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An Charlotte von Stein
[Weimar, 23 oder 24. Juni 1776.]
Ich werde Sie nichts mehr sehen. Adieu. Ich habe kein Adieu zu sagen denn Sie gehn nicht fort. Hier was von meiner Schwester. NB. [Auch das Portefeuille.] für Ihre Matinnees danck ich herzlich, ich habe mich herzlich drüber gefreut, ich bin weidlich geschunden, und doch freut michs dass es nicht so ist. Adieu. Schicken Sie mir die Grose Silhouette. Schicken Sie mir sonst noch was Sie mir gönnen. Adieu – Ich habe keine Idee von dem was das heisst: dass Sie gehn. Grüsen Sie die Schwester. –
NB. Warum Sie das Portefeuille nicht kriegen und an dessen Statt einen schlechten Pappedeckel, auf dem ich reisend nach Leipzig die Zettelgen unterweegs an Sie schrieb, und mit unter das Gedicht auf Hans [78] Sachsen anfing, und dabey allerley Zeichnungen vergangener Zeiten hiermit erhalten; das ist zu heilig fürs Papier, da Sie mir nicht einmal geben können, was Sie schreiben konnten.
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