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An Johann Friedrich Blumenbach

Weimar am 20, Octobr. 1806.

Wir leben! unser Haus blieb von Plünderung und Brand, wie durch ein Wunder verschont. Die regierende Herzogin hat mit uns die schrecklichsten Stunden verlebt. Ihr verdanken wir einige Hoffnung des Heils für künftig, so wie für jetzt die Erhaltung des Schlosses. Der Kaiser ist angekommen am 15. October 1806.

G.


Merkwürdig ist es, daß diese Tage des Unheils von dem schönsten Sonnenschein begleitet und beleuchtet waren.

Sonntag den 12. war ein sehr wilder Zwiebelmarkt, wobey Ihrer, wie immer, mit Anhänglichkeit gedacht wurde. Die folgenden Tage vermehrte sich die Verwirrung von Augenblick zu Augenblick. Nun stehen wir wieder auf Füßen; aber noch schwindelt uns der Kopf. Jena hat mehr gelitten, als Weimar.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Johann Friedrich Blumenbach. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8325-C