9/2782.

An Christian Gottlob Voigt

[September oder October.]

Nach dem was mir Ew. Wohlgeb. gestern erzählten und was ich nun in des Bergsekretairs Protokollen lese, muß ich sehr mit dessen guten Benehmen in der Sache zufrieden seyn.

Desto nöthiger aber will mir scheinen daß er noch länger oben bleibe. Ich sehe die Möglichkeit nicht, wie bey dem gegenwärtigen Stande des Personals, bey bevorstehender rauherer Witterung pp. eine so komplicirte Operation, wie die Gewältigung des Wassers immer mehr zu werden scheint, ausgeführt werden könne, ohne eine Aufsicht wie sie Ihr Bruder zu führen im Stande ist. Dencken Sie doch darüber und sagen mir Ihre Meynung. Wenigstens a dato noch vierzehn Tage müßte er noch bleiben, daß die Sache besser in Gang und Schwung käme, der Steiger völlig eingerichtet wäre pp. Alsdann gingen wir vielleicht hinauf und hohlten ihn ab. Die ganze Angelegenheit[154] ist zu kitzlich und ernsthaft. Auf dem bißherigen Wege kommen wir nicht zum Ziel.

Leben Sie recht wohl.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1789. An Christian Gottlob Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7A95-8