen. Auch die nächsten Hefte Kunst und Alterthum und Naturwissenschaft durchgedacht. War die Anzeige des morphologischen Hefts für die Zeitungen fertig geworden. Später Wachlers Handbuch.

4. Erst am Berichte corrigirt. Nachher verschiedenes Einzelne. Ältere Papiere zu Kunst und Alterthum vorgenommen. Abschriften des Inhalts des letzten naturwissenschaftlichen Heftes. Fernere Einrichtung in dem hinteren Zimmer. Mittag für uns. Einleitung verschiedener Dinge auf morgen. Wachlers Handbuch.

[291] 5. Anzeige und Affiche des Paria aus morgen. Bibliotheks – Bericht. Meteorologie. Kam der junge Hofe von Eisenach, seiner Schwester Gemälde in dem Museum zu Sehen wünschend. Hofrath Renner, Nachricht gebend, daß der verdiente Naturforscher Bojanus krank hier angekommen sey und bedauere mich nicht besuchen zu können. Renner zeigte zugleich das Skelett eines Auerochsen vor und erbat sich vor Bojanus den Jenaischen Urstier copieren zu lassen. Fortgesetzte Meteorologica. Mittag für uns. Nach Tische bald in's hintere Zimmer. Alles Vorliegende durchgesehen. Manches Nächste durchgearbeitet, zuletzt Wachlers Handbuch. – An die Cottasche Buchhandlung des morphologischen Heftes Inhalt nach Stuttgardt. War das Gleiche gestern nach Berlin abgegangen.

6. Das Geschäft von gestern Abend fortgesetzt. Sodann die eigentlichen Expeditionen vorgenommen: Verordnung an Färber, wegen Renners Gesuch, Jena. Einladung Hofrath Meyers auf morgen. – Bibliotheks-Bericht, Rechnungs-Extracte vorgenommen. Concepte auf morgen dictirt. Acten der Maynzer Untersuchungscommission. Sonstige Einzelnheiten dictirt, wissenschaftlich und psychologisch. Mittag für uns. Sodann die Acten der Maynzer Central-Commission wieder gelesen. Abends im Schauspiel: Der Paria und Der [292] neue Gutsherr. Später die Protokolle ferner angesehen.

7. Die Concepte durchgesehen. Die Grundriffe in die Bibliotheksacten geheftet. Kamen einige Kisten Gipswaare von Berlin. Hofrath Rehbein. Hofrath Meyer, Kunstaufsätze bringend, einen Holzdiebstahl im Jägerhause anzeigend. Auszug aus den Maynzer Acten. Um 12 Uhr Professor Riemer. Den Hauptbibliotheks-Bericht von Jena mit ihm durchgegangen. Blieb derselbe zu Tisch. Gegen Abend die Schillerschen Briefe bis 1805 revidirt. Später über Anmaßung der Grammatiker, Modestyl und daraus gegründete Kritik, ältere Wiener Philisterey über meine Lieder. – Herrn Canzler von Müller Herrn Dr. Nöhden, für Herrn von Eschwege, London. Letztem an Rehbein abgegeben.

8. Ordnung gemacht. Nebenstehendes: Herrn Wesselhöfts Druckerey Bogen O. und Umschlag letzte Revision, nach Jena. Herrn Geh. Legationsrath Conta, wegen Hesse in Rudolstadt. – Abschrift des Bibliotheks-Berichts. Um 12 Uhr der Prinz, Herr Soret, Hofrath Meyer. Den französischen Catalog an Herrn Soret. Hofrath Meyer, durchgesprochen mit ihm das Museum im Jägerhause und dessen künftige Besorgung. Blieb derselbe zu Tische. Besprachen wir die übrigen Geschäfte der Zeichenschule. Gegen Abend [293] Canzler von Müller. Später für mich. Den Schillerschen Briefwechsel der drey ersten Jahre. Auch Wachler über Cicero.

9. Mancherley gefördert und für die nächsten Tage vorbereitet. Rubriken und Sonstiges zum Jenaischen Bibliotheks-Hauptbericht. Der Frau Großherzogin Königliche Hoheit von halb 11 Uhr an, besahen die Sammlungen der Frau Herzogin von Berry lithographirt. Packete für die nächsten Posttage. Mittag für uns. Gegen Abend Eckermann. Über die Engländer, ihre Persönlichkeit, Absichten und sein Verhältniß zu ihnen besprechend. Später für mich, die serbischen Lieder vorgenommen. –Herrn Canzler von Müller, wegen Herrn von Anstätten.

10. Zunächst den Bibliotheksbericht betrachtet. Mit meinem Sohn verschiedenes die oberaufsichtlichen Geschäfte betreffend. Den Bibliotheksbericht auf alle Weise gefördert; das Blättchen für Herrn von Anstätten geschrieben. Nebenstehendes abgeschickt: Mr. Chevalier de Kirckhoff à Anvers. Herrn Kreismedicinalrath Ringseis, München, mit einer Schachtel Mineralien. – Mittag für uns. Verschiedenes vorgearbeitet. Die Prinzen von Darmstadt, mit Aufträgen von ihrem Herrn Großvater. Wachlers Litteratur der späteren Latinität. Einiges zu mehrerer Ordnung in dem hinteren Zimmer.

[294] 11. Die Buchstaben in die Bibliotheks-Zeichnungen eingeschrieben. Die serbische Angelegenheit vorgenommen. An Oberbaudirector Coudray die sitzende Statue von Berlin. Mittag für uns. Nach Tische Sendung von Conta, ingleichen von Berlin und Maynz. Catalog von Weigel. Abends Professor Riemer. Den Bibliotheks-Bericht mit ihm durchgegangen, ingleichen die serbischen Angelegenheiten. Speiste derselbe bey mir.

12. Fortgesetzte Betrachtung über die serbischen Lieder. Bibliotheksbericht dem Abschluß näher geführt. Einige Briefe concipirt. Der junge Müller seine lithographischen Abenteuer schriftlich vortragend. Mittag Fräulein Adele. Herr Canzler von Müller. Später für mich. Wachlers neuere Römer. – Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn.

13. Abschriften des Berichtes an die Herren Erhalter. Ankunft der letzten Aushängebogen von Kunst und Wissenschaft. Cäcilia, Journal, näher beleuchtet. Einiges andere, die Incunabeln und Anfrage des Großherzogs betreffend. Die Gräfin Julie Egloffstein. Mittag zu dreyen. Ließ Walthern mehrere Bilder sehen. Kam Dr. Eckermann und erzählte verschiedenes die Engländer betreffend. Oberbaudirector Coudray von Ilmenau und den dortigen Wegebau-Angelegenheiten sprechend. Ingleichen von Lieutenant Batsch und dessen Sendung an die Werra.

[295] 14. Nebenstehendes: An Serenissimum, wegen der Incunabeln und wegen Blücher. Nachher die Abschrift von dem Berichte fortgesetzt. Betrachtung über eine Stelle in der Cäcilie. Mittag Dr. Eckermann und der Badeinspector. Berkaische Geschichten und Verhältnisse. Nach Tische den Kindern Bilder vorgewiesen. Zeitungen gelesen. Unterhaltung mit meinem Sohn. Wachlers Litterargeschichte. Später Griechen und Römer bis zu den Kirchenvätern.

15. Abschrift des Berichtes vollendet. Verschiedene Studien für mich das Nächste betreffend. Hofrath Meyer, wegen einiger Angelegenheiten der Zeichenschule. Verschiedene Munda. Concept wegen des Grafen Vargas Bedemar. Mittag für uns. Fortgesetzte Arbeiten von früh. Abends große Gesellschaft, die hiesigen Engländer und nächsten Freunde. Nachts Wachlers Litteratur.

16. Abgeschlossen die Abschrift des Berichtes. Las den Bhagavad-Gita, von Wilhelm Schlegel gesendet. Serenissimi Anregung wegen Gebrauch des gelben Zimmers. Mittag Professor Riemer. Gespräch über grammatisches Interesse. Nachtische Herr Canzler von Müller. Frauenzimmerliche Unterhaltung über die neusten Schriften. Sodann Revision der letzten Schillerschen Jahres-Correspondenz. Ferner der erste Theil meiner neuen kleinen Gedichte. Speiste derselbe ein [296] Abendbrod. – Herrn Auctionator Weigel nach Leipzig, einige Aufträge wegen Kupfern.

17. Letzte Beschäftigung mit dem Bericht, ältere Venetianische Gemälde. Abermals einige Anfragen und Aufträge von Serenissimo. Mittag für uns. Nach Tische das Ethnographische Archiv durchgelesen. Bis gegen Abend. Alsdann die Miscellen. Ersteres Nachrichten von Mexico, zweytes von Columbien.

18. Promemoria an Serenissimum wegen verschiedener Geschäfte. Promemoria an Sulpiz Boisserée, wegen Heinrich Müllers. In den Miscellen Columbien weiter gelesen. Der junge Müller die letzte Arbeit seines Vaters, Kants Bildniß, bringend. Vorher die junge Facius eine Bossirung nach meiner Medaille vorzeigend. Mittag aß Walther zum erstenmal nach dem Wiedergebrauch seines linken Arms mit uns. Mein Sohn war nach Hetschburg mit Gesellschaft gegangen. Die Unterredungen mit Byron kamen zur Sprache. Einige sehr schöne Gedichte desselben wurden gelesen. Abends Herr Canzler von Müller; die neue Einrichtung auf der Bibliothek zur Beschauung der Kupferwerke besprochen. Brief der Demoiselle Jacobi von Düsseldorf. Rolle mit Steindruck von Nauwerck. Später mit meinem zurückgekommenen Sohn.

19. Heinrich Müllers Angelegenheit nach Stuttgardt[297] zu befördern. Mit Wolf spazieren gefahren. Mittag für uns. Gegen Abend Herr Knight. Unterhaltung über seine zurückgelegten Reisen.

20. Wachlers abendländische National-Litteratur. Expeditionen nach Stuttgardt für Müller. Herr Soret mit einem Tiroler Mineralienhändler. Serenissimus befahlen einiges für Jena auszusuchen. Einiges dictirt in Bezug auf die neuen Hefte. Kräuter wegen der Loderischen Tafeln zu Berka. Mittag für uns. Wurden die neusten Schriften über Byron besprochen. Gegen Abend Canzler von Müller einen Brief des Grafen Reinhards vorlegend. Betrachtete ich nachher noch einige fragmentarische Dictata.

21. Einzelne Munda nachträglicher Briefe einzuschalten in's Jahr 1795. Den Aufsatz über Venetianische Gemälde und Restaurationen abschriftlich an Riemern. Herr von Cruikshank zum Besuch. Mittag für uns. Die Schillerschen Briefe vorgenommen. Ingleichen auf serbische Gedichte Bezügliches. Abends deßgleichen. Einiges andere für Kunst und Alterthum. Die Kinder zeichneten und besahen Bilder.

22. Auf serbische Lieder Bezügliches dictirt. Wurden die Fenster bey mir geputzt. Nachher in der Schillerschen Correspondenz Briefe eingeschaltet. Ließ die Frau Großherzogin auf morgen sich anmelden. Mittag für uns. Serbische Litteratur. [298] Abends Hofrath Meyer, wegen des Catalogs im Jägerhause, auch der Instruction der Demoiselle Seidler. Nachher Oberbaudirector Coudray. Wir besahen die Niederländische ältere Schule, besonders Landschaften. Er ging in's Stadthaus zu einer künstlerischen Darstellung des

Ich fuhr an der serbischen Angelegenheit fort.

23. Einige Einschaltungen an her Schillerschen Correspondenz. Einiges zu den serbischen Gedichten. Frau Großherzogin Königliche Hoheit. Im hinteren Zimmer ausgeräumt. Mittag für uns. Um 6 Uhr Professor Riemer. Die alten Venetianischen Gemälde mit ihm durchgegangen. Ingleichen einiges über die serbischen Lieder. Derselbe blieb zu Tische und wurde gar manches über Sprache, auch über den Unterschied der Naturpoesie gehandelt.

24. War der Teppich im hintern Zimmer gelegt. Dictirte die serbische Angelegenheit weiter. Die dazu gehörigen Briefe wurden geheftet. Die sogenannten Fabrikmalayen betrachtet. Mittag für uns. Nach Tische die serbischen Lieder. Zweisel wegen Haikuna. Abends Eckermann. sein Verhältniß zu den Engländern erzählend. Betrachtung über den fortgesetzten Unterricht derselben. Später für mich. Hatte die zurückgebliebenen Briefe von 795 in die Schillersche Correspondenz eingeschaltet.

25. Sendung von Frankfurt: Kastanien und Senf. [299] Von Kassel: Göttinger Professoren und Färöer Lieder, mitgetheilt von Grimm dem Jüngeren. Die Professoren vom jüngsten. Das Frankfurter Kästchen ausgepackt. Kastanien, Senf und Stickwolle gesondert. Mittag für uns. Gegen Abend Herr Canzler die neusten Byronschen Angelegenheiten besprechend. Späterhin Conversations de Lord Byron premier. – An Serenissimum, Promemoria über Verschiedenes; mit den Kupfern der Professoren von Göttingen.

26. Einschaltungen in die Schillersche Correspondenz. Sendung von Serenissimo. Ferner von Berlin, die Kupfer zu Lalla Rookh. Mittag für uns. Lord Byrons Unterhaltungen weiter gelesen. Abends Professor Riemer. Mit demselben den Abschluß der serbischen Gedichte. Ferner das nordische Lied, übersetzt von Wilhelm Grimm, gelesen.

27. Einschaltungen in die Schillersche Correspondenz. Beschäftigung dazwischen mit den Kindern. Noch einige Betrachtungen, welches serbische Lied bey'm Schluß der Abhandlung zu brauchen. Bibliotheksdiener Beyer von Jena, mit Nachricht, daß er zur Verloosung gehe, durch Herrn Obrist von Lyncker ermuthigt. Schmeller seinen lithographirten Dr. Heine vorzeigend. Mittag für uns. Den neuen Aufsatz von Eckermann gelesen. Abends in der Oper Tankred. Nachher den Eckermannischen Aufsatz geendigt.

[300] 28. Einige Briefe concipirt. Fräulein von Liebhaber aus Braunschweig. Hofrath Rehbein und Schwager. Nachher Herr Präsident von Motz. Geh. Hofrath Kirms. Mittag Eckermann zu Tische. Gespräch über seine neuste Abhandlung, auch wie er für einen Band seiner kleinen Abhandlungen sorgen müsse. Abends für mich. Las die Kriegsgeschichte der Jahre 1813 und 14.

29. Einschaltungen in die Schillersche Correspondenz. Artaria von Mannheim, seine mitgebrachten Kunstwaaren vorzuzeigen erbötig. An den Einschaltungen fortgefahren. Ich las den Feldzug vom Rheine bis nach Paris. Mittag für uns. Hofrath Meyer kam wegen einiger Angelegenheiten der Zeichenschule. Abends ein Heft von Klaproth gegen Schmidt in Petersburg.

30. Sendung von Fräulein Therese von Jakob. Maxim's Hochzeit. Briefe vorbereitet und mundirt. Nebenstehendes abgesendet: Herrn Rath Grüner nach Eger. Gräfin Julie Egloffstein. Artaria Kupferstiche und Gemälde vorzeigend. Hofrath Soret. Mittag für uns. Abends Professor Riemer. Den Abschluß des serbischen Aufsatzes durchgegangen. NB. Hatte das große serbische Gedicht nochmals für mich gelesen.

[301]

December

1. Meldeten sich Geh. Rath Schinkel und Reisegesellschaft. Einiges zu Kunst und Alterthum. Mittag Geh. Rath Schinkel, Geh. Rath Kerll, Dr. Waagen. Speisten zugleich mit Müller, Coudray und Meyer. Nach Tische verschiedenes vorgezeigt. Sie reisten noch den Abend ab. Ich blieb für mich und beachtete die Einzelheiten aufs neue. Der Diener Krause trat heute früh seinen Dienst an.

2. Auf das nächste Stück von Kunst und Alterthum die Aufmerksamkeit gewendet. Das Einzelne von gestern Abend wieder aufgenommen und überdacht. Prinz Mujo's Krankheit abgeschrieben. Herr Obrist von Lyncker, wegen dem Bibliotheksdiener Beyer sprechend, was für ihn zu thun sey beredend. Mittag für uns. Einige Zeit mit den Kindern. Sendung des Grafen Sternberg. Las in Hormayrs Taschenbuch für die vaterländische Geschichte die Legenden und die Geschichte der Krone von Böhmen. Überlegung wie aus dem Mattstedter eingegangenen Kohlenwerke einige Musterstücke zu erhalten.

3. Briefe mundirt, concipirt und vorbereitet. Einiges auf Kunst und Alterthum Bezügliche durchgesehen. Verschiedene Sendungen. Mittag für uns. Las Plato's Jon in der Stolbergischen Übersetzung. In dem Hormayrischen Wiener Handbuch Legenden[302] und Familiengeschichten. Herr Canzler von Müller, die Colossalbüste von Dante vorlegend. Eckermann von neuen Anmuthungen zur Mitarbeit an dem Europäischen Magazin erzählend.

4. Nebenstehendes mundirt und expedirt: Herrn Dr. Schrön die Wasserhöhe des Rheins. An Färber die Anfrage wegen der Kisten, Jena. An Fräulein von Jakob nach Halle. Herrn Professor Zelter, mit einem Werther und einer Medaille. – Wolf zeichnete nach seiner Art. Gedicht für Schellhorns gestrigen Jubeltag. Einiges an der Abschrift von Meyers Recensionen. Mittag für uns. Sodann das Wiener Taschenbuch betrachtet, besonders die Geschichte des Schlickischen Münzwesens zu Joachimsthal. Die Silbermünze dagegen betrachtet und was an Grafen Sternberg zu erlassen seyn möchte bedacht.

5. Rath Schellhorn für das gestrige Gedicht dankend. Abschrift der Meyerschen Recensionen geendigt. Der junge Müller wegen eines abzudruckenden Steines. Herr Soret und der Prinz. Serenissimus. Höchstdenenselben verschiedenes vorgewiesen und vorgetragen. Mittag für uns, ohne Ulriken, die aus dem gestrigen Ball wieder verletzt worden war. Hofrath Rehbein wegen dieser Angelegenheit. Nach Tische besonders auch neuere Kupfer angesehen. Abends Hofrath Meyer, wegen des Gemäldekatalogs und sonst. Mit Professor Riemer [303] den Anfang des Meyerschen Manuscripts durchgegangen. Schreiben von Willemer.

6. Livre d'Amour mit ausgemalten Kupfern von Serenissimo. Mancherley corrigirt, ausgefertigt, concipirt, besonders auch Briefe für die nächsten Tage. Mittag für uns. Kamen die Exemplare Morphologie von Jena. Valerie von Satori, ein neuer deutscher Roman. Livre d'Amour durchgesehen.

7. Vorbereitung zur Ankunft Ihro Hoheit der Frau Großherzogin. Derselben die Ausschiffung der Prinzeß von Brasilien vorgewiesen, ingleichen die lebendigen Berliner Festbilder von Hensel. Briefe von Weigel und Carl von Leipzig und Jena. Mittag für uns. Kupferstiche beschaut. Die nächsten Briefe und andere Expedienda durchgesehen. Später Wachlers Litteratur. – An Auctionator Weigel nach Leipzig, wegen der Kupferstich-Erstehung.

8. Eröffnung der Kiste von Paris. Mancherley Munda und Concepte. Mittag zu dreyen. Ulrike erschien nicht. Überlegung des Nächsten. Abends Canzler von Müller. Sodann in das Schauspiel. Ausführung der Bürger von Wien mit Staberls Lustigkeiten.

9. Brief an Graf Sternberg mundirt. Schreiben von Nees von Esenbeck erhalten. Einiges eingeschaltet in die Schillerische Correspondenz. Mittag [304] zu drey. Gegen Abend Doctor Eckermann. Sodann Oberbaudirector Coudray, das Nähere von der Petersburger Überschwemmung erzählend. Professor Riemer, ging mit demselben einige Meyerische Aufsätze durch. Er blieb zu Tische und wir verhandelten verschiedenes Litterarische und Moralische.

10. Der erste Starke Schnee. Vieles geordnet, berichtigt, vorgearbeitet. Im vordern Zimmer die Schillersche Correspondenz gesichtet und sorgfältig fortgesetzt. Heinrich Müller, die Probedrücke von Heinens Porträt bringend und das Geschäft überhaupt durchsprechend. Proposta di aleune Correzioni ed Aggiunte. Gedanken über einen Vorschlag an Nees von Esenbeck. Den plan von St. Petersburg aufgesucht. Mittag zu drey. Herr Canzler von Müller, dem den Abdruck des Heinischen Bildes übergab. War von einem Werke des Grafen Ségur die Rede. Nachher Hofrath Meyer, mit welchem einige Stellen der Kunstaufsätze durchging. Später Tausend und eine Nacht, von Breslau übersendet, zweyter Band.

11. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Carl, Kaufmann in Jena, mit 5 Thlrn. 3 Gr. Curr. An den Conducteur Schrön zu Jena. An Färber autorisirte Quittungen dahin. Herrn Breitkopf und Härtel nach Leipzig, Empfangschein [305] wegen des Buquoyschen Werkes. An Professor Riemer, wegen des französischen Catalogs. – Einschaltungen in die Schillerische Correspondenz von 1800. Canzler von Müller wegen der Pariser Büsten. Promemoria deßhalb an Ihro Hoheit den Großherzog. Baurevisor Klein, wegen des Mattstädter Kohlenwercks. Einige Emendationen au dem Manuscript von Kunst und Alterthum. Mittag zu dreyen. Tausend und eine Nacht, zweyter Theil. Gegen Abend Dr. Weller. Wurden mit ihm die Bibliotheks-Angelegenheiten und Privatgeschäfte durchgesprochen. Blieb derselbe zu Tische.

12. Schillersche Briefe für Kunst und Alterthum. Ich bedachte die Versendung der Morphologie. Herr Geh. Cammerrath Helbig wegen eines von Lindenauischen Briefes, nicht weniger die sämmtlichen graphischen Darstellungen zurückbringend. Ich beschäftigte mich ferner mit dem fertigen Manuscript Kunst und Alterthum. Mittag zu dreyen. Nach Tische Tausend und eine Nacht. Überlegung des ästhetischen und sonstigen Werths derselben. Professor Riemer, das Buchhändlerblatt mit Anzeichnungen zurückbringend. Einige Stellen in Hofrath Meyers Aufsätzen berichtet. Das Mayländische Werk gegen Crusca stellenweis durchgegangen.

13. Einen Brief d'Altons an Serenissimum bringend.[306] Abschrift von meinen Briefen von 1802 zu Kunst und Alterthum fortgesetzt. Briefe mundirt und Nebenstehendes expedirt: An Serenissimum, einiges zurück gesendet. Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt. – Demoiselle Facius. Noch einige Concepte von Briefen und Schemata von Aufsätzen. Mittag zu dreyen. Den morgenden Verkauf der Frauenvereinswaare besprochen. Nach Tische einige Concepte vorgenommen. Abends Herr Canzler von Müller, das Gemälde eines alten Schulmeisters von Gräfin Julie von Egloffstein vorweisend, von des Grafen Ségur russischem Feldzug erzählend. Tausend und eine Nacht fortgelesen.

14. Einzelnes vorgenommen. Auf heute Abend anderes vorbereitet. Briefe rein dictirt. Einiges mundirt. Einige Bemerkungen aufgezeichnet. Morphologische Packete gemacht und abgesendet. Mittag zu zwey; Ottilie war wegen des Frauenvereins abwesend. Gegen Abend mit John einiges nachgearbeitet. Besuch des Herrn von Helldorf. Herr Professor Riemer, mit welchem verschiedene Concepte durchgegangen wurden. Er blieb zu Tische und wir besprachen besonders auch die eigentlichen Entwicklungen der Sprache aus sich selbst und die großen dabey obwaltenden Schwierigkeiten, woher die Differenzen der verschiedenen Meynungen und die Unmöglichkeit sie zu vereinigen [307] entspringt. –Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz, Herrn Geh. Oberregierungsrath Nicolovius, Herrn Geh. Rath Langermann, Herrn Professor Zelter nach Berlin; mit 4 Heften Naturwissenschaft pp., adressirt an letzteren. Herrn Grafen Sternberg nach Brzezina. An die Weygandische Buchhandlung nach Leipzig.

15. Sämmtliche vorliegende Briefe mundirt. Die Angelegenheit wegen Güldenapfelischen Deputats durchgeführt, anderes beseitigt und berichtigt. Mittag zu vieren. Abenteuer des gestrigen Balles. Ich nahm nachher das in Frage seyende Güldenapfelische – Eichstädtische Deputat wieder vor, um ein kleines Actenfascikel zu formiren. Vorher war Fräulein Adele Schopenhauer dagewesen. Herr Hofrath Meyer, den Catalog des Museums bringend. Verschiedenes besprechend auf die Tabelle seiner alten Kunstgeschichte bezüglich. Herr Oberbaudirector Coudray, von seinen gegenwärtigen Beschäftigungen referirend. Sendung des Herrn Staatsrath Schweitzer. Dieselbe genau durchgegangen. Später Tausend und eine Nacht. – An Serenissimum die Boisseréeschen Steindrücke, vierte und fünfte Lieferung.

16. Promemoria an Herrn von Motz weiter arrangirt. Abschrift an der Schillerschen Correspondenz. [308] Einiges in den Branischen Miscellen und Minerva gelesen. Mittag zu vieren. Medwins Unterredungen mit Byron. Abschriften zu dem Promemoria für Herrn von Motz. Später für morgen vorgearbeitet und schematisirt. Herr Hofrath Soret, die goldne und silberne Medaille von Genf vorzeigend und manches besprechend.

17. Abgeschlossen den Aufsatz für Herrn von Motz. Mehrere Munda und Concepte. Nebenstehendes mit einem Blatt für Herrn Nees von Esenbeck und Herrn Beer: Herrn Präsident Nees von Esenbeck mit 4 Exemplaren Morphologie: 1 Nees von Esenbeck, 1 Herrn Oberbergrath Nöggerath, 1 Herrn Professor d'Alton, 1 nach Paris. – Pasten-Sendung von Berlin. Mittag zu vieren. Tausend und eine Nacht fortgelesen. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Sodann Herr Dr. Eckermann. Mit letzterem, der fortfuhr Englisch zu lernen, über englische Litteratur und Geschichte. Auch die großen Vortheile, solche zu studiren. Dann ward über das Byronsche Leben in Italien und Griechenland gesprochen.

18. Einige Briefe mundirt. Nebenstehende Expeditionen abgeschlossen und expedirt: Herrn Dr. Storch, Medicinalrath, nach Salzburg. Herrn Jos. Max, Buchhändler, nach Breslau. An Fräulein Therese von Jakob nach Halle.

[309] Herrn Präsident von Motz

nach Jena, das Güldenapfelsche
Fruchtdeputat betreffend.

Herrn Frommann,

mit einer Medaille für Alwina.

An Färber,

autorisirte Quittungen
zurück.

}Sämmtliches nach Jena.

An der Correspondenz fortgeschrieben, zu Kunst und Alterthum. Mittag zu vieren. Gegen Abend Herr Eckermann und der Engländer Jelle. Nachher Herr Oberbaudirector Coudray, welcher von einem vorseyenden Bau im Schlosse, von der Dampfheizung, einem Ausflug nach Erfurt und seinen jetzt am Ende des Jahrs gehäuften Geschäften erzählte. Tausend und eine Nacht. John hatte an meinen Briefen von 1802 an Schillern geschrieben.

19. Meine Briefe an Schiller von 1802 für Kunst und Alterthum. Für eben dies neue Heft manches vorbereitet. Besonders das Einzelne näher gerückt und in Ordnung gebracht. Schmeller von seiner Abreise nach Jena sprechend. Mittag die jungen Heygendorfe, Rath Hage, Professor Riemer, Hofrath Rehbein, Dr. Eckermann, Secretär Kräuter und Rinaldo Vulpius. Später Graf Blankensee. Sodann Präsident von Ziegesar und Canzler von Müller. Abends für mich. Vorbereitung auf morgen. Tausend und eine [310] Nacht. Ein Brief von Frau von Helbig, durch Graf Blankensee.

20. An den einzelnen Paragraphen, John schrieb an einzuschiebenden Schillerischen Briefen. Besuch des Herrn Geh. Staatsrath Schweitzer, wegen eines fraglichen Orientalisten. Besuch Herrn Frommanns. Über das Lexicon von Riemer. Andere Unternehmungen, buchhändlerische. Madame Frommann und Alwine, für die Medaille dankend, John schrieb an den Briefen für Kunst und Alterthum fort. Mittag zu dreyen. Abends Eckermann, mit dem jungen Doolan. Abends allein. Die d'Altonischen Affen durchgesehen, auch Raubthiere verglichen. Redigirt an den Briefen von 1802. Tausend und eine Nacht. – Herrn Frommann Manuscript zu Kunst und Alterthum bis Fol. 66 incl.

21. Heiterer Morgen und Sonnenschein. Einschaltungen in die Schillerische Correspondenz von 1802. Frau Großherzogin betrachtete erst d'Altons Händewandler, Sodann die neusten Boisseréeschen Sendungen. Concepte zu Briefen dictirt. Mittag zu dreyen. Betrachtung über das was man Geist in der Unterhaltung nennt. Canzler von Müller, einen Brief von Gräfin Line und General Klinger bringend. Für mich, die Parlements-Reden des Lord Byrons, später Tausend und eine Nacht.

[311] 22. Briefe mundirt. Abschriften der Einschaltungen von 1802. Dr. Röse, welcher sich mit Herzog Bernhards Geschichte beschäftigt und deßhalb in Paris war. Meine Schwiegertochter hatte Gesellschaft zum Abschied der Mandelslohischen. Madame Eberwein sang. Kam ein Brief von Melchior Boisserée, die Steindrucks-Angelegenheit in's Klare setzend. Übersah ich den Aufsatz an die Großherzogin wegen der Mittellinie des Barometers, ingleichen an den Großherzog eben wegen des Steindrucks. Mittag zu drey. Die Frauenzimmer mit ihren Christgeschenken beschäftigt. Betrachtung des Briefes von Melchior Boisserée. Projectirter Auszug aus demselbigen. Promemoria deßhalb concipirt. Nicht weniger über die Mittellinie des Barometers einen Aufsatz angefangen.

23. Nachts schrecklicher Sturm; Tiefe des Barometers. Abschrift des Auszugs aus dem Boisseréeschen Brief. Ich completirte in das Exemplar von Kunst und Alterthum meine Briefe an Schiller. Herr Rath Hage wegen einiger Münzen für den jungen Heygendorf. Mittag zu drey. Nach Tische die Boisseréeschen Steindrücke angesehen. Gegen Abend Hofrath Meyer. Sodann Eckermann. Ferner Oberbaudirector Coudray. Wurden die Nubischen Kupfer von Gau angesehen. Oberbaudirector Coudray produzirte sein Pentazonium. Nachher berieth ich mich mit Meyern darüber, [312] welcher mir die neusten Schloßereignisse vortrug. Beredung wegen des Catalogs für's Museum.

24. Promemoria wegen Heinrich Müller. Sendung von Ernst Meyer, die Euphorbien von Röper. Ordnung in verschiedenen Dingen, mein Zimmer aufgeräumt. Buquoys neustes Werk betrachtet. Weihnachten an Professor Riemer. Mittag zu drey. Beschäftigung der Frauenzimmer mit den Christgeschenken. Mannigfaltige Übersichten und Vorbereitungen. Abends Professor Riemer. Wir gingen ältere Aufsätze durch. – An den Professor Güldenapfel nach Jena das Verzeichniß der Incunabeln.Herrn Dr. Ernst Meyer nach Göttingen, mit einem morphologischen Hefte II, 2. An Hofrath Voigt nach Jena, durch Schmeller.

25. Christfest. Sendung von Herrn von Martius letzte Palmen-Lieferung. Nebenstehende Expeditionen:Herrn Geh. Rath von Leonhard nach Heidelberg, mit einem Heft Morphologie II, 2. Herrn von Martius nach München, mit einem dergleichen. – Hofrath Rehbein. Ärztliche und psychische Unterhaltung. Demselben die Palmen vorgewiesen. Mittag Hofrath Meyer. Vorher mit demselben die neuen Steindrücke angesehen. Was noch für Kunst und Alterthum zu thun sey besprochen. Gegen Abend Herr Canzler. Verschiedenes von Petersburg. Nachrichten durch [313] den General-Adjudanten des Kronprinzen von Oranien.

26. Mit meinem Sohn oberaufsichtliche Geschäfte abgethan. Nebenstehendes mundirt: Herrn Grafen Reinhard nach Frankfurt a. M., mit einem Heft Morphologie II, 2. Der junge Frommann besuchte mich und erzählte von der Gothaischen Schulfeyer. Mittag Eckermann. Nach Tische die angekommenen Beutherischen Decorationen angesehen und betrachtet. Später die Schillersche Correspondenz vom Jahre 1794 durchgesehen, die aufzuklärenden Stellen bemerkt, auch die Chronik desselbigen Jahres durchgesehen.

27. Mehrere Vorbereitungen. Überlegung wegen der Angelegenheit des Schauspiels. Betrachtungen zu der Schillerschen Correspondenz von 1794. Schwerdgeburth, das Bild des Vogelschießens bringend. Die jungen Heygendorfe und Dankelmann, Abschied zu nehmen. La Gaule Poëtique. Einschaltungen in die Schillersche Correspondenz. Mittag zu vieren. War von der gestrigen Vorstellung des Don Juan die Rede. War morgens Dr. Schrön dagewesen und hatte die graphische Darstellung vom October überbracht. Ich übergab ihm die übrigen mit dem Auftrag ein Portefeuille machen zu lassen und sie bey der Sternwarte zu verwahren. Gegen Abend mit Walthern die alten Münzen angesehen. Die Schillersche [314] Correspondenz von 1794 in Rücksicht der dazu erforderlichen Noten durchgesehen. Einige Schubladen Mineralien vorgenommen. – Herrn Geh. Staatsrath Schweitzer, Einladung. Herrn Canzler von Müller, Brief an Flatters nach Paris.

28. Ordnung in vielem gemacht, mundirt und concipirt. An Kräuter die Insertionsgebühren für Jena. An Schwerdgeburth die Medaille nach gestriger Verabredung. Der junge Baron von Pappenheim und von Gersdorff. Ich zeigte denenselbigen einige Schubladen Mineralien vor. Mittag zu vieren. Nachher Beschäftigung mit den Schillerschen Briefen. Abends Professor Riemer. Briefe von 1802 für Kunst und Alterthum. Gräfin Julie Egloffstein, die Beutherischen Decorationen angesehen. Nachher die einzelnen Bemerkungen für Kunst und Alterthum durchgegangen, die Wichtigsten Puncte besprochen.

29. Die Decoration für Berlin gepackt. Einiges Einzelne dictirt. Die Instruction für's Museum, abgeschrieben und completirt; mit Hofrath Meyer zu bereden. Nebenstehendes abgeschlossen und expedirt: Herrn von Knebel zwey Medaillen nach Jena.Herrn Hofrath Sartorius eine silberne. An Färber, eine Capsel mit Herbarium vivum von Serenissimo, nach Jena. – Manches Briefliche vorgearbeitet. Mittag zu vieren. Gegen [315] Abend Herr Canzler von Müller, die Angelegenheit mit Flatters in Paris besprechend. La Gaule Poëtique gelesen. Die Hälfte des Jahrgangs der Correspondenz von Schiller 1794 nochmals durchgegangen.

30. Verschiedenes dictirt zu den Noten der Schillerschen Correspondenz. Anderes mundirt und vorbereitet. Mittag Geh. Staatsrath Schweitzer und Generalsuperintendent Röhr. Brief von Herrn von Nagler und Nees von Esenbeck. Überlegung des einen und andern. Mit den Kindern eine Stunde. Für mich die Gaule Poëtique.

31. Briefe bezüglich auf die gestrige Sendung von Berlin. Abschriften für Kunst und Alterthum. Brief von Knebel. Nähere Überlegung des Bevorstehenden. Dr. Schrön dankend für den gegönnten Platz in den wissenschaftlichen Heften und sonstige Begünstigung. Herr Genast, Nachricht von der Verheyrathung der jüngsten Mamsell Böhler, auch sonstige Nachrichten. Mittag zu dreyen. Nach Tische fortgesetzte Überlegung der nächstbevorstehenden Geschäfte. Abends Professor Riemer, den ersten Bogen von Kunst und Alterthum durchgehend. Herr Canzler von Müller, wegen des Briefs an Flatters. Oberbaudirector Coudray, das Pentazonium bringend. Es wird angesehen, gebilligt und mit Riemer das Nähere besprochen.

[316]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Tagebücher. 1824. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5E17-E