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An Heinrich August Ottokar Reichard

Wohlgeborner,
Insonders hochgeehrtester Herr Kriegsrath,

Mit vielem Dank sende die mitgetheilten Kepplerischen Briefe zurück. Ich habe aus diesem trefflichen Werk viel Nutzen und Vergnügen geschöpft. Bestände sich Saveriens Historie des Mathematiques unter Ihrem Beschlusse, so möchte ich wohl auf einige Zeit darum bitten.

Wir können uns Glück wünschen, daß die schweren Gewitterwolken dießmal noch so ziemlich gnädig über uns hingegangen sind. Frau Generalin von Berg, welche einige Monate in Carlsbad zugebracht, erzählt von dortigen Zuständen wenig erfreuliches. Sie war eine Zeit lang ganz allein; bey ihrer Abreise waren fünf Badegäste angekommen. Frau von der Recke war unter ihnen. Diese Dame lässt sich doch ihr altes Recht nicht nehmen. Ich wünsche Ihnen [4] und den werthen Ihrigen immerfort aufs beste empfohlen zu seyn.

Ew. Wohlgeb.

Weimar,

gehorsamster Diener

den 20. Juli 1809.

J. W. v. Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Heinrich August Ottokar Reichard. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7683-1