25/6924.
An Heinrich Carl Abraham Eichstädt
Ew. Wohlgeboren begrüße von meiner Reise zurückkehrend auf das allerbeste und wünsche zu vernehmen, daß Sie Sich recht wohl befinden. Da ich noch nicht Muße gehabt die bisherigen Blätter der Literaturzeitung durchzusehen, so weiß ich nicht, ob der beykommenden Schrift schon gedacht ist, welche zu allenfallsigem Gebrauch hiermit übersende.
Ferner liegt ein Blättchen bey mit dem Ersuchen Herrn Dr. Lorsbach um gefällige Beantwortung nachstehender Frage anzugehen.
Herr von Hammer in seiner Übersetzung des Divans stellt den Namen Hafis rythmisch meistens so, daß er als Jambe gelesen werden muß, z.B.
ein Kenner jedoch behauptet, wie beyliegendes Blatt ausweist, daß das Gegentheil das Rechte und das a lang sey.
So Verzeihung und geneigtes Andenken
ergebenst
Goethe. [68]