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An Carl Ludwig Kaaz
Viel früher hatte ich Ihnen, mein lieber Kaaz, für die angenehme Sendung danken sollen, mit der Sie uns, besonders aber meine Frau, auf's Neue sehr verbunden haben. Sie hat sich das Bild sogleich [159] zu eigen gemacht und solches ihrem Schmuck- und Schatzkästchen einverleibt; es wird zu Ihrem Andenken daselbst sorgfältig verwahrt werden.
Durchlaucht die Prinzeß ist sehr fleißig und arbeitet mancherley, um die guten von Ihnen überlieferten Lehren in Ausübung zu bringen und sich jenen Unterricht, bey mir hat der Nachklang Ihrer Einwirkung einige Zeit fortgewirkt, und noch jetzt finde ich manchmal ein Vergnügen meine alten Entwürfe etwas deutlicher, doch leider immer nur skizzenhaft, auszuarbeiten.
Hofrath Meyer fragt an, ob Sie das übersendete Geld, welches ihm die Prinzeß zur Besorgung übergeben, wohl erhalten haben? Von Zeit zu Zeit wünschte ich zu vernehmen, wie Sie sich beschäftigen.
Weimar, den 4. Januar 1810.
Goethe.