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An Friedrich Jacob Soret

Auf die Anfrage wegen der zu erwartenden Medaille erwidere kürzlich Folgendes.

Soviel ich mich erinnere, war meine Erklärung, daß ich für hundert Thaler sächs. Medaillen vorerst nehmen wolle, zu einem billigen Preise; davon 12 in Silber und die übrigen in Bronce. Wollte hiernach Herr Bovy seine Einrichtung treffen und die geprägten Stücke wohlgepackt hierher senden, so würde jene Summe, mein Theuerster, sogleich an Sie auszahlen oder, wenn es beliebt würde, nach Genf anweisen. Das, was wir bisher von diesem Kunstwerk kennen, verdient allen Beyfall und die Abdrücke werden sich gewiß auch im Metall sehr gut ausnehmen.

Daß Ihro Majestät der König von Württemberg einiges Gefallen an meiner Unterhaltung gezeigt und ausgesprochen haben, beruhigt mich gar sehr, da man immer ungewiß bleibt, inwiefern gewisse aufrichtigheitere Mittheilung von so hohen Personen dürften aufgenommen werden.

Möge unsre theure Frau Großherzogin in ihrem edlen Kreise die begonnene Erholung glücklich fortsetzen.

Friedensnachrichten sind immer willkommen, vorzüglich von so werther Hand.

Eines Durchreisenden muß ich gedenken, der an skelettirten Pflanzen-Blättern das noch nie Gesehene[8] vorweis't, indem er die mittlere Rippe zugleich mit der abgelös'ten obern und untern Epiderm, welche bey'm Skelettirten gewöhnlich durch Fäulniß verloren gehen, zusammen vorweis't.

Er knüpft noch gar manche andere Curiosa daran und verspricht zu Ausübung derselben technische Vortheile zu communiciren.

Dürft ich bitten, mir ein nicht allzugroßes Pisang-Blatt von unsern Gartenmeister zu verschaffen?

Mit den besten Wünschen.

Mit den treusten Gesinnungen

Weimar den 16. Juli. 1831.

J. W. v. Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1831. An Friedrich Jacob Soret. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7562-2