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An August Tilly

[Concept.]

Ew. Wohlgeboren

gefälliges Schreiben erwidere dankbar für das gehegte Zutraun. Ich will gern gestehen daß Talente, die sich Jugendlich hervorthun, mir immer ein großes Interesse erregten, weil, wenn es sich gerade trifft, oft mit wenigem viel zu thun ist. Für die mir Empfohlene hatte ich durch einige Nachrichten schon ein gutes Vorurtheil, destomehr ist es mir Leid nach jetziger Lage unsers Theaters, wo sie wenig Beschäftigung und viel Rivalität finden würde, sie nicht einladen zu können. Aber auch so werde ich nicht verfehlen von ihren öffentlichen Erscheinungen auf der angezeigten Privatbühne durch zuverlässige Freunde noch nähere Erkundigung einzuziehen. Bleiben Sie überzeugt, daß ein reines Vertrauen mir immer ehrwürdig ist, und daß ich solche Andeutungen nicht aus dem Sinne lasse, da es mir auf diesem Wege oft gelang viel Gutes zu wirken.

Weimar d. 6. November 1816.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1816. An August Tilly. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-83D5-2