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An Christiane von Goethe

Du wirst nun wohl Herrn Kaaz bey dir einlogirt haben und was das häusliche Behagen betrifft, wird [338] er meine Abwesenheit nicht bemerken. Ich schreibe ihm selbst und Hofrath Meyer zu gleicher Zeit und ich bin überzeugt, daß seine Ausstellung und, was er sonst wünscht, gleichfalls gut gerathen werde. Ich werde mit Vergnügen davon durch die rückkehrenden Boten, und mehr noch künftigen Sonnabend belehrt werden. Wende alles was du kannst die nächsten acht Tage von mir ab: denn ich bin gerade jetzt in der Arbeit so begriffen wie ich sie seit einem Jahre habe nicht anfassen können. Würde ich jetzo gestört, so wäre alles für mich verloren was ich ganz nahe vor mir sehe und was in kurzer Zeit zu erreichen ist. Wie gesagt, mein Kind, laß nur die nächsten acht Tage nichts an mich heran was abzuhalten ist. Alle Geschäfte sind ja ohnehin im Gange. Dagegen wollen wir auch an euch denken und euch von Zeit zu Zeit einen Fisch und ein gut Stück Wildpret schicken, damit ihr es in gutem Frieden genießet und euch weiter nichts anfechten lasset.

Solltest du noch etwas von Pflanzen brauchen, so schreibe es mir. Grüße die kleine Gesellschaft die dich neulich begleitete. So viel ich merken kann haben sie einen guten Eindruck zurückgelassen. Weiter wüßte ich nichts zu sagen, als daß ich dir wohl zu leben wünsche.

Jena den 30. May 1809.

Goethe. [339]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Christiane von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7CD6-8