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An die theologische Facultät derUniversität Jena

[7. December 1825.]

Indem ich erst nach und nach mit Bewußtseyn das große Glück einsehen und schätzen lerne, das mir am siebenten November von so vielen Seiten widerfuhr, habe ich vorzüglich das Wohlwollen zu verehren, das mir von ganzen Corporationen gegönnt ward.

Hier begegnet mir nun höchst bedeutend das von einer verehrlichen theologischen Facultät mir zugedachte Zeugniß. In ganz geeigneter einziger Form offenbart sich ein geistreicher Blick in's Ganze der Gegenwart und Vergangenheit und man erzeigt mir die Gunst, dasjenige was ich zu leisten wünschte, als gelungen gelten zu lassen.

Nun muß die Würdigung meines Bestrebens durch so gütige Richter an so hoher Stelle, mich mit dankbarer Freude beleben und den Wunsch ich befeuern: es möge alles was mir noch zu wirken erlaubt ist, immer dem Sinne gemäß erscheinen, welcher von so trefflichen, wohldenkenden Männern gebilliget worden.

Der ich so dankbar als hochachtend mich unterzeichne.

Weimar den 24 November 1825.

J. W. v. Goethe. [155]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An die theologische Facultät derUniversität Jena. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6D9F-C