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An Thomas Johann Seebeck

[Concept.]

Ew. Wohlgeb.

übersende hier zwey Stücke zeimlich durchsichtiges Steinsalz. Ich wünsche, daß es zu Ihrem Gebrauche möge dienlich seyn. Es hebt die unterliegenden Bilder recht gut in die Höhe, läßt auch, wenn man schief darauf blickt, die farbigen Ränder sehen; aber von den Doppel- und Halbbildern des Doppelspaths ist [207] keine Spur, Sie könne diese beyden Stücke Ihrer Sammlung einverleiben.

Wegen der Apostel bin ich noch zweifelhaft. Wenn Sie mir einige derselben, die Ihnen vorzüglich gefallen, aussuchen wollte, so wäre es mir wohl angenehm. Ich erinnere mich nicht genau wie groß sie sind. Den Ankauf möchte ich gern bezahlen, wenn nur nicht der Transport bis Jena zu theuer würde und die Figürchen gut gepackt werden könnten. Der Meister hat sich selbst irgendwo abgebildet im Wams und Schurzfell. Diesen möchte ich besonders gern haben. Ist von den Propheten, die oben auf dem Grabmal sitzen, auch etwas abgeformt? Haben Sie die Güte mir hierüber einige Nachricht zu geben. Sollte es mir der Bestellung Eil haben, so überlasse ich Ihnen die Sache ganz und bitte, nach Ihrer Überzeugung zu handeln. Der am 21. dieses abgegangene Rizetti wird wohl schon angekommen seyn. Mehr sage ich dießmal nicht. Unsere Tage und Abende sind jetzt sehr stürmisch. Iffland spielt, des heilige Christ soll bescheren, das neue Jahr bringt alle Glückwünsche in Bewegung; nun treten noch Geburstäge dazwischen und man weiß kaum, wo man sich hinwenden soll, und also nur noch zu diesem Wechsel der Zeit alles Gute Ihnen und den Ihrigen!

Weimar den 24. Dec. 1812.

[208]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1812. An Thomas Johann Seebeck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-83A3-1