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An Johann Friedrich Rochlitz

Ew. Wohlgebornen

bin ich höchlich dankbar für die ausführliche Nachricht den Schauspieler und Sänger Wessel betreffend. Wie lehrreich müßte es seyn, mehrere Theaterglieder so recensirt zu sehen! Ja, wie sehr wäre es zu wünschen, daß man werdenden Schauspielern solche klare Spiegel vorhalten könnte; freylich vorausgesetzt, daß sie einen so deutlichen Anblick ihrer selbst ertrügen. Erinnern Sie sich eines Weidners bey der Dresdner Gesellschaft, der mir von einem Reisenden, als Chorführer in der Braut von Messina sehr gelobt worden, so sagen Sie mir ja auch wohl ein Wort über ihn.

Für die Besorgung der Bände gleichfalls meinen aufrichtigen und lebhaften Dank. Hierbey einen Brief an Herrn Hofrath Kapp. Der Geldbetrag folgt mit der fahrenden Post. Heute nichts weiter als meine Besten Wünsche.

Antigone ist auf den 30. angesetzt. Leider füllt sie nicht den ganzen Abend und ich muß eine kleine Operette hinterher geben. Bis jetzt weiß und vermuthet noch Niemand den Autor.

Weimar den 22. Januar 1809.

Goethe. [285]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Johann Friedrich Rochlitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-839D-2