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An Charlotte von Stein

d. 30. Aug.

Nun geht es mit mir zu Ende meine Liebste, Sonntag d. 3ten Sept. denck ich von hier wegzugehn. Die übrige Gesellschafft bleibt wohl noch bis d. 11ten und dann geht alles miteinander. Sie haben meinen Geburtstag gefeyert, die Waldner soll dir alles erzählen wie es war und die Gedichte und Geschencke mitbringen; du hebst mir sie auf bis ich wiederkomme. Die Asseburg hat im Nahmen der Vögel, als Papagey, eine recht artige Gratulation gemacht, die einen guten Ton hat und überhaupt wohl gerathen ist.

Sonst sind wir fleisig, Herder hilft treulich und bis den Sonnabend ist alles fertig; mir wird recht [9] wohl seyn wenn ich im Wagen sitze. Zuletzt wards zu toll, das Pensum war zu gros. An der Iphigenie ist viel geändert worden. Sie wird noch einmal abgeschrieben. Ich bin recht wohl, die andern meist auch. Die Waldner hat bessere Hoffnung.

Wann werd ich nun wieder von dir hören. Ich bin mit ganzem Gemüthe dein und freue mich des Lebens nur in dir. Von hieraus schreib ich dir noch einmal. Grüse Fritzen und die deinen.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1786 [2]. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6F96-C