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An Johanna Maria Melber

[Concept.]

Ein Brief von Ihrer lieben Hand, allertheuerste Tante, mußte ein höchst erfreulich Geschenk seyn zu einem Tage wo man doch durch immer eine Art neuen Daseyns [23] beginnt: denn ein Zeichen Ihres kräftigen Lebens, in so hohen Jahren, ist allerdings aufregend für einen Vetter der das Glück hat schon eine schöne Weile mit Ihnen auf Erden vorzuschreiten. Möge uns von Zeit zu Zeit ein ermutendes Wiedersehen gelingen.

Herzlich darf ich bey dieser Gelegenheit auch Ihrem Sohn Glück wünschen, dessen redliche Thätigkeit sich das Bewußtseyn verschafft, ein schönes Daseyn Ihnen und den Seinigen zu gründen. Auch der letzte Beweis davon ist ein angenehmes Ereigniß für beyde Theile, da es den Glauben bestätigt daß so manches, was auf Zutrauen und Hoffnung gesät wird, die besten Früchte bringt.

Erhalten Sie mir Ihrem lieben Familienkreise ein unverwelkliches Andenken.

Carlsbad den 19. September 1819.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Johanna Maria Melber. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7268-A