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An Carl Ferdinand Friedrich von Nagler
Mit überraschendem Vergnügen habe das von Ihro Königlichen Majestät in Preußen, auf einen gegebenen Vortrag der hohen Ministerien der innern und äußern Angelenheiten, mir gegen den Nachdruck [320] meiner Werke verliehene ausdrückliche Privilegium für den ganzen Umfang der königlich preußischen Staaten, nach erhaltener Zusendung durch Ew. Excellenz, in gebührenden Empfang genommen.
Indem ich nun das sowohl dem innern Gehalt als der äußern Form nach höchst vollkommene Document vor Augen habe; so entsteht in mir das lebhafte Verlangen, meinen verpflichtetsten Dank allerhöchsten und hohen Orts nicht allein von mir selbst geziemend und würdig ausgesprochen, sondern ihn auch durch Ew. Excellenz geneigte Vermittlung noch mehr zu wohlgefälliger Aufnahme geeignet und empfohlen zu sehen.
Empfinde ich nun über die Erreichung meines angelegentlichsten Wunsches die höchste Freude, so kann doch Ew. Excellenz hohes Bewußtseyn sich nicht verschweigen, vom ersten Beginnen des bedeutenden Unternehmens bis zum endlichen Gelingen den fördersamsten Einfluß mannichfach bethätigt zu haben. Übersehe ich in Gedanken den Weg, den diese Angelegenheit seit ihrem ersten Auftreten genommen, überall erblickte ich zugleich Ew. Excellenz vorwaltende Theilnahme durch Rath, Einleitung, Lenkung Vorschub und glücklichen Abschluß.
Unter solchen Umständen würde ich außer Fähigkeit bleiben, meiner Dankbarkeit einen nur in etwas gegründeten Ausdruck zu verschaffen, wenn mir nicht eben hierbey Ew. Excellenz eigenes Gefühl des gern[321] und freythätig Geleisteten zu Hülfe käme und Sie in der Selbstfreude an dem Vollbrachten den ersten und besten Theil der Genugthuung finden ließe.
Und so darf ich hoffen, in jeder künftigen Erinnerung an dieses Gelingen auch ein abermaliges Zeugniß und einen wiederholten Beweis meiner fortdauernden Dankbarkeit mit aufleben zu sehen, da sie auf eine so unvergängliche weise mit Ihrem eigensten Interesse vergesellschaftet ist.
Danckbar, verehrend
Ew. Excellenz
gehorsamster Diener
J. W. v. Goethe.