21/6080.

An die Hoftheater-Commission

Zum nähern Verständniß des beyliegenden Körnerschen Promemoria dient folgendes:

[448] Als Herr Brizzi hier ankam, bedurfte ich eines Dolmetschers, der von Zeit zu Zeit einige Botschaft hin und hertrüge. Ich wählte Körnern hiezu, und dieser gefiel Herrn Brizzi, der für seine Kinder Unterricht und Beschäftigung brauchte, so daß er ihn um diese Gefälligkeit ersuchte, zu welcher sich denn auch Körner verstand und sich der Kinder treulich annahm. Er konnte dafür allerdings von dem Vater eine Remuneration erwarten, die denn nach italiänischer Weise sehr kärglich ausfiel. Körner meldete mir es in beyliegendem Blatte und fragte deshalb an und ich hielt für gut, daß nach so großem von uns gemachten Aufwande und einem zu aller Zufriedenheit beendigten Geschäft, nicht noch zuletzt über eine Kleinigkeit Verdruß und Mishelligkeit entspränge, Körner möchte schweigen und von uns seine Entschädigung erwarten. Deshalb theile ich das Promemoria mit, und es wird sich ja nach so manchem Aufwande auch noch diese Summe in Ausgabe verschreiben lassen.

Weimar den 25. December 1810.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An die Hoftheater-Commission. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-802D-1