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An Carl Ludwig von Knebel
Weimar den 4. November 1809.
Deinem Knäblein sende ich hier abermals einige schöne Muster. Ich wünsche, daß er in Abzeichnung derselben immer mit mehrerer Sorgfalt verführe; auch müßte die Tusche zu den Umrissen stärker seyn, damit die Striche aus dem Lavirten hernach besser hervorstächen. Wenn er in seinen Zeichnungen so sauber wird in seiner Handschrift, so möchte nichts dabey zu erinnern seyn.
[130] Ich füge eine Nachricht hinzu, wie es eigentlich in Carlsbad ergangen, die dich um so mehr interessiren wird, als dir das Local von Alters her noch vor den Gedanken schwebt.
Es sind die Zeit her allerley gute Dinge bey mir angekommen, unter andern ein Contour nach einer Aquarellzeichnung von Bury, die Apotheose von Johanna Sebus vorstellend. Die Composition ist sehr gut gedacht, und wenn sie nochmals durchgearbeitet würde, so könnte sie musterhaft werden.
Von den Friedensbedingungen möchte ich dir gern was schreiben; der König von Sachsen, der auf seiner Durchreise sehr heiter und gesprächig war, erhielt sie durch einen Courier; es ist aber nichts davon transpirirt. Nach und nach wird sich ja die Welt wohl gewöhnen, diese Dinge erst zu erfahren, wenn sie schon eine Weile geschehen sind.
Lebe recht wohl, grüße die Deinigen und Augusten, dem du wohl hie und da etwas zu verzeihen haben wirst. Voigt ist sehr glücklich in Paris. Man hat einen längern Aufenthalt für ihn dort möglich zu machen gesucht.
G.