[241] 11/3419.
An den Prinzen August von Sachsen-Gotha
[24. October.]
Ew. Durchl.
erhalten hierbey den letzten Band des Romans, ich wünsche daß Sie einige Winterstunden nicht ganz unangenehm in der wunderbaren Gesellschaft, die er darstellt, zubringen mögen. Durchl. der Herzogin bitte ein Exemplar nebst beyliegendem Brief und Packet überreichen zu lassen und die beyden andern Herrn von Thümmel und Frau von Frankenberg in die Hände zu bringen.
Die kleine liebenswürdige Prinzessin ist wieder glücklich bey mir angelangt und wird, so gut ich nur kann, verehrt und bewirthet.
Ihre Bemerkungen wegen Übersetzung und Umkleidung sind vollkommen richtig. Gewinnt man einer fremden Arbeit die Art nicht ab, wie sie behandelt werden will, so kann eine Übersetzung oder Umbildung nicht gelingen. In wie fern ich bey dieser Arbeit Glück habe, sollen Ew. Durchl. noch vor Ende des Jahrs beurtheilen. Ich hoffe die kleine außerordentliche Königin soll zu Weihnachten in doppelter Gestalt vor Ihnen wieder erscheinen.
Vor mehr als einem Jahre cursirte hier ein Manuscript das sich, glaub ich, von Ew. Durchl. herschrieb, es betraf eine wundersame Geschichte die der [241] Clairon begegnet war, dürfte ich mir dasselbe auf eine kurze Zeit ausbitten. Ich wünsche zu hören daß Sie sich recht wohl befinden und nicht aufhören meiner zu gedenken.