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An Johann Friedrich Cotta
Ew. Hochwohlgeboren
machten mir vorlängst die angenehme Hoffnung, man werde sich über die für mich so wichtige Angelegenheit einer neuen Ausgabe meiner Werke, mündlich besprechen können; dieses legte ich mir aus, daß Dieselben veranlaßt seyn dürften wieder einmal die Jubilate-Messe zu besuchen.
Mehr als jemals ist es gegenwärtig, da gedachter Termin abermals herannaht, der Fall daß ich eifrig wünschen muß jene Hoffnung erfüllt zu sehen. Denn es steht nahe daran daß, durch gemeinsame Übereinkunft der verehrlichen Bundes-Versammlung, mir zu der neuen Ausgabe meiner Werke die Privilegien von sämmtlichen höchsten Gliedern zugesichert werden dürften.
Wer könnte nun in einem solchen bedeutenden, ja einzigen Falle mit Rath und That besser an Handen gehen als Ew. Hochwohlgeboren. Deswegen ich gegenwärtig vorläufige Meldung thue, mit Bitte mir Ihre einsichtigen Gedanken über die allenfallsige Behandlung des Geschäfts unschwer mitzutheilen und dadurch ein so lange bestandenes glückliches Verhältniß zu erneuen und zu krönen.
Der ich mit altem Vertrauen und frischen Hoffnungen die Ehre habe mich zu unterzeichnen
gehorsamst
J. W. v. Goethe. [169]