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An Charlotte von Stein
N. S. Schon am 1ten Jenner dieses Jahrs, habe ich die Juwelen und Spitzen an Frau von Stein mit dem Postwagen überschickt – Ich hoffte von Zeit zu Zeit auf antwort des glücklichen ankommens – aber vergebens – da nun die garanti des Postams bald zu Ende geht so erbitte ich mir nur zwey Zeilen, um aus der Verlegenheit zu kommen.
Hier ein Wort von meiner Mutter.
Es soll mir sehr angenehm seyn euch heute zum Thee bey mir zu sehen zu Tisch kann ich euch nicht behalten. Wenn Imhof mit käme wäre es recht artig ich will es Herdern sagen lassen, ihr müsstet aber bey Zeiten kommen. Du hast mich doch recht lieb wie ich dich. Gestern Abend hat mir deine Gegenwart rechte wahre stille Freude gemacht. d. 28. Febr. 86.
G.