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An Theodor Martius
Ew. Wohlgeboren
haben mir durch die übersendete Flasche einen sehr wünschenswerthen Beytrag zu meinem chromatischen Apparat verliehen. Das Phänomen, daß eine reine Trübe bey durchscheinendem Licht die gelbe Farbe, bey zurückgeworfenem mit dunklem Hintergrunde die blaue sehen lasse und daß man ferner durch Vermannichfaltigung des Beleuchtens und Beschattens die sämmtlichen Farben des bekannten Kreises hervorbringen [251] könne, halte ich nicht allein für höchst wichtig, sondern für das Fundament aller Chromatik.
Mit besonderem Antheil nehme daher den so entscheidend in die Augen fallenden Versuch auf, zu welchem jene Infusion die des beste Gelegenheit gibt. Je mehr und je öfter Sie diese Erscheinung denkenden Männern und Jünglingen vor Augen stellen, desto mehr wird eine Abtheilung der Physik, der ich mich besonders gewidmet habe, und die noch nicht zu allgemeiner Klarheit gelangen konnte, sich dem Auge des Geistes eröffnen und ihre hohe Wichtigkeit immer mehr bethätigen.
Erhalten Sie mir ein wohlwollendes Andenken und empfehlen mich allen die Ihren Namen führen, der besonders werthe und würdige Andenken bey mir's jederzeit aufregt.
Weimar den [15?] Januar 1826.