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An Carl Ludwig von Knebel

Von deiner Fräulein Schwester vernahm ich gestern, daß du nicht ganz wohl seyst; um desto angenehmer ist mir's, daß du mir meldest, es sey bald vorüber.

Zu der successiven Wiederherstellung unsrer Zustände haben wir uns Glück zu wünschen. Freylich brauchen wir alle geistliche und öconomische Kräfte, um die vergangenen Übel zu heilen und die gegenwärtigen zu ertragen.

Was mich betrifft, so halte ich mich ganz ziemlich und suche besonders das chromatische Manuscript in die Druckerey zu schaffen, um endlich diesen sisyphischen Stein los zu werden.

Von Halle hab' ich Nachricht, daß wirklich dort alles Academische Wesen noch inhibirt ist und die Fonds vorerst in Beschlag genommen sind. Übrigens hör' ich aber nicht, daß dieses Unheil der Schwester, der almae Jenensi, zu Gute kommt.

Lebe recht wohl! grüße die Deinigen und laß mich bald hören, daß du völlig wiederhergestellt bist.

Weimar den 26. November 1806.

G. [234]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7DC2-8