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An Carl Ludwig von Knebel
Meine Frau sendet mit den schönsten Empfehlungen einige würzhafte Gurken und ich begleite sie mit den freundlichsten Grüßen.
Der Knabe soll für seine Zeichnungen und sein geschriebenes Blättchen gelobt werden und nächsten Sonnabend neue Musterblätter erhalten. Wenn er nur auf diesem Wege fleißig fortfährt, so springt, eh man sichs versieht, bey der natürlichen Anlage die er hat, bey irgend einem Anlaß das Bessere hervor. Zu den Umrissen soll er seine Tusche nur stärker machen. Zum Ausschattiren kann er sie alsdann schon schwächer nehmen.
Lebe wohl und gedenke mein und laß die Augusten empfohlen seyn.
Weimar den 1. November 1809.
G. [124]