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An Charlotte von Stein

Man kommt, verehrte Freundin, für lauter gutem Willen oft nicht zur That, so ist mir's dießmal auch mit dem versprochnen Mährchen gegangen, das ich gegenwärtig um so mehr zu schicken versäumt habe als die Dämonen mir allerley leidige Hausmährchen erzählten. Und so schick ich denn zur Sühne hier einen ganzen Band, den ich mir gelegentlich zurück erbitte. Der erste Band hat sich vergriffen, wird aber bald wieder im Buchhandel erscheinen. Wenn Sie Ihrer Mecklenburgischen Freundin den Titel dieser Sammlung überschrieben, so würde sie dadurch in den Stand gesetzt, auf viele Jahre die kleine Nachkommenschaft glücklich zu machen.

Gestern Abend verehrte mir der Erb-Großherzog das famose Brennglas. Da ich nun das Vergnügen, das es mir macht, Ihrem freundlichen Einfluß schuldig zu seyn glaube, so danke dafür zum allerschönsten[241] und bitte, dem lieben Fürsten gelegentlich für diese Aufmerksamkeit meinen Dank zu wiederholen.

Daß es Bernstein sey ist nun wohl außer Zweifel.

in der Einsamkeit verbunden

Weimar d. 21. November 1816.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1816. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-865A-F