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An Charlotte von Stein

Meiner Geliebten muß ich durch den zurückkehrenden Postillon einen guten Abend sagen, den sie zum guten Morgen erhalten wird. Wir sind im Regen angekommen und es trieft gewaltig. Fritz mit Voigts ist noch nicht da; sie haben in Stadt Ilm gefüttert. Wir werden mancherley zu thun finden und wollen erst die Stubengeschäffte abthun, bis dahin giebts gut Wetter.

Knebel freut sich auf die Berge und in den Bergen, er ist ein gar guter Gesellschaffter. Lebe wohl. Gedencke an mich. Ich liebe dich mit lebhaffter, innig bleibender Liebe und freue mich immer auf die Tage, da ich am Fuse der alten Granit Berge mit dir wohnen werde, wie auf eine himmlische Aussicht. Lebe wohl.

Ilmenau d. 2. Jun. 85.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1785. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-730F-E