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An Heinrich Carl Abraham Eichstädt

Ew. Wohlgeb.

erhalten hierbey mancherley zurück.

1. Die lustige Antikritik. Man könnte den Verfasser sehr zum besten haben. Am liebsten wäre mir's, wenn man gar nichts hinzufügte; doch da Sie es wünschen, so habe ich in der Beylage den glimpflichsten Weg eingeschlagen.

2. Die Mittheilung wegen Schiller ist zwar etwas barock, doch wie sie das Publicum gerne hat. Schiller selbst hat aus der Sache niemals ein Geheimniß gemacht und ich sollte denken, daß man diese Blätter wohl im Intelligenzblatt abdrucken könnte. Es muß doch zuletzt aus allem diesem eine tüchtige Darstellung seines Lebens hervorspringen.

[99] 3. Drey Bücher, welche leider bey mir nur allzulange liegen geblieben und in Ihre Expedition gehören.

Was die Iris betrifft, so wollen wir es dabey bewenden lassen; es war ein flüchtiger Einfall mehr, als ein Vorsatz.

Wegen Schlegels Rom weiß ich nicht recht, was man anfängt. Ich hatte Professor Voß gebeten, die rhythmischen Verdienste recht auseinanderzusetzen, und ich wollte versuchen, dem Werkchen von der poetischen Seite etwas abzugewinnen. Nun hat sich aber das Voßische Lob in das Falkische Blatt geschlichen, wo es dann anderseits mit Protest aufgenommen worden. Nun wird die Sache schwieriger, über ein Kunstwerk, das schon Elysium und den Tartarus passirt ist, etwas Neues zu sagen, umsomehr als das poetische Verdienst, das man heraussetzen soll, schon abgeleugnet worden. Fällt mir noch irgend eine Wendung ein, so theile ich sie mit.

Der ich recht wohl zu leben wünsche und bald wieder in Jena aufzuwarten hoffe.

Weimar den 1. Februar 1806.

Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Heinrich Carl Abraham Eichstädt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7DB6-4