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An Carl Friedrich Zelter

Nicht allein die Seefische sind glücklich angelangt, sondern am 14. d. speisten wir den letzten, als Beylage zu Teltower Rübchen; der im Augenblick ankommende Caviar verwandelte die ganze Mahlzeit in deine Gabe. So viel wollte kürzlich vermelden. Zugleich auch, daß sowohl Ballade als Klaggesang zu meiner größten Zufriedenheit vom Inspector Schütz, den ich ausdrücklich hineinholen ließ, sind vorgetragen worden. Ich finde beide sehr glücklich, wie man bei Wiederholung derselben erst recht gewahr wird.

Wegen der Festgedichte mußt du dich noch gedulden; sie wollen theilweise nichts heißen. Auch ist wenig, vielleicht gar nichts zum Gesang zu gebrauchen, da selbst die lyrischen Stellen eigentlich für die Recitation angelegt sind.

Sonst ist mir manches Erfreuliches widerfahren. Meine Sammlung von Bronzen hat eine lehrreiche Vermehrung erhalten, so wie auch die geschnittenen[65] Steine. Das junge Volk ist munter und wohl und ich halte mich diesen Winter so ziemlich auf den Füßen, und so sehen wir denn, mit einiger Behaglichkeit, der wieder herankommenden Sonne entgegen und somit allen guten Geistern empfohlen.

Weimar den 18. Januar 1819.

G.


N.S.

Das wohltemperirte Clavier soll, wenn es ankommt, auch in duplo willkommen seyn, so behalte ich ein Exemplar in der Stadt und der gute Inspector braucht das seinige nicht von Berka hereinzuschleppen. Das Corrigendum im Klagegesang ist auch sogleich berichtet worden.

eod.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6D7B-B