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An Johann Gottlob Stimmel
[Concept.]
Ew. Wohlgeboren Sendung ist glücklich angekommen, welches ich sogleich zu Ihrer Beruhigung vermelde. Doch möchte ich wünschen, daß sie nicht so schwer ausgefallen wäre, weil die Fracht gegen den zu hoffenden Absatz allzuhoch ansteigt, doch will ich diese gern übertragen; da mir die Betrachtung so mancher schöner Kunstwerke viel Genuß giebt.
An einen Verkauf der Zeichnungen im Ganzen ist leider nicht zu denken. Damit Zeichnungen geschätzt werden, ist es nöthig daß es Augen gäbe, die Meister von Meister und Original von Copie streng zu unterscheiden wissen, und wie viele Liebhaber konnten sich denn in unseren Zeiten hierauf die erforderliche Übung geben. Soviel sage ich vorerst, so wie ich auch bemerken muß, daß mehrere der eingesendeten Kunstwerke sich auf hiesiger wohlausgestatteten Bibliothek befinden, und die orientalischen Schriften wohl schwerlich in dem jetzigen Augenblick um den angesetzten Preis würden unterzubringen seyn.
Meine Anfrage an Ew. Wohlgeboren bezog sich auf einen sehr beschränkten Wunsch und ich beeile mich dieses hier zu bemerken, doch werde alles aufmerksam durchsehen und manches in Überlegung ziehen, damit es mir möglich werde wenigstens ein Geringes [182] zum Soulagement Ihrer gegenwärtigen Lage zu bewirken. In einiger Zeit eröffne das Weitere.
Weimar den 7. März 1814.