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An die Hoftheater-Intendanz

Der fremde Schauspieler, Herr Blumauer, hat mich besucht, mir seine Zustände und Wünsche eröffnet,[26] auch einige Gedichte vorgelesen. Seine Gegenwart, Gestalt, Betragen, Ausdruck, alles spricht zu seinen Gunsten und ich halte bey gegenwärtiger Lage der Weimarischen Bühne ihn für ein sehr brauchbares Mitglied.

Da seine Reise, wie offenbar, nur unternommen worden um Engagement zu suchen, so wird er gern, wenn man ihm einige Hoffnung und billigen Unterhalt giebt, hier verweilen. Ich schlage daher vor, daß man ihm eine billige Sustentation, etwa auf sechs Wochen zusage und sich einrichte, daß man gleich nach Ostern, etwa den 9. und 14. April, Clementine undDienstpflicht in Stand brächte. Ich würde ihn in der Zwischenzeit manchmal sehen und mir von ihm sowohl Prosa als Verse recitiren lassen, woraus ich ihn hinlänglich beurtheilen könne. Die beiden Gastrollen wären alsdann nur Anfragen an Hof und Stadt.

v.m.

Weimar d. 20. März 1817.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1817. An die Hoftheater-Intendanz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6E8F-8