[36] 9/2743a.

An Anton von Klein

Verehrungswerther Herr!

Ich danke Ihnen bestens für die wohlwollenden Glückwünsche, welche Sie mir bey Gelegenheit einer Aufführung meiner Iphigenie in Ihrer Residenz zu Theil werden laßen. – Ich wußte längst welch ein [36] unpartheyischer Beurtheiler, und welch ein nachsichtsvoller Richter fremder Produktionen Sie sind, weshalb es nicht anmaßlich von mir war, Ihrer gütigen Theilnahme an meinem poetischen Wirken mich versichert zu halten.

Was Sie über meinen Egmont sagen ist ganz richtig, und unterschreibe ich in Allem Ihren Ausspruch.

Ich bin eben jezo mit einer Tragödie beschäftigt, worin ich die schönsten Lebensmomente und die ergreifendsten Schicksalsspiele des herrlichen Torquato Tasso zusammen zu fassen mich bestrebe.

Empfehlen Sie mich unseren gemeinschaftlichen Freunden und erlauben Sie mir stets zu verbleiben

Dero

W. d 17. April

ganz ergebener

1789.

Goethe. [37]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1789. An Anton von Klein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6B32-0