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An Caroline Paulus

[6 Mai 1826]

Sie erhalten, theuerste Freundin, nächstens mit der fahrenden Post eine Medaille, zwar nicht die gewünschte, welche doch auch baldmöglichst folgen soll. Denken Sie dabey eines Freundes, der sich so gern in Ihrer Nähe fand und in Gedanken oft bey Ihnen ist.

Ein zweytes Exemplar sey für unsere werthe Ernestine Voß bestimmt. Möge sie es als Erwiderung ihres lieben Briefes ansehen! In Worten mich auszudrücken wird mir in solchen Fällen immer schwerer, ja unmöglich.

[20] Wo ich meine Freunde früherer Zeit antreffe, erkennen sie mich wieder, wie ich denn auch in der Ferne an allem, was ihnen begegnet, einen herzlichen Antheil nehme.

Gedenken Sie mein, wie immer, und lassen mir die Hoffnung, es werde dasjenige, worauf ich jetzt Zeit und Kräfte verwende, auch Ihnen zur Freude und Bestätigung liebevoller Gesinnung gereichen.

Gruß und Heil in der Nähe und nach allen Seiten

treu angehörig

Weimar den 3. May 1826.

Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1826. An Caroline Paulus. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-775F-D