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An Christian Daniel Rauch

Ungeduldig über mancherlei Hindernisse, die mich abhielten, auf Ew. Wohlgeboren höchst erfreulichen Brief bisher zu antworten, sage dießmal nur mit den wenigsten Worten, wie sehr mich und die Meinigen jene so zeitig und freundlich gegebene Nachricht gerührt hat. Wir fühlten bey dieser Gelegenheit recht lebhaft, wie sehr wir Ihnen verknüpft sind, denn es war eben, als wenn es in unserm eignen Familienkreise geschehen wäre. Möge das Beste und Angenehmste sich hier anschließen, besonders auch für uns Ihre und der Ihrigen Hierherkunft gewiß bleiben. Bis dahin sey manches verspart! Herrn Ober-Baudirector [275] Schinkel meinen vorläufigen besten Dank, allen Berliner Freunden, denen ich soviel schuldig geworden, die schönsten Empfehlungen.

Eine kurze, vorläufige, näh're Anzeige, wann Sie uns Ihren Besuch gönnen wollen, wäre freylich wünschenswerth; denn die Sommerzeit möchte wohl die Glieder unserer Familien- und geselligen Vereine nach allen Seiten hin zerstreuen.

Ich wiederhole die dringendsten Einladungen und freundlichsten Grüße.

treu ergeben

Weimar den 24. May 1829.

J. W. v. Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1829. An Christian Daniel Rauch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7989-C