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An Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher

[Concept.]

[September oder October.]

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gebracht hätte, gelegentlich, äußere; da ich selbst meine früheren Bemühungen, schon längst, aus mancherley Ursachen, zu unterbrechen genöthigt war. Ich darf einen solchen Wunsch um so mehr äußern, als sich gegenwärtig eine Gelegenheit findet mit Männern denen es Ernst um Wissenschaft ist, in ein näheres Verhältniß zu treten.

Die Versetzung des Herrn Hofrath Schütz nach Halle bringt eine Veränderung in der Redaction der jenaischen Litteraturzeitung hervor.

Eine Gesellschaft jenaischer und weimarischer Gelehrten haben sich vereinigt, um jenes Blatt mit allem Ernst fortzusetzen, oder vielmehr zu erneuern, sie laden daher würdige, deutsche Männer ein, sich mit ihnen zu verbinden, zu allem was die Wissenschaften wahrhaft fördern kann.

Möchten Ew. Hochwürden durch Nachrichten und Urtheile, oder auf irgend sonst eine Weise, Theil an diesem Institut nehmen; so würde die Gesellschaft sichs zur Ehre rechnen.

Ein scharfsinniger Mann, der originelle Blicke in viele Fächer hinwirft, findet, besonders in unserm Vaterlande, gar manches Hinderniß das ihm wenigstens[313] die Freude der Mittheilung verdirbt; ein geistreicheres Ausland ist dagegen oft gerechter. Jede Gelegenheit zu Rectificationen und Recapitulationen kann daher erwünscht seyn.

Vielleicht interessirt Sie gegenwärtig irgend ein Buch, welches Sie anzeigen möchten, es sey einheimisch, oder gehöre unsern lebhaften Nachbarn an. Könnten wir wohl eine solche Recension vor Weihnachten erwarten?

Wüßten Sie übrigens noch einige ernstgesinnte deutsche Männer, deren Mitwirkung das Institut consolidiren dürfte; so bitte solche mir zu nennen und auf eine directe Einladung vorzubereiten.

Verzeihen Sie daß ich mich zu meinen Briefen einer fremden Hand bediene, da mir das eigenhändige Schreiben sehr beschwerlich und in einer gewissen Folge fast unmöglich wird.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1803. An Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-86B5-0