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An Friedrich Schiller

Möge doch der kleine Ernst bald die gefährliche Krise überstehen und Sie wieder beruhigen!

Hier folgt Cellini, der nun bald mit einer kleinen Sendung völlig seinen Abschied nehmen wird.

Ich bin, indem ich den patriarchalischen Überresten nachspürte, in das alte Testament gerathen und habe mich auf's neue nicht genug über die Confusion und die Widersprüche der fünf Bücher Mosis verwundern können, die denn freylich wie bekannt aus hunderterley schriftlichen und mündlichen Traditionen zusammengestellt seyn mögen. Über den Zug der Kinder Israel durch die Wüsten habe ich einige artige Bemerkungen gemacht, und es ist der verwegne Gedanke in mir aufgestanden: ob nicht die große Zeit welche sie darinne zugebracht haben sollen, erst eine spätere Erfindung sey? Ich will gelegentlich, in einem kleinen Aufsatze, mittheilen was mich auf diesen Gedanken gebracht hat.

Leben Sie recht wohl und grüßen Humboldts mit Überreichung beyliegender Berlinischen Monatschrift, [86] und geben mir bald von sich und den Ihrigen gute Nachricht.

Weimar am 12. Apr. 97.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1797. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6DE0-7