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An Caroline Herder

[Zwischen 2. und 8. März.]

Ich halte nicht für gut noch für nöthig, daß Sie Sich mit dem Gelde übereilen. 1) Heißt das wieder in seine eigne Eingeweide wühlen. 2) Ist es recht gut, daß Sie ihm 500 Rthlr. zu seiner Rückreise bestimmen. Es ist ja aber immer, er läßt sich das Geld dort von Einsiedeln zahlen, wie er es braucht [94] oder soviel er braucht, und man zahlt es an Ludecus zurück. 3) Wenn er es auf der Reise braucht, so ist es ja besser, man verschafft ihm einen Brief nach Venedig oder sonst wohin. 4) Wenn ich jetzt das Geld durch Paulsen zahlen lasse, so empfängt ers dort in Papieren (Bankzetteln); Briefporto, Provision, Interessen müssen gezahlt werden. Will er es auf der Reise brauchen, so muß er es wieder mit Schaden umsetzen. Das ist ja eben das, wodurch die Kaufleute reich werden und wodurch eine Reise immer theurer wird. Es ist also nichts simpler, als: »Wenn er von Rom vereisen will, läßt er sich von irgend einem Banquier einen Creditbrief auf die Orte geben, wo er durchreisen will. Auf das Wort der Herzogin, ja auf Reiffensteins Wort (den er aber vielleicht nicht brauchen will), kriegt er ihn gleich. Wie er dort abreist, so schickt man gleich 100 Ducaten auf Abschlag an den Banquier, damit keine Interessen aufwachsen, und den Rest, wie er ihn aufnimmt oder wie er zurückkommt.« Schreiben Sie ihm das, schicken Sie ihm allenfalls das Blättchen.

Übrigens bleibe ich auf dem Sinne, daß Dalberg nicht los zu lassen ist. Leben Sie wohl, ich sehe Sie bald.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1789. An Caroline Herder. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8443-F