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An Friedrich Schiller

Nachdem ich glücklich in Weimar angekommen bin, habe ich mich sogleich dem strengsten Fleiß ergeben; Cellini, und ich hoffe der Roman, sollen bald davon zeugen. Haben Sie die Güte mir das siebente Buch nächstens zurückzuschicken. Hier folgen die versprochenen [84] Epigramme, es sind doch dreyßig an der Zahl! leider ist auch hier der Haß doppelt so stark als die Liebe. Sobald Sie mit der Zusammenstellung fertig sind, so schicken Sie mir das Ganze, ja gleich. Dadurch wird manches Xenion, das noch unvollendet da liegt, gewiß, völlig, fertig, und zu neuen giebt es wieder Anlaß.

Das eine, der Gefährliche, habe ich nach Ihrer Idee gemacht, vielleicht nehmen Sie die Veränderung auf. Überhaupt wird mich beim Durchgehen der übrigen, im allgemeinen, der Gedanke leiten, daß wir bey aller Bitterkeit uns vor criminellen Inkulpationen hüten.

Die Idylle und noch sonst irgend ein Gedicht sollen bald auch kommen. Ich genieße nun in meinem Hause den völligsten Urlaub, und erfreue mich über die ungeheuern Pensa die ich vor mir sehe. Haben Sie nochmals Dank für alles gute. Leben Sie recht wohl und lassen mir ja von Sich und von den Ihrigen bald etwas hören. Weimar den 10. Junius 1796.

G.


Der Roman ist heute früh angekommen, in wenig Tagen hören Sie und erhalten Sie mehr. Die Zeichnungen zu Hirts Manuscript lagen nicht bey, es war wie es scheint eine Göpfersche Papierprobe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1796. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7F97-9