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An Friedrich Jacob Soret

Was die Medaille betrifft, theuerster Herr und Freund, so würde ich dem Votum des Herrn Hofrath Meyers beytreten. Die Mionnetischen Pasten erhalten nunmehr einen unschätzbaren Werth, indem die Originale gestohlen und wahrscheinlich zum größten Theil verschmolzen sind. Wir besitzen schon de griechischen und wenn man eine Auswahl der römischen Kaisermünzen der erste drey Jahrhunderte bestellen wollte, so entstünde daraus ein mannichfaches Gute und der geliebte Prinz würde dadurch in diese Abtheilung der römischen Geschichte initiirt und gewönne zugleich eine Annäherung an das neu angeschaffte v. Voigtische Kabinett.

Dem Kunst- und Alterthumsfreunde wär es gleichfalls zum großen Gewinn, wenn er eine Anzahl solcher wichtigen Documente vor sich sähe, anstatt daß jene früher angebotenen Sibermünzen nur unzusammenhängende Particularitäten darstellen. Hofrath Meyer wird hierüber sich noch vollständiger zu erklären wissen.

Daß Sie, mein Theuerster, in die Geheimnisse der Trilogie einzubringen wünschen, freut mich ganz besonders, und nur desto mehr, als ich Sie auf dem rechten Wege finde. Doch ist dieses Capitel, wegen großer Zartheit und Mannigfaltigkeit, nur mündlich zu behandeln. Wenn Sie solches völlig penetrirt haben,[160] so werden Sie Ihre eignen Arbeiten noch lieber gewinnen und gar manches, was jetzt isolirt steht, zu verknüpfen das Vergnügen haben. Auch deswegen völlige Wiederherstellung der Gesundheit und Erlaubniß, die Freunde zu besuchen, wünschend.

Ihro Kaiserlich Hoheit bitte mich unterthänigst in Gnaden bestens zu empfehlen.

treulichst

J. W. v. Goethe.

Weimar den 28. November 1831.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1831. An Friedrich Jacob Soret. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6E16-7