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An Georg Sartorius

[Concept.]

[4. Juni 1819.]

Der englische Mahler, Herr Dawe, wird beiliegenden, an ihn gerichteten Brief mit meinen besten Empfehlungen abholen. Er hat einige Bilder bei uns glücklich gemahlt und möchte, wie es scheint, Herrn Geheime Hofrath Blumenbach Bildniß auch gerne mit nach England nehmen. Empfangen Sie ihn freundlich; er ist es wohl werth. Bei näherer Unterhaltung werden Sie ihn denkend über seine Kunst, wohl unterrichtet und überhaupt umsichtig finden. Gedenken Sie meiner mit Gattin und Pathen bei dieser Gelegenheit mit herkömmlicher Neigung.

Meine Kinder sind nach Berlin, und schauen daselbst die reichlichen Kunstschätze und Menschenwerke und, gerade zur guten und lebhaften Jahreszeit, auch Menschenkinder aller Art. Indessen beschäftigt mich die Erziehung meines Enkels, welche, wohlbedächtig, darin besteht, daß ich ihm allen Willen lasse, wodurch ich ihn denn, eh' die Eltern zurückkommen, auf die [167] Beine zu bringen gedenke, wornach er selbst, obgleich etwas unbehülflich, jeden Tag sich zu bestreben scheint.

Möge ich von Ihnen und den theuern Ihrigen das Beste vernehmen.

Weimar den 1. Juni 1819.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Georg Sartorius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6D3A-0