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An Carl Friedrich Zelter

Hierbey also der Schluß des dießmaligen Heftes. Möge dir darin mehreres gefällig seyn. Im Grunde aber habe ich mit deinen zehn Seiten meinen übrigen 182 großen Schaden gethan: denn wer diese Bogen liest, spricht von dem musicalischen Stern und nimmt von der übrigen Milchstraße keine Notiz. Doch gönne ich dir am liebsten diesen Triumph und freue mich des guten Eindrucks. Das übersendete Blättchen war mir ganz angenehm; solche Windstöße sind gut, die Düsternheit der deutschen Buchhandeley immer mehr und mehr aufzuklären, die Decke zu lüpfen, unter welcher Autor und Publicum bedrängt und betrogen sind, und die Sosien ihr lucratives Spiel forttreiben. Das Reich ist nun unter sich selbst uneinig, und wir wollen sehen, Vortheil davon zu ziehen. Wird jener Aufsatz gedruckt, so soll es mir sehr angenehm seyn.

Mit Riemern wird die Correspondenz fortgelesen zu erbaulicher Unterhaltung. Noch habe ich kein Wort gefunden, das man zurücknehmen sollte, vielmehr nehmen wir uns in unsrer tagtäglichen Beschränktheit gar liebenswürdig aus.

Die mit Dank anerkannte Partitur wird ausgeschrieben; wenn die Ferien vorbeygegangen, wo die Chorvögel alle ausgeflogen sind, darf ich mit Sicherheit [129] erwarten, dieses und andere deiner theuern Werke zu erhalten. Herrn Gartendirector Lenné empfiehl mich gelegentlich. Ich möchte wohl mit einem solchen Manne das Feld durchwandern, wohin ich jetzt nur, wie Moses, vom Berge hinsehe.

Diesseits und jenseits des Jordans

der Deine

Weimar d. 26. Aug. 1826.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1826. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6FD3-2