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An Johann Friedrich Cotta

Weimar d. 20. October 1806.

Wir leben! unser Haus blieb von Plünderung und Brand, wie durch ein Wunder verschont. Die regierende Herzogin hat mit uns die schrecklichsten Stunden verlebt. Ihr verdanken wir einige Hoffnung des Heils für künftig, sowie für jetzt die Erhaltung des Schlosses. Der Kaiser ist angekommen am 15. October 1806.

G.


Merkwürdig ist es, daß diese Tage des Unheils von dem schönsten Sonnenschein begleitet und beleuchtet waren.

Meine größte Sorge in diesen schrecklichen Stunden war für meine Papiere und sie war nicht ohne Grund; denn in andern Häusern haben die Plünderer besonders Papiere durcheinander geworfen, zerstreut und verderbt. Sie schienen Geld und Kostbarkeiten dazwischen zu vermuthen. In den ersten ruhigen Stunden erhalten Sie das Fragment Elpenor zur ersten Lieferung.

Haben Sie das Paket vom 19. August erhalten, welches die Mitschuldigen, Geschwister, Mahomed und Tankred enthielt? Andre Correspondenzen werden Ihnen bald genug melden, wie übel es uns im ganzen ergangen ist.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7C24-5