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An Dufour-Feronce

[Concept.]

Ew. Wohlgebornen

verzeihen, daß ich nicht früher auf ein Schreiben geantwortet, welches mir Ihre vorhabende Reise nach Italien ankündigt. Es ist schon so lange, daß ich dieses interessante Land verlassen habe, und alle Freunde und Bekannte sind mir nach und nach, besonders zuletzt in Angelica und Hackert, abgestorben. Und doch wollte ich Sie nicht gern ohne ein Wort, ohne einen Auftrag reisen lassen. Ich hoffe daß Gegenwärtiges Sie noch zeitig erreichen wird.

Es liegt ein Brief an Frau von Humboldt bey, die gewiß viel Freude an Ihrer Bekanntschaft, auch ohne Empfehlung haben wird, und ich wünschte, daß Sie ihr zugleich ein Exemplar meines Romans [97] der eben die Presse verläßt, überbrächten: vielleicht giebt er Ihnen auch unterwegs einige Unterhaltung. Ich lasse daher in Leipzig ein solches Exemplar mit dem gegenwärtigen Brief an Ihr Handelshaus übergeben, um es Ihnen wenn Sie noch nicht gar zu entfernt seyn sollten, nachzuschicken.

Wie sehr wünschte ich, wie vor soviel Jahren, Ihnen an jenen bedeutenden Plätzen begegnen zu können. Gedenken Sie meiner daselbst und lassen mir die Hoffnung Sie und Ihre Frau Gemahlinn, der ich mich bestens empfehle, beys Ihrer Rückkehr, auf die hergebrachte zutrauliche Weise bewirthen zu können.

Das Beste wünschend

Jena den 30. Sept. 1809.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Dufour-Feronce. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7401-2