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An Carl Friedrich Zelter

Da nicht Jedermann, wie Napoleon, sagen kann, welchen Tag er kommen, sehen und siegen will; so ergebe ich mich darein, daß eine kleine Hinderniß eintritt, und mein August nicht in der Charwoche bey Ihnen seyn kann. Haben Sie tausend Dank, daß Sie ihn aufnehmen und sich seiner annehmen wollen. Es ist ein bedeutender Schritt, den er in die Welt thut, und Sie verbinden mich aufs neue. Sollte [116] Ihnen irgend eine häusliche Unbequemlichkeit aus seiner Gegenwart erwachsen, so haben Sie die Güte, ihn in die Nachbarschaft unterzubringen. Der Gedanke, daß ich kommen soll, ihn abzuholen, muß so übel nicht seyn: denn ich hab' ihn auch gehabt. Doch wird wohl nichts daraus werden. Die Ärzte wollen mich ein für allemal nach Carlsbad haben und ich muß wohl hingehen, obgleich ohne Vertrauen zu dergleichen Mitteln. Indessen habe ich noch eine Menge zu thun und vorzubereiten.

Heute nichts, damit der Brief fortkomme, als das herzlichste Lebewohl und die besten Grüße.

Weimar den 22. März 1806.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-781D-8