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An Angelika Facius

[Concept.]

Für die mir zugesendete Medaille schönstens dankend, zu dem verdienten Beyfall, dem ich mich anschließe, herzlich Glück wünschend, erwidere ich Ihr zutrauliches Schreiben, meine Liebe, wie nachsteht:

Ich würde rathen, in dem Basrelief, das Sie vorhaben, im idyllischen Sinne eine glückliche Familie vorzustellen; Vater, Mutter, Söhne, Töchter in verschiedenen Altern und Charakteren mit einer ideellen Familienähnlichkeit. Die Motive hiezu haben Sie hundertfach und hundertmal gesehen, es kommt nun drauf [an] daß Sie solche wieder bey sich zu beleben und die zweckdienstlichen auszuwählen wissen.

Gedenken Sie sich im Engeren zusammenzufassen so würde ich rathen den Raum einer Lünette zu wählen, wo nicht die längliche Form eines Frieses. Möge Ihnen der gute Geist und ein frauenzimmerliches Gefühl hiebey zu statten kommen.

Was die Medaille betrifft so ist darüber nachzudenken; ich verspreche zunächst auch hierüber meine [41] Gedanken zu freundlicher Überlegung und allenfallsiger Befolgung.

Möge Ihrem schönen, durch anhaltenden Fleiß sich immer ausbildenden Talent alles zu Gute kommen.


[Beilage.]

Unterzeichneter wünscht:
Zwey Exemplare der Medaille des höchstseligen Großherzogs von Weimar, von Angelika Facius.
Ein Exemplar der Medaille auf die Vermählung des Prinzen Wilhelm mit Prinzeß Auguste.
Zwey Exemplare der Vermählungs-Medaille des Prinzen Carl mit Prinzeß Marie von Sachsen-Weimar.
Sämmtlich in Silber; die gefällig beyzulegende Rechnung soll alsobald berichtigt werden.
Weimar den 9. August 1829.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1829. An Angelika Facius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-74FD-E