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An Caroline von Egloffstein

Schon seit einigen Tagen geh ich, theuerste Freundin, mit dem Gedancken um Ihnen etwas Liebes und Gutes zu erweisen; aber ich konnte nichts finden was meinen Wünschen und Gefühle genügt hätte. Und so will ich denn auch jetzt nur mit Worten ausdrücken welchen Danck ich empfinde für den Antheil mit dem Sie immerfort an mir und den Meinigen festhalten, besonders auch für die treue Neigung die Sie Ihrem Frühgespielen und Hofgenossen unverändert gönnen wollen.

Sodann verzeihen Sie wenn ich diese Gelegenheit ergreife auszusprechen: daß die körperlichen Leiden welche Sie von Ihren Freunden, wie von der Welt scheiden mir höchst peinlich sind, und Sie werden meinen Zustand schmerzlicher mitempfinden wenn ich versichere: daß ich [mir], bey Ihrer letzten Anherkunft, mit der Hoffnung geschmeichelt habe, Sie würden die einsamen, fast öden Stunden, die sich manchmal um mich her zu lagern drohen, durch Ihre Gegenwart beleben und gestalten. Hiemit aber sey genug, wonicht zu viel gesagt.

Gönnen Sie mir Ein Wort wo ich irgend zu Ihrer Zufriedenheit beytragen kann! Eine gestrige Absendung nach Petersburg wird unserm Freund ein [277] Lächeln abgewinnen; dies verleihen Sie auch mir und bleiben einer ewigen Anhänglichkeit versichert.

unwandelbar

W. d. 31. Jan. 1826.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1826. An Caroline von Egloffstein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7D24-A