19/5165.
An Johann Friedrich Fuchs
[Concept.]
So wenig Freunde wir bisher an dem anatomischen Museum erlebt, dergestalt daß wir kaum Serenissimo[94] die Fortsetzung des Versuchs hätten rathen können, so viel Hoffnung giebt uns nunmehr Ew. Wohlgeboren Gegenwart. Damit aber auch diese auf das reinste erfüllt werden könne; so ist eine genaue Auseinandersetzung der Verhältnisse nothwendig, damit das Geschäft, wenn es Serenissimo gefallen sollte, die Anstalt wirklich zu fundiren, zweckmäßig und ruhig fortgehen könne. Fürstliche Commission hat daher in beygehenden Aufsätzen ihre Ansicht der Sache hingestellt und wünscht, daß Ew. Wohlgeboren sich darüber gelegentlich äußern mögen.
Wie wir nun vor allen Dingen darauf zu sehen haben, daß nur 200 Thaler und zwar blos zur Vermehrung und Unterhaltung des Museums jährlich ausgegeben und berechnet werden; so sind wir doch nicht abgeneigt, Ew. Wohlgeboren wegen der zweifelhaften Puncte eine billige Abfindung zuzugestehen, wegen welcher sodann keine Rechnung verlangt würde.
Was die Anordnung wegen der Leichen betrifft; so bitte deshalb ein Paket Papiere nachzusehen, welches in dem anatomischen Cabinet lag und Ihnen wahrscheinlicher Weise mit übergeben worden ist. In demselben befanden sich die Abschriften sämmtlicher die Anatomie betreffenden höchsten Rescripte, wie sie Herr Geh. Rath Loder und Ackermann zurückgelassen hatten. Was fehlte, ließe sich alsdann wohl suppliren. pp.
W. d. 6. Jan. 1806.
G. [95]